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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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ebenfalls.
    »Was für Zeichen?« fragte ich.
    »Genau solche«, sagte sie. »Laut Manuskript werden wir lernen, spontanen Augenkontakt als sicheres Zeichen für die Notwendigkeit einer Unterhaltung anzusehen.«
    »Wir haben doch ständig Augenkontakte.«
    »Schon«, sagte sie. »Aber die meisten Leute achten einfach nicht darauf oder vergessen es sofort wieder.«
    Ich nickte. »Was sind die anderen Zeichen?« fragte ich.
    »Das Gefühl, jemanden zu kennen«, erwiderte sie.
    »Jemanden zu treffen, der uns vertraut erscheint.«
    Ich dachte daran, wie bekannt mir Dobson und Reneau vorgekommen waren, als ich ihnen zum
    ersten Mal begegnet war.
    »Erteilt das Manuskript Auskunft darüber, weshalb Leute uns so vertraut erscheinen?« fragte ich.
    »Weniger. Dort steht nur, daß wir zur gleichen Gedankengruppe gehören und gewöhnlich die gleichen Interessen haben. Wir denken ähnlich, und das sorgt für Ähnlichkeiten in Ausdruck und Verhalten.
    Intuitiv erkennen wir Mitglieder unserer Gedankengruppe, und sehr häufig haben sie uns etwas zu sagen.«
    Erneut blickte ich auf den Mann rechts von mir.
    Irgendwie schien er mir bekannt. Wieder sah er zur gleichen Zeit zu mir. Ich blickte schnell auf Julia.
    »Du mußt mit diesem Mann reden«, sagte Julia.
    Ich antwortete nicht. Der Gedanke, einfach auf-zustehen und mich an den Tisch des Mannes zu begeben, bereitete mir Unbehagen. Ich wollte vorschla -
    gen, nach Iquitos weiterzufahren, doch Julia meldete sich wieder zu Wort.
    »Hier ist genau der richtige Ort«, sagte sie, »und nicht in Iquitos. Dein Problem besteht darin, daß du dich dagegen sträubst, eine Unterhaltung mit dem Mann anzufangen.«
    »Woher wußtest du, was ich gedacht habe?«
    »Das ist kein großes Mysterium. Ich brauche mir nur deinen Gesichtsausdruck genau anzuschauen.
    Sobald man sich tiefer auf jemanden eingelassen hat, ist es nicht weiter schwierig, hinter die Fassade der jeweiligen Person zu schauen. Auf dieser Ebene sind wir in der Lage, Gedanken ebenso zu lesen wie Gesichtsausdrücke. Das ist ganz normal.«
    »Für mich klingt es wie Telepathie«, sagte ich.
    Sie grinste. »Telepathie ist auch völlig normal.«
    Wieder warf ich einen Blick auf den Mann. Diesmal schaute er nicht zurück.
    »Sammle dich, und dann geh rüber und sprich mit ihm«, sagte Julia, »bevor die Gelegenheit vorüber ist.«
    »Was soll ich ihm sagen?«
    »Die Wahrheit«, sagte sie. »Kleide sie in eine Form, von der du annimmst, er könnte damit etwas anfangen.«
    »Na gut.«
    Ich schob meinen Stuhl zurück und begab mich an den Tisch des Mannes. Er wirkte schüchtern und nervös, so wie Pablo in der Nacht, als ich ihm zum ersten Mal begegnet war. Ich versuchte, seine Nervosität auf einer tieferen Ebene zu verstehen, und meinte, auf seinem Gesicht einen anderen, neuen und belebteren Ausdruck zu bemerken.
    »Hallo«, sagte ich. »Sie scheinen nicht aus Peru zu stammen. Ich suche nach meinem Freund Wil James und frage mich, ob Sie mir dabei helfen könnten.«
    »Setzen Sie sich«, sagte er. »Ich bin Professor Edmond Connor.«
    Er streckte mir seine Hand entgegen und sagte: »Tut mir leid, aber Ihren Freund Wil kenne ich leider nicht.«
    Ich stellte mich vor und erklärte ihm, einer plötz-lichen Eingebung folgend, daß Wil nach der Neunten Erkenntnis suchte.
    »Ich bin mit dem Manuskript vertraut«, sagte er.
    »Ich selbst bin hier, um seine Authentizität zu überprüfen.«
    »Sind Sie ganz allein?«
    »Eigentlich sollte ich Professor Dobson hier treffen.
    Doch bisher hat er sich nicht blicken lassen. Mir ist seine Verspätung unerklärlich. Er versicherte mir, daß er zusammen mit mir eintreffen würde.«
    »Sie kennen Dobson?!« rief ich aus.
    »Ja. Er ist derjenige, der die Untersuchung des Manuskriptes in die Wege geleitet und organisiert hat.«
    »Und es geht ihm gut? Er kommt hierher?«
    Der Professor blickte mich fragend an. »Das hatten wir jedenfalls geplant. Ist irgend etwas dazwischengekommen?«
    Meine Energie sank. Ich merkte, daß Dobsons Treffen mit Connor vor Dobsons Verhaftung arrangiert worden war. »Ich habe ihn im Flugzeug nach Peru getroffen«, erklärte ich. »Er ist in Lima verhaftet worden, und ich habe nicht die leiseste Idee, was aus ihm geworden ist.«
    »Verhaftet! Mein Gott!«
    »Wann haben Sie zuletzt mit ihm gesprochen?«
    fragte ich
    »Vor einigen Wochen, doch unser Treffen hier war fest abgemacht. Er wollte anrufen, falls irgend etwas dazwischenkommen sollte.«
    »Weshalb wollten Sie sich hier und

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