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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Tatsache ist von großer Bedeutung. Die Menschheit hatte ihren Platz in der Mitte des göttlichen Universums verloren. Können Sie sich die Auswirkungen vorstellen?
    Wenn Sie jetzt das Wetter beobachteten, dem Wuchs der Pflanzen zusahen oder jemand unerwartet ver-starb, blieb Ihnen nur noch angsterfüllte Verstörung.
    Früher hätten Sie Gott oder den Teufel verantwortlich gemacht. Doch mit dem Zusammenbruch des mittelalterlichen Weltbildes zerbrach auch diese Ge-wißheit. Alles, was Sie meinten zu wissen, brauchte jetzt eine neue Definition, insbesondere die Natur Gottes und unsere Beziehung zu Gott.
    Mit diesem Bewuß tsein«, fuhr er fort, »setzte die Moderne ein. Es existierte ein zunehmend demokra-tischerer Geist und ein tiefes Mißtrauen der Masse gegenüber päpstlicher oder königlicher Autorität. Auf bloßen Spekulationen oder gar kirchlicher Aus legung beruhende Definitionen über die Beschaffenheit des Universums wurden nicht länger automatisch
    akzeptiert. Trotz ihres Sicherheitsverlustes wollten die Menschen es nicht riskieren, von einer neuen Gruppe so kontrolliert zu werden, wie es zuvor die Kirche getan hatte. Wären Sie persönlich anwesend gewesen, hätten Sie sich vermutlich um die Schaffung eines neuen wissenschaftlichen Mandates bemüht.«
    »Eines was?«
    Er lachte. »Sie hätten in dieses unendliche, unbekannte Universum hinausgestarrt und hätten genau wie die Denker jener Zeit gedacht, daß wir eine Methode zur Konsensbildung benötigen, eine Methode, diese neue Welt systematisch zu erforschen. Und diesen neuen Weg der Entdeckung würden Sie als das wissenschaftliche Prinzip bezeichnet haben, was nichts weiter heißt, als daß man Theorien darüber aufstellt, wie das Universum funktionieren könnte, irgendwann zu einem Schluß gelangt und diesen Schluß dann anderen vorstellt, um herauszufinden, ob die der gleichen Ansicht sind.
    Dann«, so fuhr er fort, »hätten Sie vermutlich Forscher ausgerüstet, die dieses neue Universum erkunden sollten, jeder mittels seiner eigenen wissenschaftlichen Methode, und Sie hätten jedem seine historische Aufgabe mitgeteilt: Erforsche diesen Pla -
    neten, und finde heraus, wie er funktioniert und was es zu bedeuten hat, daß wir hier leben.
    Die Gewißheit über ein gottgesteuertes Universum haben Sie jetzt verloren und damit auch die Gewiß heit über die Beschaffenheit von Gott selbst. Aber Sie waren ja der Ansicht, über eine allgemeingültige Methode zu verfügen, die es Ihnen erlaubt, die Natur der Sie umgebenden Dinge, inklusive die Gottes und die des Grundes für die Existenz der Menschheit, auf diesem Planeten zu erklären. Also schickten Sie die Forscher in die Welt, um die wahre Natur der Lage zu erkunden und Ihnen davon zu berichten.«
    Er hielt inne und sah mich an.
    »Das Manuskript sagt, daß an diesem Punkt der Geschichte die Befangenheit einsetzte, aus der wir jetzt erwachen. Wir schickten unsere Forscher aus, um einen vollständigen Report über den Grund unseres Daseins geliefert zu bekommen, doch aufgrund der Komplexität des Universums schafften sie es nicht, rechtzeitig wieder heimzukehren.«
    »Worin bestand diese Befangenheit?«
    »Versetzen Sie sich wieder in jene Zeit«, sagte er.
    »Als die Wissenschaft nicht in der Lage war, ein neues Bild von Gott und dem Daseinsgrund der Menschheit zu liefern, wurde die westliche Welt durch den Mangel an Sicherheit und tieferer Bedeutung schwer in Mitleidenschaft gezogen. Bis man unsere Fragen beantworten würde, brauchten wir einen anderen Zeitvertreib. Schließlich und endlich kamen wir zu einem scheinbar logischen Schluß. Wir sahen uns an und sagten: >Nun, da unsere Forscher bisher nicht mit einem Bericht über unsere wahre spirituelle Verfassung zurückgekommen sind, sollten wir es uns in der neuen Welt einstweilen bequem machen.< Wir lernten genug, um die neue Welt zu unseren eigenen Gunsten manipulieren zu können, weshalb also nicht an einer Erhöhung des Lebens-standards, einer Hebung des Sicherheitsgefühls innerhalb dieser Welt arbeiten?«
    Er betrachtete mich und grinste. »Und genau das haben wir getan. Vor vier Jahrhunderten. Wir schüt-telten unsere Verlorenheitsgefühle ab, indem wir die Sache selbst in die Hand nahmen, indem wir uns darauf konzentrierten, uns die Erde Untertan zu machen und ihre Ressourcen zur Verbesserung unserer Situation zu benutzen. Erst jetzt, kurz vor dem Ende des zweiten Jahrtausends, sind wir in der Lage zu erkennen, was passiert ist. Unser wahres

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