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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Obwohl Sarah damals Energie übertragen hatte, war sie sich offenbar nicht im klaren darüber gewesen, daß der Zustand der Liebe für eine erfolgreiche Projektion vonnöten war.
    Sie mußte sich in einem Zustand selbstverständlicher Liebe befunden haben.
    Der Priester entfernte sich in Richtung Innenhof und damit aus meiner Sichtweite. Ich blieb bis zum Einbruch der Dunkelheit an meiner Stelle sitzen.
    Die beiden Priester nickten höflich, als ich das Haus betrat. Ein loderndes Feuer hielt die kühle Abendluft fern, und der vordere Raum wurde durch mehrere Öllampen erhellt. Der Geruch einer Gemüse-oder Kartoffelsuppe hing in der Luft. Auf dem Tisch befanden sich eine Schüssel aus Steingut, mehrere Löffel und ein Teller mit vier Scheiben Brot.
    Einer der Priester machte kehrt und verließ das Haus, ohne mich angesehen zu haben, und der andere hielt seinen Blick gesenkt und deutete mit dem Kopf auf einen großen gußeisernen Topf, der auf einem Herd am Kamin stand. Unter seinem Deckel schaute der Griff einer Kelle hervor. Kaum hatte ich den Topf gesehen, fragte der zweite Priester: »Benötigen Sie sonst noch etwas?«
    »Ich denke nicht«, sagte ich. »Vielen Dank.«
    Er nickte und verließ ebenfalls das Haus, mich mir selbst überlassend. Ich hob den Deckel vom Topf -
    Kartoffelsuppe. Sie roch nahrhaft und köstlich. Ich schöpfte mehrere Kellen voll in die Schüssel und setzte mich an den Tisch, dann zog ich jenen Teil des Manuskriptes, den Sanchez mir gegeben hatte, hervor und legte ihn mit dem Vorsatz, ihn zu lesen, neben mich. Die Suppe schmeckte allerdings so gut, daß ich mich voll und ganz dem Essen widmete. Nachdem ich gegessen hatte, stellte ich das Geschirr in ein großes Becken und starrte wie hypnotisiert auf das Feuer, bis es heruntergebrannt war und die Flammen nur noch spärlich flackerten. Dann löschte ich das Licht und ging zu Bett.
    Am nächsten Morgen erwachte ich bei Tages-
    anbruch und fühlte mich vollkommen erfrischt. Vor dem Fenster rollte der Morgennebel durch den Innenhof. Ich legte Holz nach und fächerte Luft in den Kamin, bis die Scheite über den Kohlen Feuer gefangen hatten. Gerade wollte ich in der Küche nach etwas Eßbarem schauen, als ich Sanchez' Geländewagen kommen hörte.
    Ich trat hinaus und sah, wie er mit einem Rucksack in der einen und mehreren Paketen in der ändern Hand hinter der Kirche hervorkam.
    »Ich bringe einige Neuigkeiten«, sagte er und forderte mich mit einer Handbewegung auf, ihm ins Innere des Hauses zu folgen.
    Einige andere Priester tauchten mit heißen Mais-küchlein, Grütze und getrockneten Früchten auf.
    Sanchez begrüßte die Männer, dann setzte er sich mit mir an den Tisch, während die Priester davoneilten.
    »Ich habe an einem Treffen einiger Priester aus dem Südlichen Konzil teilgenommen«, begann er. »Wir haben uns getroffen, um das Manuskript zu
    besprechen. Auf der Tagesordnung stand die Ag-gressionspolitik der Regierung. Es war das erste Mal, daß sich eine Gruppe von Priestern zur Unterstützung dieses Dokumentes in der Öffentlichkeit getroffen hat. Die Runde war gerade eröffnet, als ein Gesandter der Regierung an die Tür klopfte und um Zugang bat.«
    Er schwieg, während er sich Essen auftat, und begann damit, einige Bissen gründlich zu zerkauen.
    »Der Abgesandte«, so fuhr er dann fort, »versicherte uns, daß die einzige Absicht der Regierung darin bestehe, das Manuskript vor dem Zugriff und der Ausbeutung Außenstehender zu schützen. Er informierte uns, daß alle Kopien im Besitz peruanischer Staatsbürger einer Lizenzierung bedürfen. Er gab vor, unsere Besorgnis zu verstehen, bat uns aber darum, dem Gesetz Folge zu leisten und unsere Kopien abzugeben. Er versprach, daß uns von Regierungsseite umgehend Kopien zur Verfügung gestellt werden würden.«
    »Haben Sie den Anweisungen Folge geleistet?«
    fragte ich.
    »Selbstverständlich nicht.«
    Für eine Weile waren wir beide mit dem Essen beschäftigt. Auch ich versuchte nun gründlichst zu kauen, um den Geschmack der Speisen auszukosten.
    »Wir haben ihn wegen des Zusammenstoßes in
    Cula befragt«, fuhr er fort, »und er sagte, daß es sich dabei um eine isolierte, aber notwendige Aktion gegen einen Mann namens Jensen gehandelt hätte. In seiner Gesellschaft befanden sich angeblich mehrere bewaffnete Agenten aus dem Ausland. Jensen habe vorgehabt, das Manuskript zu finden und außer Landes zu schaffen, deshalb sei der Regierung keine andere Wahl geblieben, als ihn

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