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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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Grenze darstellen, zu der wir immer wieder einen einfacheren Zugang finden. Wir sind zu einem neuen Menschen geworden und existieren auf einer höheren energetischen Ebene, einer Ebene höherer Schwingungen.
    Ist dir der Vorgang klargeworden? Wir tanken uns auf, wachsen, tanken und wachsen erneut. So treiben wir Menschen die Evolution des Universums zu immer höheren Schwingungen.«
    Einen Augenblick hielt er inne, dann schien ihm noch etwas einzufallen. »Diese Evolution setzte sich bisher unerkannt durch die Geschichte des Menschen fort. Sie erklärt, weshalb sich Zivilisationen weiterentwickeln und weshalb Menschen größer geworden sind und länger leben. Jetzt beginnen wir damit, die sen Prozeß bewußt durchzuführen. Dies ist auch die Botschaft des Manuskriptes. Darum geht es in unserem Bestreben um ein weltweites höheres spirituelles Bewußtsein.«
    Vollkommen fasziniert von seinen Ausführungen, hing ich an Sanchez' Lippen. »Alles, was wir zu tun haben, ist, uns mit Energie aufzuladen, wie ich es von John gelernt habe, und dann werden sich diese Fügungen in immer regelmäßigeren Abständen ereignen?«
    »Im Prinzip ja, aber ganz so einfach ist es nicht.
    Bevor wir in der Lage sein werden, uns auf Dauer mit der Energie zu verbinden, gibt es eine letzte Hürde, die wir nehmen müssen. Davon handelt die Sechste Erkenntnis.«
    »Wie lautet die?«
    Er schaute mir fest in die Augen. »Jeder muß seine eigene Art und Weise, andere zu kontrollieren, erkennen. Vergiß dabei nicht, daß die Menschen laut der Vierten Erkenntnis meistens einen Mangel an Energie fühlen und nach einem Weg suchen, den Energiefluß zwischen sich und ihrem Gegenüber zu kontrollieren. Die Fünfte zeigt uns, daß eine alternative Energiequelle existiert und es uns unmöglich ist, mit ihr in Verbindung zu bleiben, bis wir unsere persönliche Form der Kontrollausübung über andere erkannt und hinter uns gelassen haben - denn wenn wir in diese alte Gewohnheit zurückfallen, verlieren wir den Kontakt mit der Energie.
    Diese alten Gewohnheiten aufzugeben ist nicht einfach, denn gerade zu Beginn sind sie uns selten bewußt. Die Losung liegt darin, uns zu vergegenwärtigen, welche Kontrollmechanismen wir in der Kindheit ausübten, um Aufmerksamkeit zu gewin nen, um die Energie in unsere Richtung zu lenken, denn genau an dem Punkt hängen wir fest. Dieses Muster wiederholen wir wieder und wieder. Ich nenne es unser unterbewußtes Kontroll-Drama.
    Drama deshalb, weil es sich um eine einzige, nur allzu bekannte Szene handelt, für die wir, wie für einen Film, in unserer Jugend das Drehbuch geschrieben haben. Diese Szene wiederholen wir in unserem Alltag wieder und wieder, meistens ohne uns dessen bewußt zu sein. Wir merken nur, daß uns die immer gleichen Dinge zustoßen. Das Problem besteht darin, daß durch die andauernde Wiederholung einer Szene kein Platz mehr für die ganz anderen Abenteuer in unserem, übrigens ausgesprochen realen Film besteht. In dem Moment, wo wir beginnen, unser Drama zu wiederholen, um an Energie zu kommen, halten wir den Film unseres Lebens an.«
    Sanchez bremste den Wagen ab und steuerte ihn vorsichtig durch einige tiefe Furchen in der Straße.
    Ich merkte, daß ich frustriert war. Mir war nicht klargeworden, wie das Kontroll-Drama funktionierte. Fast hätte ich meinen Gefühlen gegenüber Sanchez
    Ausdruck verliehen, doch hielt mich irgend etwas davon ab. Ich merkte, daß ich ihm gegenüber immer noch fremd war und keinerlei Lust verspürte, mich ihm zu offenbaren.
    »Hast du das verstanden?« fragte er.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich knapp. »Ich weiß nicht, ob ich so ein Kontroll-Drama habe.«
    Er sah mich mit tiefer Anteilnahme an und lachte laut heraus. »Ach, wirklich nicht?« fragte er. »Weshalb spielst du dann dauernd den Unnahbaren?«

Die Klärung der Vergangenheit
    Vor uns verengte sich die Straße und be schrieb eine scharfe Kurve um den nackten Fels. Der Wagen holperte über einige riesige Steine und bewegte sich dann langsam um die Biegung. Unter uns erhoben sich in massivem Grau die Anden und schoben ihre Gipfel durch schneeweiße Wolkenbänke.
    Ich warf einen Blick auf Sanchez. Angespannt hatte er sich über das Lenkrad gelehnt. Fast den ganzen Tag waren wir steil gegen den Berg angefahren und hatten uns durch schmale Passagen zwischen
    herabgefallenen Felsstücken hindurchmanövriert.
    Eigentlich hatte ich vorgehabt, das Gespräch über Kontroll-Dramen ein wenig zu vertiefen, doch schien die

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