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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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konnte, erhoben sie sich und gingen zu Julias Wagen. Durch die Felsen schnitt ich ihnen den Weg ab.
    »Die beiden müssen los«, bemerkte Sanchez, als ich näher trat.
    »Tut mir leid, daß wir keine Gelegenheit hatten, miteinander zu sprechen«, sagte Julia. »Ich hoffe, wir werden uns wiedersehen.« Sie betrachtete mich mit der gleichen menschlichen Wärme, die Sanchez mir gegenüber so oft an den Tag gelegt hatte. Als ich nickte, legte sie ihren Kopf ein wenig schief und fügte hinzu: »Um genau zu sein, habe ich ganz stark das Gefühl, daß wir uns schon sehr bald wiedersehen werden.«
    Während wir den felsigen Pfad hinabstiegen, hatte ich das Bedürfnis, ihr zu antworten, doch fiel mir nichts ein. An ihrem Wagen angekommen, nickte sie nur leicht mit dem Kopf und sagte dann schnell auf Wiedersehen. Beide stiegen ein und fuhren nach Norden davon, in die gleiche Richtung, aus der Sanchez und ich gekommen waren. Die ganze Begegnung hatte mich ziemlich verwirrt.
    Als wir wieder im Auto saßen, fragte Sanchez: »Hat Rolando dir die Neuigkeiten von Wil erzählt?«
    »Nein!« sagte ich. »Hat er ihn etwa getroffen?«
    Sanchez wirkte verdutzt. »Natürlich, sie sind ihm in einem kleinen Dorf, etwa vierzig Meilen östlich von hier, begegnet.«
    »Hat Wil irgend etwas von mir gesagt?«
    »Julia erwähnte nur, daß er von eurer Trennung gesprochen hat. Wil hat sich jedoch hauptsächlich mit Rolando unterhalten. Hast du ihm denn nicht gesagt, wer du bist?«
    »Nein. Ich wußte nicht, ob ich ihm trauen kann.«
    Vollkommen fassungslos starrte Sanchez mich an.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß du mit ihnen reden kannst. Julia kenne ich seit Jahren. Sie hat ein Geschäft in Lima, und seit der Entdeckung des Manuskriptes ist sie auf der Suche nach der Neunten Erkenntnis. Unter keinen Umständen würde sie mit jemandem reisen, der nicht absolut vertrauenswürdig ist. Es bestand keinerlei Gefahr. Du hast es verpaßt, an wichtige Informationen zu kommen.«
    Er sah mich mit ernstem Gesicht an. »Dies ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Kontroll-Dramen sich in den Weg einer Person stellen«, sagte er. »Du hast dich unnahbar verhalten und damit den Eintritt einer wichtigen Fügung verhindert.«
    Ich ging in die Defensive. »Schon gut«, sagte er,
    »jeder spielt das eine oder andere Drama. Wenig stens hast du jetzt begriffen, wie deines funktioniert.«
    »Ich habe es nicht verstanden!« sagte ich. »Was genau mache ich denn?«
    »Deine Art, Leute und Situationen zu kontrollie -
    ren«, erklärte er, »um Energie in deine Richtung zu lenken, besteht darin, ein Drama in deinem Kopf zu entwickeln, ein Drama, in dessen Verlauf du dich zurückziehst und versuchst, geheimnisvoll und verschlossen zu wirken. Du redest dir selbst ein, du seist vorsichtig, hoffst aber in Wirklichkeit, daß sich eine andere Person in dein Drama ziehen läßt, indem sie versucht herauszufinden, was eigentlich mit dir los ist. Geht tatsächlich jemand auf dich ein, bleibst du vage und zwingst ihn, nachzugraben und regelrecht um deine wirklichen Gefühle zu kämpfen.
    Wenn sich jemand so intensiv mit dir beschäftigt, erhältst du seine volle Aufmerksamkeit und Energie.
    Je länger du jemanden für dich und dein angebliches Geheimnis interessieren kannst, desto mehr Energie erhältst du. Unglücklicherweise entwickelt sich dein Leben sehr langsam, wenn du unnahbar spielst, da du das gleiche Szenario wieder und wieder abspulst.
    Hättest du es geschafft, dich Rolando gegenüber zu öffnen, hätte der Film deines Lebens vielleicht eine bedeutungsvolle Wendung erfahren.«
    Ich spürte, wie die Sache mich langsam deprimierte.
    Das gleiche hatte Wil mir mit anderen Worten zu verstehen gegeben, als ich mich weigerte, Informationen an Reneau weiterzugeben. Es stimmte. Ich neigte tatsächlich dazu, meine wahren Gedanken zu vertuschen. Während wir der Straße höher in die Berge folgten, starrte ich aus dem Fenster, während Sanchez seine volle Aufmerksamkeit auf die tödlichen Abgründe richtete. Als die Straße ein wenig gerader verlief, sah er mich an und sagte: »Der erste Schritt für jeden von uns besteht darin, sich das eigene Kontroll-Drama zu Bewußtsein zu bringen.
    Nichts kann sich entwickeln oder fortschreiten, be vor wir uns nicht selbst anschauen und erkennen, was genau wir tun, um die Energie zu manipulieren. Du hast soeben mit dieser Erkenntnis begonnen.«
    »Worin besteht der nächste Schritt?«
    »In die eigene Vergangenheit zurückzugehen, zu-rück

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