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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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zu den Anfängen des Familienlebens, wo sich derartige Gewohnheiten ausgebildet haben. Die An-fänge zu sehen heißt auch, unsere Kontrollmechanismen verstehen zu lernen. Erinnere dich, daß die meisten unserer Familienmitglieder selbst Kontroll-Dramen entwickelt haben, um die Energie von uns Kindern abzuziehen. Deshalb haben wir überhaupt damit begonnen, Kontroll-Dramen zu entwickeln. Es war unsere einzige Chance, Energie zurückzugewin-nen, und alle unsere Dramen stehen grundsätzlich in bezug zu den Familienmitgliedern. Gelingt es uns jedoch, die energetische Dynamik unserer jeweiligen Familie zu erkennen, können wir hinter diese Kontrollstrategien schauen und einen Blick auf die wirklichen Abläufe werfen.«
    »Worin bestehen die wirklichen Abläufe?«

»Wir müssen lernen, unsere Erfahrungen in der Familie von einem evolutionsbezogenen, einem spirituellen Standpunkt aus zu betrachten, und dadurch erkennen, wer wir wirklich sind. Gelingt das, fällt auch das Kontroll-Drama von uns ab, und unser Leben setzt sich in Bewegung.«
    »Also, womit soll ich anfangen?«
    »Zunächst damit zu verstehen, wie du dein eigenes Drama geschrieben hast. Erzähle mir von deinem Vater.«
    »Ein guter und fähiger Mann mit viel Humor,
    obwohl er allerdings...« Ich zögerte, da ich nicht undankbar gegenüber meinem Vater wirken wollte.
    »Allerdings was?« fragte Sanchez.
    »Er war immer überaus kritisch. Nie habe ich ihm etwas recht machen können.«
    »Auf welche Weise hat er dich kritisiert?« fragte Sanchez.
    Vor meinem inneren Auge entstand das Bild meines Vaters als junger und starker Mann. »Er stellte Fragen und hatte dann an meinen Antworten immer etwas auszusetzen.«
    »Was passierte dabei mit deiner Energie?«
    »Ich fühlte mich energielos und versuchte, ihm nichts mehr zu erzählen.«
    »Du meinst, du wurdest so unverbindlich und
    nichtssagend, daß du zwar seine Aufmerksamkeit auf dich ziehen, aber nicht mehr von ihm kritisiert werden konntest. Er hat dich verhört, und du hast deine Unnahbarkeit entwickelt, um ihm aus dem Weg zu gehen.«
    »Ja, ich denke schon. Aber wieso verhört?«
    »Der >Vernehmungsbeamte< ist eine typische Aus-prägung des Dramas. Menschen bedienen sich des Verhörs, um Energie auf sich zu ziehen, indem sie spezifische Fragen stellen und so in die Welt des anderen eindringen, um dort Fehler zu finden. Gelingt es ihnen, beginnen sie damit, jene Fehler zu kritisieren. Wenn diese Taktik Erfolg hat, so wird der Kritisierte in das Drama des Vernehmungsbeamten integriert. In Gegenwart des Vernehmungsbeamten werden sie plötzlich befangen und beginnen darauf zu achten, was dieser tut und denkt, um seine Aufmerksamkeit nicht zu erregen. Diese psychische Ab-wehr liefert dem anderen die gewünschte Energie.
    Denk daran zurück, wie es war, wenn solche Figuren in deinem Leben auftauchten. Hast du dazu tendiert, dein Verhalten zu verändern, um nicht kritisiert zu werden? Der Vernehmungsbeamte zieht dich von deinem eigenen Pfad und betrügt dich um
    Energie, nur weil du dich danach beurteilst, was er denken könnte.«
    Ich konnte mich genauestens an dieses Gefühl erinnern, und augenblicklich fiel mir Jensen ein.
    »Dann war mein Vater also ein Vernehmungs-
    beamter?« fragte ich.
    »Es klingt ganz so.«
    Für einen Augenblick verlor ich mich in Gedanken an das Drama meiner Mutter. Wenn mein Vater ein Vernehmungsbeamter war, was war dann meine
    Mutter?
    Sanchez fragte mich, woran ich dachte.
    »Ich habe mich gerade gefragt, was das Kontroll-Drama meiner Mutter gewesen ist«, sagte ich. »Wie -
    viel verschiedene Dramen gibt es denn?«
    »Ich werde dir die im Manuskript aufgeführten Klassifikationen aufzählen«, sagte Sanchez. »Jeder Mensch bemüht sich um Energie, entweder aggressiv, das heißt, er zwingt Leute mit direkter Gewalt ihre Energie an ihn abzugeben, oder passiv, indem jemand mit dem Mitleid oder der Neugierde anderer
    Menschen spielt, um auf diese Weise Aufmerksamkeit zu erregen. Bedroht dich zum Beispiel jemand körperlich oder verbal, so bist du aus Angst davor, daß dir etwas Schreckliches widerfahren könnte, gezwungen, ihm deine Beachtung zu schenken und damit auch deine Energie. Der dich Bedrohende zieht dich in das aggressivste aller Dramen, ein Typus, der in der Sechsten Erkenntnis als Einschüchterer bezeichnet wird.
    Zählt dir jemand all die gräßlichen Dinge auf, die ihm, möglicherweise auch noch deinetwegen,
    zugestoßen sind, und erklärt, daß sich diese

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