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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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beiträgt. Das gilt insbesondere für sogenannte Unglücksfälle, wie wir sie nennen. Die Siebte Erkenntnis führt aus, daß die Herausforderung darin besteht, das Gute in jeder Begebenheit aufzufinden - egal wie negativ sie zunächst auch erscheinen mag. Zunächst dachtest du, daß deine Gefangennahme alles ruiniert habe. Doch jetzt siehst du, daß du hier am richtigen Ort bist. Hier lagen die Antworten auf deine Fragen.«
    Plötzlich hörten wir wieder Geräusche vom Gang.
    Pablo sah mich direkt an. Mit einem Mal war er ernst.
    »Hör zu«, sagte er. »Vergiß nicht, was ich dir gesagt habe. Die Achte Erkenntnis kommt als nächstes auf dich zu. Sie spricht über eine zwischenmenschliche Ethik, die richtige Art, Menschen zu behandeln, um Botschaften schneller verbreiten zu können. Aber übereile nichts. Bleib bei dir. Was fragst du dich im Moment?«
    »Ich möchte herausfinden, wo Wil ist«, sagte ich.
    »Und ich möchte die Achte Erkenntnis finden. Und Marjorie.«
    »Was für ein Gefühl hast du in bezug auf Marjorie?«
    Ich dachte einen Augenblick lang nach. »Daß ich fliehen würde..., daß wir fliehen würden.«
    Wir hörten, wie sich jemand direkt vor der Tür zu scharfen machte.
    »Hast du von mir auch eine Botschaft erhalten?«
    fragte ich Pablo hastig.
    »Natürlich«, sagte er. »Bis du kamst, hatte ich keine Idee, weshalb ich hier war. Ich wußte, daß es irgend etwas mit meinem Wissen über die Siebte Erkenntnis zu tun hatte, aber ich zweifelte an meiner eigenen Fähigkeit, etwas darüber zu sagen. Ich dachte, ich wisse nicht genug. Dank dir«, fuhr er fort, »weiß ich jetzt, daß dem nicht so ist. Das war eine der Botschaften, die ich von dir erhalten habe.«
    »Gab es noch eine andere?«
    »Ja/ deine Idee, die Priester könnten sich von der Richtigkeit des Manuskriptes überzeugen lassen, war für mich ebenso wichtig. Ich denke jetzt, daß ich mich hier aufhalte, um Vater Costous zu bekehren.«
    Kaum hatte er zu Ende gesprochen, wurde die Tür von einem Soldaten geöffnet, der mir bedeutete, auf-zustehen.
    Ich sah Pablo an.
    »Ich möchte dir noch eines der Konzepte aus der nächsten Erkenntnis mit auf den Weg geben«, sagte er.
    Der Soldat starrte ihn zornig an, ergriff meinen Arm, zog mich aus der Zelle und schloß die Tür.
    Während er mich abführte, sah Pablo durch die Eisenstäbe.
    »Die Achte Erkenntnis warnt dich«, rief er mir hinterher. »Sie warnt dich davor, dein Wachstum aufzugeben... Das passiert, wenn du nach eine anderen Person süchtig wirst.«

Die interpersonelle Ethik
    Ich folgte dem Soldaten die Stufen hinauf und hinaus in das helle Tageslicht. Noch immer ging mir Pablos Warnung durch den Kopf: die Sucht nach einer anderen Person? Was sollte das bedeuten? Um was für eine Sucht sollte es sich dabei handeln?
    Der Soldat führte mich den kleinen Pfad zum  Parkplatz hinab, wo schon zwei weitere Soldaten neben einem Militärjeep warteten. Sie beobachteten uns genau, während wir auf sie zugingen, und als ich nahe genug war, um in das Innere des Wagens  schauen zu können, bemerkte ich, daß auf dem Rücksitz bereits ein Passagier saß. Marjorie! Sie war bleich und wirkte nervös. Noch bevor es mir gelang, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, ergriff der Soldat hinter mir meinen Arm und dirigierte mic h auf den Platz neben ihr. Die beiden anderen Soldaten kletter-ten auf die vorderen Sitze. Der Fahrer warf einen kurzen Blick über seine Schulter nach hinten, dann startete er den Wagen und fuhr nach Norden davon.
    »Sprechen Sie Englisch?« fragte ich die Soldaten.
    Der Soldat auf dem Beifahrersitz, ein großer, dicker Kerl, sah mich mit ausdruckslosem Blick an und erwiderte etwas Unverständliches in Spanisch, dann wandte er sich abrupt wieder von uns ab.
    Ich wandte mich an Marjorie. »Alles in Ordnung?«  fragte ich flüsternd.
    »Ich..., ah...« Ihre Stimme versagte, und Tränen liefen ihre Wangen hinab.
    »Wird schon werden«, sagte ich und legte meinen Arm um sie. Sie blickte zu mir auf, rang sich ein Lächeln ab und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Ich merkte, wie mir ein Schauer der Leidenschaft über den Rücken lief.
    Für ungefähr eine Stunde holperten wir über den Feldweg. Die Landschaft wurde zusehends grüner und dschungelartiger. Hinter einer Kurve gab die dichte Vegetation plötzlich die Sicht auf eine kleine Stadt frei. An beiden Seiten der Straße standen nun einfache Holzhäuser.
    Etwa hundert Meter vor uns versperrte ein großer Lastwagen den Weg. Mehrere

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