Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
Vom Netzwerk:
und mir zu drohen.«
    Pablo wirkte überrascht. »Hatte er braune Haare und eine Brille?«
    »Ja.«
    »Sein Name ist Pater Costous«, sagte Pablo. »Was hast du sonst noch zu ihm gesagt?«
    »Daß ich anderer Meinung bin, was die Unter-
    grabung der Autorität durch das Manuskript angeht«, erwiderte ich. »Er drohte mir mit Gefängnis. Denkst du, er meint es ernst?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Pablo. Er durchquerte die Zelle und setzte sich mir gegenüber auf seine Pritsche.
    Ich merkte, daß ihm noch etwas anderes durch den Kopf ging, doch war ich so erschöpft und verängstigt, daß ich einfach die Augen schloß und erst wieder erwachte, als Pablo mich rüttelte.
    »Mittagessen«, sagte er.
    Wir folgten dem Wärter die Treppe hinauf und bekamen jeder einen Teller mit knorpeligem Rind-fleisch und Kartoffeln vorgesetzt. Die beiden Männer vom Morgen wurden nach uns hereingeführt. Marjorie war nicht bei ihnen.
    »Wo ist Marjorie?« fragte ich sie und versuchte dabei zu flüstern. Die beiden Männer wirkten entsetzt, daß ich es wagte, mit ihnen zu sprechen, und die Soldaten sahen mich jetzt mißbilligend an.
    »Ich glaube nicht, daß sie Englisch sprechen«, bemerkte Pablo.
    »Ich frage mich, wo sie ist«, sagte ich.
    Pablo erwiderte etwas, doch hatte ich wieder nicht zugehört. Mir war plötzlich die Idee gekommen, da-vonzulaufen, und ich stellte mir vor, wie ich durch eine Straße rannte, mich in einem Hauseingang versteckte und schließlich die Freiheit erlangte.
    Woran denkst du gerade?« fragte Pablo.
    »Ich habe gerade phantasiert, wie es wäre, zu flie -
    hen«, sagte ich. »Was hast du eben gesagt?«
    »Warte«, sagte Pablo. »Tu deine Gedanken nicht so einfach ab. Sie könnten sich als wichtig erweisen. Wie bist du geflohen?«
    »Ich rannte eine Straße oder Gasse hinab und dann in einen Türeingang. Die Flucht schien jedenfalls gelungen.«
    »Was fällt dir zu dem Bild ein?« fragte Pablo.
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Es hatte keine logische Verbindung zu unserer Unterhaltung.«
    »Erinnerst du dich, worüber wir gesprochen haben?«
    »Ja. Ich habe mich nach Marjorie erkundigt.«
    »Und du meinst nicht, daß es eine Verbindung zwischen Marjorie und deinem Fluchtgedanken gibt?«
    »So ohne weiteres fällt mir keine ein.«
    »Vielleicht eine versteckte Verbindung?«
    »Ich sehe keine Verbindung. In welcher Beziehung sollte meine Flucht zu Marjorie stehen? Meinst du, sie ist geflohen?«
    Er wirkte nachdenklich. »Du hast an de ine Flucht gedacht.«
    »Ach ja, stimmt«, sagte ich. »Möglicherweise fliehe ich ohne sie.« Ich sah ihn an. »Vielleicht fliehe ich mit ihr.«
    »Das würde ich auch so sehen«, sagte er.
    »Aber wo steckt sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Ohne ein weiteres Wort beendeten wir unsere
    Mahlzeit. Trotz meines Hungers war mir das Essen zu schwer. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich müde und schwerfällig. Der Hunger schwand schnell. Ich bemerkte, daß Pablo ebenfalls nicht aß.
    »Ich denke, wir sollten in die Zelle zurückkehren«
    sagte Pablo.
    Ich nickte, und er gab dem Soldaten zu verstehen daß er uns zurückbringen sollte. In der Zelle angekommen, streckte ich mich auf meiner Pritsche aus, und Pablo sah mich an.
    »Deine Energie scheint fast verschwunden zu sein«, sagte er.
    »Stimmt«, erwiderte ich. »Ich weiß auch nicht, was los ist.«
    »Hast du versucht, Energie zu laden?« fragte er.
    »Nein, ich schätze nicht«, erwiderte ich. »Und das Essen hilft auch nicht gerade.«
    »Du brauchst nicht viel zu essen, wenn du ansonsten genügend Energie aufnimmst.« Er machte eine ausladende Bewegung mit seinem Arm, die unsere ganze Zelle umfaßte.
    »In dieser Situation ist es für mich nicht gerade einfach, die Liebe fließen zu lassen.«
    Er sah mich zweifelnd an. »Wenn du das nicht machst, schadest du dir selbst.«
    »Was meinst du damit?«
    »Dein Körper hat eine bestimmte Energiefrequenz, die sich aus der molekularen Schwingung deiner Atome ergibt. Wenn du zuläßt, daß deine Energie sinkt, leidet dein Körper. Das erklärt die Beziehung zwischen Streß und Krankheit. Lie be ist der einzige Weg zur Aufrechterhaltung deines Energielevels. Sie hält uns gesund. Sie ist das Wichtigste überhaupt.«
    »Gib mir ein paar Minuten«, sagte ich.
    Ich probierte Pater Sanchez' Methode und fühlte mich augenblicklich besser. Die Gegenstände in der Zelle schienen nun von schärferer Präsenz. Ich schloß die Augen und konzentrierte mich ganz auf das Gefühl. »Gut so«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher