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Die Psi-Agenten

Die Psi-Agenten

Titel: Die Psi-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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Sicherheitsbeamten sah, wußte ich, daß etwas nicht stimmte. Er stand starr wie eine Wachspuppe vor Katies Zelle, die Blicke geradeaus gerichtet. Seine Rechte umkrampfte den Schlüsselbund.
    Ich ließ Barbaras Hand los und rannte zur Zellentür. Sie war nur angelehnt. Von Katie keine Spur – auch nicht auf der Psi-Ebene.
    Das Ganze mußte geschehen sein, als Barbara und Richard meine Zelle betraten und mich für ein paar Minuten ablenkten. Sobald Katie einmal den Wachtposten überlistet hatte, war es kein Problem mehr für sie, das Gebäude zu verlassen.
    Aber wie hatte sie die Flucht aus der Zelle bewerkstelligt? Ich warf einen Blick auf den Sicherheitsbeamten, der immer noch reglos dastand. Ein kurzes Abtasten seiner obersten Bewußtseinsschicht verriet mir, daß er sich in tiefer Telehypnose befand. Zu einer solchen Manipulation reichten Katies ungeübte Psi-Kräfte bei weitem nicht aus.
    Warum hatte ich nicht früher daran gedacht? Während ich Katie auf der Psi-Ebene beobachtete, wurde ich von einem anderen Esper beobachtet, der außerhalb meines Wahrnehmungsbereiches blieb und abwartete … Die Ankunft von Barbara und Richard hatte ihm die Gelegenheit verschafft, die er benötigte.
    Sicher war es nicht schwer gewesen, den Wachtposten in Trance zu versetzen und zum öffnen der Zellentür zu zwingen. Und Katie zögerte bestimmt keinen Augenblick, wenn sie einen Befehl des geliebten und verehrten Gurus vernahm.
    »Du glaubst, daß dieser Ananda der Beobachter war?« fragte Barbara, die meinen Gedankengängen gefolgt war.
    »Es sieht so aus«, entgegnete ich. »Die Tatsache, daß diese Tan Eps nicht zu Ableson zurückkehrte, um Katie abzuholen, läßt darauf schließen, daß er wußte, wo sie sich befand. Sie ist für ihn ein viel zu wertvolles Instrument, als daß er sie in unseren Händen lassen könnte. Außerdem muß er ja immer noch annehmen, daß in ihrem Gehirn die Informationen gespeichert sind, die sie Ableson entlockte.«
    »Und diese Informationen existieren nicht mehr«, warf Richard ein.
    Mir war der Gedanke zur gleichen Zeit gekommen.
    Barbara starrte mich mit schreckgeweiteten Augen an. »Du glaubst wirklich, daß er …«
    »Natürlich. Wenn er entdeckt, daß sie keinen Nutzen mehr für ihn besitzt, wird er sie beseitigen.«
     
PETER MORAY – 10
     
    Es gibt philosophische Richtungen, die von der Annahme ausgehen, daß alle Menschen durch psychische Gemeinsamkeiten miteinander verbunden sind; als Esper wußte ich, daß diese Annahme voll und ganz den Tatsachen entsprach. Sobald man auf Psi-Ebene eine enge Beziehung zu einem anderen Menschen geknüpft hat, bleibt ein Band zurück, das sich nicht ohne weiteres zerreißen läßt, auch dann nicht, wenn man dem anderen keine freundschaftlichen Gefühle entgegenbringt.
    Bei Barbara und mir trug die Psi-Beziehung dazu bei, unsere Liebe zu festigen und zu vertiefen. Wir kannten einander durch und durch und waren uns in jeder Hinsicht so nahe, daß wir im wahrsten Sinn des Wortes füreinander »fühlten«. Im Vergleich dazu hatte ich Katie Mackinnons Gedanken nur für kurze Zeit geteilt – aber selbst das genügte, um mir ein genaues Bild von ihrer Persönlichkeit zu verschaffen. Ich kannte ihr Gefühlsleben, und ich wußte, daß es mir nicht gleichgültig sein konnte, was mit ihr geschah. Irgendwie gehörte sie zur Espergemeinschaft.
    Deshalb dachte ich trotz meiner bleiernen Müdigkeit auch nicht daran, den längst fälligen Schlaf nachzuholen. Mich plagte das Gefühl, daß ich Katie irgendwie im Stich gelassen hatte und sie sich nun meinetwegen in Gefahr befand.
    Cort handelte sofort, als er von ihrem Verschwinden erfuhr. Er gab der Polizei eine Personenbeschreibung durch und leitete eine umfangreiche Suchaktion in die Wege. Ich fuhr inzwischen mit Barbara zu Richards Wohnung, nahm ein Bad, rasierte mich und zog mich um. Cort hatte mir versichert, daß er mich verständigen würde, sobald er etwas über Katie in Erfahrung brachte.
    Später saßen Richard, Barbara und ich im Wohnzimmer, tranken Kaffee und besprachen die Lage.
    »Es kann nicht schwer sein, ein so auffälliges Paar zu finden«, meinte Richard. Er spielte geistesabwesend mit dem Pfeifenreiniger. »Ein bärtiger Inder und ein zierliches junges Mädchen mit einem verkrüppelten Bein.«
    »Gewiß«, entgegnete ich. »Aber darüber wird sich Ananda auch im klaren sein. Und da er mit einer Fahndung rechnen muß, hat er nur zwei Möglichkeiten: sich irgendwo mit dem Mädchen zu verstecken, bis

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