Die Psychotherapie der Hildegard von Bingen
werden.
Destruktive Worte und Bild des Hochmuts
Auch wenn sich der Hochmut noch so kraftvoll gebärdet, stecken hinter seinen aufgeblasenen Gesichtern meistens nur armselige Gesellen mit Minderwertigkeitskomplexen. Die Gestalt des Hochmuts ist auffallend grotesk. Das Gesicht hat einen Schmiss wie bei Studenten aus einer schlagenden Verbindung. Um sich wichtig zu machen, sind seine Arme aufgeblasene Fledermausflügel und am Körper hängen Beine wie bei einer Heuschrecke. Wichtigtuerisch schreit er wie ein Lautsprecher, um sich wichtig und bemerkbar zu machen. Der Hochmut ist das Medium, das wie Radio, Fernsehen und Internet die Menschen beeinflusst:
»Ich schreie über alle Berge. Ich bin der Größte. Wer ist mir gleich? Ich breite meinen Mantel über Hügel und Felder und ertrage es nicht, wenn mich einer überragt. Ich weiß, dass sich keiner mit mir messen kann, denn ich bin der Supermann.« Hildegard sieht im Hochmut den Keim allen Übels, der die Menschen aus ihrem göttlichen Zentrum an den Rand drängt, um sie von sich und heute sogenannten Experten abhängig zu machen, mit dem Ziel, sie kräftig auszunutzen und abzukassieren.
Der Hochmut ist der Beginn aller Laster und der Keim allen Übels. Er hat bereits die ersten Engel aus dem Himmel geschleudert und die Menschen aus dem Paradies vertrieben.
Der Hochmut hat brennende Augen, weil alle seine Motivationen auf Bosheit sinnen. Der Mund ist verschlossen, weil er nicht aufrichtig liebt. Der Hochmut hat weder Arme noch Beine, weil seine Macht und seine Werke nicht das Leben fördern, sondern den Tod bringen. Der Hochmut hat eine Männerbrust, weil er im Herzen die Eitelkeit und Wichtigtuerei hervorbringt. Er hat Beine und Füße einer Heuschrecke, weil er mit seiner Aufgeblasenheit die Menschen unter Druck setzt. Er hat weder Bauch noch Rücken, weil er für niemanden eine Stütze ist und nur an sich selbst denkt.
Gegen den Hochmut kämpft die Demut, und sie ermahnt die Menschen, den Hochmut zu verabscheuen.
Heilende Worte und Bild der Demut
Jesus Christus ist das größte Vorbild für die Demut, weil er sich nicht scheute, aus seinem paradiesischen Reich in den Abgrund herabzusteigen, um den leidenden Menschen aus ihren Nöten zu helfen.
»Ich bin die tragende Kraft im Universum. Warum sollte ich mich nicht freuen, wenn mir irgendeiner auch noch so ein schreckliches Unrecht zufügen würde? Selbst der Schöpfer ist vom Himmel herabgestiegen, um den Menschen in seine Arme zu schließen. Ich, die Demut, stieg mit ihm herab, verließ meine schützende Heimat, damit ich von nun an in allen Ecken der Erde wohnen kann. Ich will mich auch nicht damit rühmen, etwas Besonderes zu sein. Ich will die Sonne sein, die in die Finsternis scheint. Mit Gott durchdringe ich alle Finsternis dieser Erde und des Universums. Kein Sturm kann mich erschüttern, weil ich mit der Güte Gottes verbunden bin.«
Organische Auswirkungen des Hochmuts
Hochmut, Arroganz und Wichtigtuerei führen zur Erkrankung des autonomen Nervensystems in der Region der Brustwirbelsäule, ganz speziell mit Schäden am neunten Brustwirbel. Diese Nervenregion kontrolliert über die Reflexbahnen nicht nur die Verdauungsorgane, sondern bereits die Nieren und Fortpflanzungsorgane. Entzündungen und Autoaggressionskrankheiten an diesen Organen gehen auch auf das Konto der Überheblichkeit und Selbstüberschätzung. Ganz speziell gefährlich wird die Pathologie des Enddarms, wenn sich bei übertriebener Fleischkost zu viel basische Endprodukte, die sogenannten biogenen Amine anhäufen und den pH-Wert ins Basische verschieben. Basische Amine wie Skatol, Indol oder Ammoniak sind die Stinkstoffe des Kots und starke krebsauslösende Substanzen.
Vom Ursprung des Hochmuts
Hochmut beginnt mit der Einstellung, größer als Gott sein zu wollen. Obwohl sich niemand selbst erschaffen kann und jeder als hilfloses Baby geboren wurde, fühlen sich hochmütige Menschen ihrem Schöpfer überlegen.
»Ich sah dämonische Geister, die in Massen auftraten und kaltschnäuzig schrien: ›Wer ist schon Gott? Unser Gott ist die Bosheit, was anderes existiert nicht.‹ Diese üblen Geister bringen dem Menschen den Hochmut bei und reden so lange auf ihn ein, bis er wirklich glaubt, dass er etwas Besseres wäre.«
Symbol und Symptom des Hochmuts
Die Folgen des Hochmuts können zum Beispiel Krankheiten sein, die mit Entzündungen und Infektionen einhergehen, wie zum Beispiel Nervenentzündungen, Ischialgien, Polyarthritis,
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