Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Puppe: Psychothriller (German Edition)

Die Puppe: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppe: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
Vom Netzwerk:
Mädchenschule. Dann erscheint Melanie vor dem Getränkeshop, genau wie gestern Abend, und geht hinein. Er lungert draußen herum und sieht, wie sie mit der Verkäuferin spricht. Nickt. Konzentriert die PIN an der Kasse eingibt.
    Einen Augenblick später kommt sie heraus. Die langen Ärmel ihrer Bluse schauen aus dem Regenmantel und schwingen bei jedem Schritt. Sie ist nur noch zwei Meter weit weg, als sie ihn sieht.
    »O nein«, stöhnt sie und bleibt stehen. »Jetzt haben Sie mich schon wieder erwischt.«
    »Es ist nicht so, wie es aussieht. Ich bin Ihnen nicht gefolgt. Ich kaufe immer hier ein.«
    Sie lächelt müde. »Na, das hier ist auch nicht so, wie es aussieht.« Sie hält ihre Tüte auf und zeigt ihm zwei Kartons Orangensaft. »Für den Wodka zu Hause.«
    AJ späht zum dunkler werdenden Himmel hinauf, dann hinüber zu seinem Wagen, dann die Straße hinauf und hinunter. Er wünscht, er wüsste, aus welchem Blickwinkel er aussieht wie Elvis, denn dann würde er sich sofort entsprechend aufstellen. Stattdessen sagt er:
    »Wodka ist langweilig, meiner bescheidenen Meinung nach. Ich frage mich, ob Sie sich jemals in die wilde, wüste Welt des Cider-Trinkens hinausgewagt haben.«
    »Wild und wüst?«
    »Ja – wir sind, äh, Baumknutscher. Die meisten von uns haben Vollbärte und tragen Shetlandpullover. Ich bin da eine Ausnahme.« Er deutet mit dem Kopf die Straße hinauf zum alten Pub, der bei einheimischen Cider-Kennern sehr beliebt ist. »Falls Sie jemals Lust haben sollten, es mal mit einem etwas raueren Getränk zu versuchen – das wäre der richtige Ort, um anzufangen.«
    Sie dreht sich um und schaut hinüber zu dem Pub. Sie starrt lange Zeit hin, und ihm rutscht das Herz in die Hose: Sie formuliert ihre Absage. Aber als sie sich wieder zurückdreht, lächelt sie. Sie hält die Hand über die Augen, um vom Schein der Straßenlaterne nicht geblendet zu werden, dann schaut sie ihn an.
    »Ich weiß nicht«, sagt sie. »Sind Sie sicher, dass ich nicht ein kleines bisschen overdressed bin?«
    Vogel Strauss
    »Hi«, sagt Caffery, als sei er soeben in Fleas Büro spaziert. »Meinen Sie, Sie hätten Zeit, ein bisschen zu plaudern?«
    Jetzt bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu reagieren. Sie muss den dummen, hässlichen Straußenkopf aus dem Sand heben.
    »Ja.« Lässig steht sie auf, zieht sich die Jacke zurecht und klopft sich ein bisschen Erde von den Händen, als wäre es das Normalste auf der Welt, mitten im Nirgendwo in einer eiskalten Nacht hinter einem Baum zu sitzen. Sie schaut ihn mit einem angespannten Teenagergrinsen an und winkt. »Hi. Wie geht’s?«
    »Gut. Und Ihnen?«
    »Ich erfriere.« Sie kommt heran und bleibt vor ihm stehen, schlingt die Arme um den Oberkörper und fröstelt. »Einer der Jungs hat heute ein GPS -Gerät hier draußen gelassen. Sie sind zu faul, um zurückzukommen und es zu holen, und wer ist da natürlich der Esel, der es machen muss?« Sie hält sich die Hände wie Hasenohren an den Kopf. »Der Sergeant. Dazu sind wir da. Ein paar hundert Pfund extra im Monat, und dafür lässt man sich den ganzen Scheiß gefallen und übernimmt die ganze Verantwortung. Ich würde sofort wieder in den unteren Dienst zurückgehen.« Sie schnippt mit den Fingern » So schnell.«
    Er nickt und schweigt. Seine Augen sind sehr dunkel, und sein Blick ist sehr fest. Er lässt sich nichts vormachen.
    Sie hebt die Hände. Okay. Von mir aus . »Aber wie zum Teufel haben Sie mich gefunden?« Sie deutet über die leere Straße, die sich im Dunkeln verliert. »Hier draußen, mitten im …?«
    »Ich habe geraten.«
    » Geraten? Sie haben geraten , dass ich hier sein würde? Im Ernst?«
    »Ja.«
    »Erklären Sie mir das.«
    Er lacht ironisch, als wollte er sagen: Die Erklärung ist so lang, so ausgeschmückt und verziert und verschlungen, dass sie tausend Jahre dauern würde. Dann wird sein Blick nüchtern. »Ich habe die neue Suchaktion veranlasst. Das wissen Sie.«
    »Ja.« Sie lächelt grimmig und schiebt die Hände in die Taschen. »Hören Sie, Sie sind jetzt hoffentlich nicht überrascht, Jack, aber alle fragen sich, was zum Henker soll diese Suche? Warum haben Sie sie veranlasst? Uns fällt nur eine einzige Antwort ein: Sie tun es, um die Presse bei Laune zu halten.«
    Er neigt zustimmend den Kopf. »Damit hätten Sie recht. Es gibt keine neuen Erkenntnisse. Wir wollen sie davon ablenken, dass Mistys Mum in der Stadt ist. Darüber hinaus ist es Zeitverschwendung. Wir werden Mistys Leiche nicht

Weitere Kostenlose Bücher