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Die Puppe: Psychothriller (German Edition)

Die Puppe: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppe: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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finden. Nicht hier.«
    »Nicht? Warum sind Sie da so sicher?«
    Er schweigt kurz und schaut ihr dann in die Augen. Er schüttelt den Kopf, sein Gesichtsausdruck ist so ernst, dass ihr ganzes Selbstvertrauen verloren geht.
    » Was denn?«, fragt sie leise. »Was schauen Sie mich so an?«
    Wieder schüttelt er den Kopf. Er sieht so traurig aus, so furchtbar traurig.
    »Was ist denn?«
    Er zuckt betreten die Achseln und sagt dann: »Ich weiß, was passiert ist.«
    Cider trinken
    Das Gras im Biergarten ist noch nassfleckig vom Regen, aber der Wirt hat die Terrassenöfen angezündet, und so ist es warm genug, um draußen zu sitzen. Sie entscheiden sich für einen knorrigen alten Tisch vor der Hecke, die den Garten von der Straße trennt. Die Hecke besteht aus dichtem, immergrünem Lorbeer, und man kann die Fußgänger, die auf der anderen Seite vorbeigehen, nur schemenhaft sehen.
    AJ hat vier Gläser mit verschiedenen Cider-Sorten zwischen ihnen auf dem Tisch aufgereiht. Drei sind fast leer, und Melanie späht nachdenklich in das vierte.
    »Sie können den Grund sehen, nicht wahr?«
    Sie nickt. »Und Blasen.«
    »Jetzt verstehen Sie mich nicht falsch, aber wenn ich ehrlich bin, sage ich, dieser wird Ihnen besser schmecken als die anderen drei.«
    Sie schaut ihn an. »Wieso – weil ich eine Frau bin, meinen Sie?«
    »Er ist tatsächlich eher so was wie ein Lady-Cider. Spritziger. Süßer – und irgendwie golden, nicht wahr? Eine ansprechende Farbe. Nicht genug Tannin für meinen Geschmack.«
    »Wenn das so ist …« Sie schiebt das Glas weg und verschränkt trotzig die Arme. »Wenn das so ist, bin ich nicht interessiert. Trinken Sie ihn.«
    »Kann ich nicht. Unmöglich. Ich habe einen Ruf zu bewahren. Hier kann jeder vorbeispazieren und mich dabei erwischen, wie ich ihn trinke. Dann ist meine ganze Glaubwürdigkeit dahin.«
    »Frauenfeind.«
    »Latzhosenträgerin. Ich hätte es gleich wissen müssen, als ich Ihren Wagen gesehen habe – einen Beetle. Das sagt doch schon alles.«
    »Puh.« Sie rümpft die Nase und schaut ihn mit schmalen Augen an, als sei er eine Kakerlake, die eben unter dem Tisch hervorgekommen ist. »Ein Faschist.«
    Er nickt zufrieden. »Ein Faschist von der übelsten Sorte. Ein Liberaler, der überfallen worden ist – wir geben die miesesten Konservativen ab. Wir sind wie ehemalige Raucher, wenn wir einem Liberalen begegnen – wir wollen ihn umbringen. Attila, der Hunnenkönig, war auf gefährliche und verantwortungslose Weise liberal.«
    Sie lacht. Sie hat ein hübsches Lachen. Er wundert sich über das, was er gerade gesagt hat, und fragt sich, ob es vielleicht halb ernst gemeint war. »Das meine ich nicht wirklich«, sagt er. »Ich bin eigentlich kein Faschist.«
    »Mir ist es egal, wenn Sie einer sind. Das System, in dem wir arbeiten, ist hart. Und es ist hart, mit anzusehen, wie es missbraucht wird.«
    »Reine Verschwendung von Steuergeldern. Und die meiste Zeit tanzen wir nach der Pfeife Brüssels.«
    »Ich weiß. Und ich weiß auch, wenn ich keine Frau wäre, hätte ich nicht halb so viel Erfolg gehabt. Ich habe mich gegen drei Männer um diesen Job beworben. Ich war vielleicht so gut wie zwei von ihnen, aber nicht so gut wie der Dritte. Aber welches Ausschussmitglied hätte sich getraut, ihn vorzuziehen?«
    »Sie sind bescheiden.«
    Sie lächelt betrübt. »Vielleicht. Ich weiß es nicht. Mir liegt trotzdem etwas daran. Mir liegt etwas an allen – an jedem Einzelnen. Von Zelda über Moses und Isaac Handel bis hin zu Monster Mother. An allen.«
    AJ presst die Lippen zusammen und beschließt, darauf nicht zu antworten. Zelda? Er wird in dieser Sache nicht lügen.
    »Na.« Er wechselt das Thema. »Habe ich Sie zur Cider-Trinkerin gemacht? Schmeckt er Ihnen?«
    Sie strahlt ihn an. »Ich finde ihn wunderbar!«
    »Noch einen? Diesmal bestelle ich Ihnen einen Männer-Cider.«
    Ihr funkelndes Lächeln bleibt unverändert. »Nein danke. Ich nehme lieber einen Wodka.«
    »Sie hassen Cider, nicht wahr?«
    »Ja. Ich würde kotzen, wenn ich noch einen trinken müsste.«
    Er schüttelt den Kopf. »Sie sind so abenteuerlustig. Immer offen für neue Möglichkeiten. Flexibel.«
    »Ich weiß. Machen Sie aus dem Wodka einen doppelten.«
    AJ geht die Getränke holen. Als er sie auf den Tisch stellt, merkt er, dass er die gute Laune nicht durchhalten kann.
    »Was ist?«, fragt Melanie. »Ist was passiert?«
    »Nein«, sagt er. »Nichts.«
    »Was ist es dann?«
    »Nichts.«
    »Sagen Sie nicht ›nichts‹. Das

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