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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Sex mit ihr.«
    Volltreffer, dachte sie.
    »Sie kennen meine Freundin. Sie ist bei Ihnen in Behandlung.«
    Jetzt war sie aber gespannt.
    »Ihr Name istJosephin Maurer. Sie verweigert sich jeglicher Form von körperlicher Annäherung. Sicher, da gab es dieses traumatische Erlebnis, aber was kann ich denn dafür. Ich bin ja geduldig, aber schließlich sind wir ein Paar. Früher, noch vor dieser Geschichte, da kannten wir uns zwar noch nicht lange, aber es hat funktioniert. Verstehen Sie? Richtig funktioniert. Ich kam auf meine Kosten, sie kam auf ihre Kosten. Alles war gut. Aber jetzt? Nichts. Und ich finde, wenn sie schon regelmäßig hierherkommt, muss sich das auch irgendwann mal auszahlen, ich meine, Sie als Ärztin stehen doch in der Pflicht, sie zu …«
    »Moment mal«, unterbrach sie ihn, »ganz langsam, junger Mann. Offenbar liegt hier ein Missverständnis vor. Wenn Sie eine psychische Störung haben, die der Behandlung bedarf, sind Sie bei mir richtig, wenn Sie mit mir über Ihre Freundin sprechen wollen, kann ich nur auf meine ärztliche Schweigepflicht verweisen.«
    »Ich bin nicht krank!«
    Er war laut geworden.
    »Ach ja?«
    »Nein, ich bin kein Psycho. Josie hat das Problem, nicht ich. Und Sie müssen sich darum kümmern, verstehen Sie? Wie lange soll das eigentlich noch dauern? Sie tragen eine gewisse Verantwortung für sie. Und ich weiß, welches Medikament Sie ihr verschreiben. Ich hab mich erkundigt, ich hab in den Internetforen darüber gelesen, kurzum, die Dosis, die Sie ihr verpassen, ist absolut nicht ausreichend. Sagen Sie ihr, sie soll von nun an mehr von den Dingern schlucken, rufen Sie sie sofort an, erklären Sie ihr das.«
    »Ich soll Ihrer Freundin mehr Medikamente verschreiben, ist es das, was Sie von mir wollen?«
    »Genau.«
    »Sie glauben im Ernst, wenn Ihre Freundin mehr Psychopharmaka zu sich nimmt, haben Sie besseren Sex mit ihr?«
    »Ich hab überhaupt keinen Sex mehr mit ihr. Sie verstehen mich einfach nicht. Sie hören mir ja nicht einmal zu!«
    Er sprang von seinem Stuhl auf.
    Hypernervös, aggressiv, leicht psychotisch, fasste Dr. Hagemuth in Gedanken zusammen.
    Seine Stimme war schrill mit einem bedrohlichen Zittern. Getrockneter Speichel klebte in seinen Mundwinkeln
    »Tun Sie das, es ist wirklich notwendig, ich will endlich wieder ein normales Leben mit ihr führen, und es ist Ihre Aufgabe, dafür zu sorgen.«
    »Stopp!«
    Sie hob die Hand.
    »Wenn Sie ein Problem mit Ihrer Sexualität haben, junger Mann, und offenkundig haben Sie das, können wir gerne darüber reden, aber erstens nicht in diesem Tonfall und zweitens nur unter der Bedingung, dass Sie bereit sind, über sich selbst zu sprechen. Verstehen Sie? Über sich selbst!«
    Er beugte sich vor und stützte die Hände auf ihren Schreibtisch. Sie wich instinktiv vor ihm zurück.
    »Erhöhen Sie die Dosis«, stieß er hervor, »oder verschreiben Sie ihr ein anderes Mittel! Aber tun Sie etwas für Ihr Geld!«
    Dr. Hagemuth hatte es schon öfter mit renitenten Typen seiner Art zu tun gehabt, so schnell ließ sie sich nicht einschüchtern.
    Sie setzte zu einer Antwort an, aber weiter kam sie nicht.
    Er war bereits an der Tür, riss sie auf, stürzte hinaus und schlug sie hinter sich zu.
    Sie schaute auf die leere Patientenakte. Sein Name war Milan Korch. Sie machte sich eine Notiz: Nicht mehr vorlassen.
    Dann bat sie den nächsten Patienten herein.
     
    An der Wohnungstür hielt Josephin Maurer ihn zurück.
    »Bitte lassen Sie mich jetzt nicht allein.«
    Er atmete tief durch.
    »Ich muss diese Frau warnen. Zwei Menschen auf dem Foto sind tot. Sie darf nicht die dritte sein.«
    In der Praxis meldete sich nur der Anrufbeantworter, anscheinend eine verfrühte Mittagspause, niemand hob ab. Es half nichts, er musste dorthin.
    »Ich habe Angst.«
    Trojan verstand das nur allzu gut.
    »Hören Sie, wir werden uns um Sie kümmern. Ich will versuchen, Personenschutz für Sie zu beantragen.«
    »Gehen Sie nicht.«
    Sie klammerte sich an seinem Arm fest.
    »Verriegeln Sie die Tür. Halten Sie die Fenster geschlossen. Öffnen Sie niemandem. Ich rufe Sie vorher an, wenn ich zu Ihnen komme. Geben Sie mir Ihre Nummer.«
    Sie schrieb sie ihm hastig auf.
    »Wann sind Sie zurück?«
    Die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. Er schwitzte, es war über die Maßen stickig in ihrer Wohnung.
    »Bald.«
    Die Zeit lief ihm davon.
    »Versprechen Sie es mir?«
    Er nickte.
    »Versprechen Sie mir, dass mir nichts zustoßen wird?«
    Er schluckte.

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