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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Selbstmord, als er sich am Kottbusser Tor vor die U-Bahn werfen wollte, unten aufs Gleisbett der U8, die fuhr schneller als die U1, in der Nacht zuvor erschien ihm Josephin im Traum. Sie war gekleidet wie damals, als er sie das erste Mal gesehen hatte im Zimmer seiner Schwester, sie war ja fast noch ein Kind, vierzehn Jahre alt, überhaupt hatte er sie immer so in Erinnerung behalten, das brünette Haar zu Zöpfen geflochten, die Schultern ein wenig vorgeschoben, so klein und zierlich, das Mädchen von damals, es war ihm im Traum erschienen, hatte ihm die Hand auf die Stirn gelegt und zu ihm gesprochen. »Bleib bei mir, bleib in diesem Leben, denn es wird etwas Wunderbares mit uns beiden geschehen.« Und alles war hell, er konnte das Licht spüren, danach greifen, es trug ihn fort.
    Den Brief an Vera zerriss er in kleine Fetzen und spülte sie im Klo herunter. Von nun an hatte er einen Auftrag, und sein Leben war wieder mit Sinn erfüllt.
    Er hatte längst herausgefunden, wo Josephin wohnte, kannte ihr Geburtsdatum, ihre täglichen Gewohnheiten, ihre Vorlieben, die Puppen, ihren Laden in der Weserstraße, wusste, dass sich ihr Vater in Kapstadt, ihre Mutter in Indien aufhielt, er begann mit seinen Aufzeichnungen, sie gaben ihm Kraft. Selbst seine Arbeit beim Wachschutz fiel ihm leichter, auch wenn die Kollegen ihn weiterhin mobbten und hinter seinem Rücken ihre Späße mit ihm trieben.
    Und dann stand er eines Tages vor Josephins Haus, auf der anderen Straßenseite, und er sagte sich, wenn sie in den nächsten Minuten den Vorhang aufziehen und vor ihm am Fenster erscheinen würde, wäre dies ein Zeichen und sein Plan reif.
    Sie wären füreinander bestimmt, und sie müsste vor ihm im Schaum ersticken, und ihre verkrustete Hülle wäre auf immer sein Besitz.
    Und siehe, sie zog den Vorhang beiseite, und da war sie, und es war ihm, als würde es ihm die Brust zerreißen, in ihm war ein Glühen, und nun hatte er die Macht, und er war Karli, und er war stark, und nichts würde ihn abhalten, seinen Plan durchzuführen bis zum Ende.
    »Karli ist bereit.«
    Sie schlief, und das war gut so, denn in der Ferne heulten Polizeisirenen, er musste sich beeilen.
    Nur nicht die Nerven verlieren.
    Auch damals hatte er sich nicht beirren lassen, als Junker überraschend zurückgekehrt war, er wusste bis heute nicht, warum. Er vermutete, dass er außerhalb der Stadt einen Liebhaber hatte, zu dem ihn die dreiwöchige Reise führen sollte, wahrscheinlich war er von ihm versetzt worden. Jedenfalls kam Junker zurück, blieb einen Tag und eine Nacht im Haus, während Karli sich zunächst im Schuppen vor ihm verstecken und dann das Weite suchen musste. Junker schien in der Zeit nicht in den Keller gegangen zu sein, er hatte ja keine Ahnung, wer da unten in seinen Fesseln lag, der Mund der Gefangenen war fest verklebt.
    Erst am nächsten Morgen war Karli in der Nähe des Hauses aufgetaucht, aber da war es schon zu spät. Polizeiwagen standen vorm Haus. Jemand hatte ihn seiner Beute beraubt, aus der Zeitung erfuhr er, dass es Junkers Bruder war.
    Und Junker starb. Karli weinte nicht an seinem Grab. Er musste abwarten. Ein Jahr lang. Und sein Zorn wuchs. Bis heute.
    Sein Opfer stöhnte im Schlaf.
    Nur noch wenige Meter, und sie waren am Ziel.

DREIUNDDREISSIG
    V era Feil war nicht mehr vernehmungsfähig, sie hatte einen Schwächeanfall erlitten und musste im Notarztwagen abtransportiert werden. Das Letzte, was Trojan von ihr gehört hatte, waren die Worte: »Josephin, ein Dossier, über all die Jahre, er hat versucht, es vor mir zu verstecken.« Danach wurde ihr der Mund von der Sauerstoffmaske verschlossen.
    Trojan bat Dennis Holbrecht, mit ihr zu fahren, um eventuell mehr aus ihr herauszukriegen, wenn sie wieder in stabilerer Verfassung war. Dann kehrte er in den Keller zurück.
    Der Anblick war grauenvoll. Mitarbeiter des gerichtsmedizinischen Instituts hatten weitere Schichten des verkrusteten Materials entfernt, aber die Leiche von Milan Korch war noch immer nicht vollständig freigelegt, nur einzelne Körperteile ragten aus dem Bauschaumgrab hervor.
    Schließlich entschied Dr. Semmler, mit einem Spezialbohrer ein großes Stück aus der Masse zu schneiden und den Leichnam so zur Obduktion in die Charité zu bringen.
    Trojan wollte das nicht länger mit ansehen, er eilte zurück in die Wohnung im ersten Hinterhof, um mit Max Kolpert zu sprechen.
    Der saß noch immer über den Computer von Merten Feil gebeugt.
    »Hast du was

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