Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Max Bentow
Vom Netzwerk:
gefunden?«
    »Leider nicht. Hier sind überhaupt nur äußerst wenige Dateien.«
    »Bist du auf den Namen Josephin Maurer gestoßen?«
    »Nein. Hab es schon mit allen möglichen Kürzeln versucht, aber wie gesagt, er hat nicht viel auf seinem Computer gespeichert.«
    »Externe Medien? Gelöschte Dateien?«
    Kolpert schüttelte den Kopf.
    »Habt ihr irgendwelche Aufzeichnungen in der Wohnung gefunden?«
    »Nichts, was mit der Maurer zu tun hat.«
    »Feil soll ein komplettes Dossier über die Verschleppte angelegt haben.«
    »Ich weiß nicht, Nils, ich fürchte, wir vergeuden hier unsere Zeit.«
    Trojan raufte sich sein kurzgeschorenes Haar.
    »Dann hilf uns unten weiter«, sagte er.
    Sie drängten sich durch die Menge der aufgescheuchten Hausbewohner im Treppenhaus.
    Im Kohlenkeller unter dem Tanzstudio wurde gerade Milan Korchs Leichnam in einem Block aus Bauschaum auf die Bahre gelegt.
    Trojan drehte sich der Magen um.
    Er trat auf Landsberg zu.
    »Kurze Besprechung, Hilmar, wie sollen wir weiter vorgehen?«
    »Es wird nach Feils Wagen gefahndet. Wir können nur hoffen, dass er nicht wieder in einem gestohlenen Fahrzeug unterwegs ist.«
    »Wir brauchen irgendeinen Hinweis, verdammt. Irgendetwas, das uns verrät, wo er sich jetzt mit Josephin Maurer aufhalten könnte.«
    »Sämtliche Einsatzkräfte im Stadtgebiet sind alarmiert. Zu befürchten ist nur, dass er wie ein angeschlagener Boxer reagieren wird. Er weiß, dass wir ihm auf die Schliche gekommen sind, das haben wir ja seiner Schwester zu verdanken.« Er stieß die Luft aus. »Er hat nichts mehr zu verlieren.«
    Trojan schloss für einen Moment die Augen. Wo würde er sich hinwenden, wenn er Feil wäre, was würde er tun?
    Dann fragte er: »Wo ist eigentlich der Rollstuhl von Vera Feil?«
    Landsberg starrte ihn an.
    »Habt ihr ihn denn nicht hier unten oder im Hof gesehen?«
    »Nein.«
    Sie riefen Dennis auf dem Handy an, aber auch er konnte nur bestätigen, dass Vera Feil ohne ihren Rollstuhl in die Klinik eingeliefert worden war.
    Nachdem sie alles abgesucht hatten, eilte Landsberg zu den Einsatzfahrzeugen, um an die Zentrale den Befehl durchzugeben, nach einem Passanten Ausschau zu halten, der eine hilflose Frau in einem Rollstuhl durch die Gegend schob.
    Trojan war mittlerweile am Ende seiner Kräfte angelangt. Ihm wurde schwindlig, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal etwas gegessen?
    Er massierte sich die Herzgegend, als Albert Krach nach ihm rief.
    »Nils, komm mal her.«
    Er stieg die Kellertreppe hinab.
    Krach führte ihn in den hinteren Teil des Raumes, sie hatten mittlerweile die Trennwand komplett aufgebohrt, so dass man nicht mehr durch den Stollen hindurchkriechen musste.
    »Schau dir das mal an.«
    Er deutete auf eine Lücke in der Bauschaummasse vor der Rückwand. Hier waren Teile herausgebrochen, als man den Block mit Korchs Leiche freigelegt hatte.
    Dahinter wurde die Grundmauer sichtbar.
    Und dort hing ein Fetzen laminierten Papiers, das mit einer winzigen Schrift vollgekritzelt war.
    Trojan nahm sich wortlos einen Spatel und stocherte in dem Material herum, um die Lücke zu vergrößern. Es war eine mühselige Arbeit. Krach wollte ihm mit dem Akkubohrer zu Hilfe kommen, er hielt ihn jedoch davon ab, da er befürchtete, Laminierung und Papier könnten zerstört werden.
    Schließlich wurden Teile eines an der Wand befestigten DIN-A4-Bogens erkennbar. Daneben schienen sich noch weitere Bögen zu befinden. Die Handschrift darauf aber war schier unleserlich. Unter Mühe konnte er einige Worte entziffern, darunter »Schaum«, »Ratte« und das Kürzel »J«.
    »Wir müssen das weiter freilegen«, sagte er.
    »Sollen wir vielleicht doch die Bohrer nehmen?«
    »Gut, aber seid extrem vorsichtig.«
    Krach setzte sich Atemmaske und Schutzbrille auf und begann mit der Arbeit, unterstützt von Beamten der Spurensicherung, die ebenfalls mit Masken, Brillen und Akkubohrern ausgerüstet waren.
    So wurde Schicht um Schicht die Wand vom PU-Schaum befreit, erst mit den Bohrern, dann per Hand mit den Spateln.
    Es staubte entsetzlich, Trojan bekam einen Hustenanfall. Für einen Moment musste er hinausgehen, um Luft zu schöpfen, danach setzte auch er sich Maske und Brille auf, und noch während die Wand bearbeitet wurde, versuchte er bereits, Teile der Schrift auf den Bögen zu entziffern:
    … und er sagte sich, wenn sie jetzt den Vorhang beiseiteschiebt, ist es ein Zeichen, und nichts mehr würde ihn von seinem Plan
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher