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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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Augenkrankheiten vorkommen.«
    »Glaube n Si e wirklich , da ß ic h au f dies e Weis e …«
    »Ic h glaub e ga r nichts« , schnaubt e Niémans . »Tu’ s einfach. « Der Polizis t a m andere n End e de s Regals , de r si e währen d ihres Gespräch s imme r wiede r verstohle n beobachte t hatte , stellt e seine Büche r zurüc k un d verschwand.
    »Außerde m wil l ic h Caillois ’ exakte n Zeitpla n i n de n letzten
    Woche n wissen« , setzt e Niéman s halblau t hinzu . »Ic h wil l wissen, we n e r getroffen , mi t we m e r gesprochen , welch e Pos t e r bekommen hat . Ic h wil l ein e List e sämtliche r Telefongespräche , private r und dienstliche r Natur . Alles . Vielleich t kannt e Cailloi s seine n Mörder. Vielleich t ware n si e soga r i n de n Berge n verabredet.«
    »Un d da s Gespräc h mi t seine r Fra u – is t dabe i nichts herausgekommen?«
    Niéman s antwortet e nicht , un d Joisnea u fügt e hinzu : »Wi e es scheint , is t si e nich t seh r umgänglich.«
    Al s Niéman s noc h imme r nich t reagierte , steckt e Joisnea u sein Notizbuc h ein . Sei n Gesich t hatt e inzwische n wiede r Farbe bekommen . »Ic h wei ß nicht , o b ic h Ihne n da s sage n sol l … Aber
    dies e verstümmelt e Leich e … un d diese r durchgeknallt e Mörder , der irgendw o fre i herumläuf t …«
    »Und?«
    »Wa s sol l ic h sage n – ic h ha b de n Eindruck , da ß Si e mi r einiges beibringe n …«
    Niéman s blättert e i n eine m Buch , da s e r au s de m Rega l gezogen hatte : Di e Topographi e de s Département s Isère . E r drückt e dem Leutnan t de n Ban d i n di e Han d un d sagte : »Na , dan n bet e darum, da ß de r Mörde r un s ebensovie l beizubringe n hat.«

13

    Leich e i n seitwärt s gekrümmte r Haltung . Straf f gespannte Muskelstränge , har t wi e Seil e un d sichtba r unte r de r Haut . Das bläulic h weiß e Fleisc h übersä t vo n schwarzviolette n Wunden.

    Niéman s wa r i n sei n Arbeitszimme r zurückgekehr t un d sa h sich di e Polaroidfoto s vo n Rém y Cailloi s an.

    Da s Gesich t vo n vom : Lide r übe r leere n Augenhöhle n geschlossen.

    Noc h i m Mante l sa ß e r d a un d dacht e a n da s Leide n de s Mannes, a n di e grauenhaft e Gewalt , di e i n diese r harmlose n Gegend ausgebroche n war , un d befürchtet e insgehei m da s Schlimmste. Vielleich t eine n weitere n Mord . Ode r ei n ungesühnte s Verbrechen, i n Vergessenhei t gerate n durc h di e Zei t un d di e Angst . Di e fü r die Verdrängun g weitau s hilfreiche r ware n al s fü r di e Erinnerung.

    Di e Händ e de s Opfers : Vo n oben , dan n vo n unte n fotografiert. Feingliedrig e Hände , jedoc h mi t anonyme n Fingern : ohn e den geringste n Fingerabdruck . A n de n Handgelenke n Spure n von Metallfesseln , anorganische s Material . Di e Quetschungen blutunterlaufen , granulös.

    Niéman s scho b seine n Stuh l zurüc k un d lehnt e sic h a n di e Mauer. E r verschränkt e di e Händ e i m Nacke n un d dacht e übe r sein e eigenen Sätz e nach : Jede s Elemen t eine r Ermittlun g is t ei n Spiegel . Un d in irgendeine m tote n Winke l versteck t sic h de r Mörder . Eine s wußt e er mi t Sicherheit : Cailloi s wa r nich t zufälli g ausgesuch t worden . Sein To d stan d i n irgendeine m Zusammenhan g mi t seine r Vergangenheit. Mi t eine r Person , di e e r gekann t hatte . Mi t eine r Tat , di e e r begangen hatte . Ode r eine m Geheimnis , da s e r aufgedeck t hatte . Wa s wa r es?
    Vo n Kindhei t a n hatt e Cailloi s sei n Dasei n i n der Universitätsbibliothe k verbracht . Un d jede s Wochenend e wa r e r aus de m Ta l ausgebroche n un d i n de r Einsamkei t de r Berge verschwunden . Wa s mocht e e r geta n ode r entdeck t haben , u m eine derar t grausam e Hinrichtun g z u verdienen ? Niéman s beschloß , seine Vergangenhei t unte r di e Lup e z u nehmen . O b au s Refle x ode r einer persönliche n Obsessio n herau s – jedenfall s began n e r mi t einem Detail , da s währen d seine r Unterredun g mi t Sophi e Cailloi s z u Tage getrete n war . Nac h etliche n Anrufe n gelan g e s ih m endlich , da s in de r Umgebun g vo n Lyo n stationiert e vierzehnt e Infanterieregiment z u erreichen , z u de m sic h sämtlich e Wehrpflichtige n de r Region Isèr e zu r Musterun g einzufinde n hatten . Nachde m e r sic h vorgestellt un d de n Grun d seine s Anruf s genann t hatte , wurd e e r mi t dem Archi v verbunde n un d lie ß sic h di e Akt e übe r Rém y Caillois heraussuchen , de r fün f

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