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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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Fuß gege n di e Wand . »Ic h komm e wieder! « schri e er . I n de r Wohnung wa r e s still.
    Niéman s versetzt e de r Tü r eine n letzte n Faustschlag , de r dumpf nachhallte ; dan n stan d e r ei n paa r Sekunde n reglo s d a un d lauschte.
    Wi e au s eine r finstere n Höhl e klan g di e Stimm e de r Fra u hinte r der Tür , unterbroche n vo n Schluchzen : »Si e sin d verrückt!«

14

    »Ic h brauch e eine n Beamte n i n Zivil , de r sic h a n ihr e Ferse n heftet. Forder n Si e vo n de r Krip o Grenobl e Verstärkun g an.«
    »Sophi e Caillois ? Abe r … wies o denn?«
    Niéman s stan d mi t Barne s i m Wachzimme r de r Gendarmeri e von Guernon . De r Hauptman n tru g de n vorgeschriebene n Pullover, marinebla u mi t weiße m Seitenstreifen , de r ih m ein e gewisse Ähnlichkei t mi t eine m Matrose n verlieh . »Dies e Fra u verheimlicht un s etwas« , erklärt e er.
    »Si e werde n doc h nich t glauben , da ß si e …«
    »Nein . Abe r si e sag t nich t alles , wa s si e weiß. « Barne s nickt e ohne
    recht e Überzeugung , dan n drückt e e r Niéman s ei n dicke s Bündel
    Papie r i n di e Arm e – Faxe , Computerausdrucke , Durchschläge.
    »Di e erste n Ergebniss e de r allgemeine n Fahndung« , erklärt e er.
    »Alle s nich t gerad e ergiebig.«
    Gleichgülti g gege n de n Tumul t un d da s Stimmengewir r der Gendarme n ringsum , überflo g Niéman s di e Unterlagen , währen d er langsa m au f ei n einzelne s Bür o zuging , da s durc h Glaswände abgetrenn t war . Di e Durchschläg e faßte n di e Ergebniss e der Ermittlunge n unte r Leitun g vo n Barne s un d Vermon t zusammen. Trot z de r große n Zah l vo n Berichte n un d Aussage n fan d sic h nicht de r geringst e konstruktiv e Hinweis . Di e verschiedene n Maßnahmen, Nachforschungen , Vernehmungen , Erkundigunge n vo r Or t … das alle s hatt e nicht s ergeben . Niéman s verzo g mürrisc h da s Gesicht , als e r da s verglast e Bür o betrat . Ei n derar t spektakuläre s Verbreche n in eine r s o kleine n Stad t – de r Kommissa r konnt e kau m fassen , da ß er noc h imme r au f keine n Hinweis , kein e Fährt e gestoße n war.
    E r setzt e sic h a n de n metallene n Schreibtisc h un d began n z u lesen, diesma l aufmerksam.
    Di e Fahndun g nac h Landstreicher n hatt e sic h al s Sackgasse erwiesen . Di e Anfrage n be i Gefängnissen , Präfekturen , Gerichten führte n ebenfall s nirgendwohin . Vo n de n Autodiebstähle n innerhalb de r vergangene n achtundvierzi g Stunde n lie ß keine r sic h mi t dem Mor d i n Verbindun g bringen . Di e Auswertun g de r Verbreche n und
    lokale n Nachrichte n de r letzte n zwanzi g Jahr e blie b ebenfalls ergebnislos . Nieman d erinnert e sic h a n ei n ähnlic h grausames, ähnlic h bizarre s Verbreche n ode r a n irgendeine n Vorfall , de r mit diese m Mor d i n Zusammenhan g stehe n könnte . I n de r Stad t selbst umfaßt e di e List e de r Polizeiprotokoll e au s zwanzi g Jahre n ei n paar Bergrettungen , etlich e unbedeutend e Diebstähle , Unfälle , Bränd e …
    Niéman s wandt e sic h de m nächste n Sto ß zu : Di e systematischen Anfrage n pe r Fa x a n sämtlich e Hotel s ergabe n nich t di e geringste brauchbar e Information.
    Schließlic h nah m e r sic h Vermont s Ergebniss e vor . Sein e Leute ware n noc h dami t beschäftigt , da s Flußta l un d da s umliegende Gebirg e z u durchkämmen . Bishe r hatte n si e nu r fün f Berghütten besucht , un d au f de r Landkart e ware n insgesam t siebzehn verzeichnet , vo n dene n manch e i n unwegsame m Geländ e lagen, meh r al s dreitausen d Mete r hoch . Wa r e s plausibel , eine n Mor d in diese r Höh e anzunehmen ? Di e Männe r hatte n auc h di e Bauer n der Umgebun g befragt , un d manch e Vernehmungsprotokoll e waren bereit s abgetipp t worden , verfaß t i m typische n Jargo n der Gendarmen . Niéman s lächelte , währen d e r i n de n Berichte n blätterte: Wen n sic h Rechtschreibfehle r un d Stilblüte n de r Polizeisprache annäherten , s o stammte n ander e Wendunge n wiederu m au s dem Sprachgebrauc h de s Militärs . Di e Männe r hatte n Tankstellen, Bahnhöfe , Bushaltestelle n aufgesucht , abe r keine n Hinwei s auf ungewöhnlich e Vorkommniss e gefunden . Hingege n beganne n die Leut e bereit s z u reden : Woz u all e dies e Fragen ? Waru m s o viele Gendarmen?
    Niéman s legt e di e Akt e au f de n Schreibtisch . Durc h die Glasscheib e sa h e r eine n Streifenpoliziste n hereinkommen , die Wange n dunkelro t un d

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