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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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r Lehrerin , di e jede n Ta g mi t den Kinder n zusamme n war?
    I n de m Momen t durchzuckt e ih n wiede r ei n Geistesblitz . »Gib t es hie r ei n Telefon? « fragt e e r de n Feuerschlucker . »Wofü r hälts t du uns ? Fü r Penner ? Kom m mit. « Abdou f folgt e ihm.
    De r Artis t führt e ih n z u eine m kleine n Holzverschla g a m Ran d der Manege , w o au f eine m Tischche n ei n Telefo n stand . Kari m wählte di e Numme r de r Ecol e Jean-Jaurès . De r Win d rüttelt e wüten d a n den Zeltplanen . Gedankenverlore n beobachtet e e r di e Feuerschlucke r bei ihre r Arbeit . E s läutet e mehrmals , dan n meldet e sic h ein e männliche Stimme.
    »Ic h würd e ger n di e Schulleiteri n sprechen« , erklärt e Kari m und zügelt e sein e Aufregung . »Un d we r sin d Sie?«
    »Lieutenan t Kari m Abdouf.«
    Kein e zwe i Sekunde n späte r tönt e di e atemlos e Stimm e de r Frau au s de m Hörer . Kari m hiel t sic h nich t mi t Vorrede n auf , sonder n fiel sofor t mi t de r Tü r in s Haus : »Si e habe n mi r doc h vo n eine r Lehrerin erzählt , di e a m End e de s Schuljahr s zweiundachtzi g au s Sarzac fortgezoge n ist.«
    »J a …«
    »Si e sagten , si e hatt e einundachtzi g di e dritt e Klass e un d i m Jahr darau f di e vierte.«
    »Da s is t richtig.«
    »Als o is t si e Jud e Itér o vo n eine r Klass e zu r nächste n gefolgt, oder?«
    »S o könne n Sie’ s auc h ausdrücken , abe r ic h sagt e Ihne n doch , es komm t häufi g vor , da ß ein e Lehreri n …«
    »Wi e hie ß di e Frau?«
    »Warte n Sie , ic h mu ß nachschauen. « Di e Direktori n raschelt e mit ihre n Notizen . »Fabienn e Pascaud.«
    De r Nam e sagt e ih m natürlic h nichts . Kein e Gemeinsamkei t mit de m Pseudony m de s Kindes , nich t einma l ei n ferne r Anklang . Bei jede m neue n Vorsto ß rannt e e r mi t de m Kop f gege n di e Wand.
    »Wisse n Si e ihre n Mädchennamen? « fragt e er . »Da s is t doc h ihr Mädchenname.«
    »Wa r si e nich t verheiratet?«
    »Verwitwet . S o steht’ s jedenfall s i n ihre r Akte . Komisch . Offenbar ha t si e ihre n Geburtsname n wiede r angenommen.«
    »Wi e hie ß si e den n al s Ehefrau?«
    »Warte n Si e … D a steh t es : Hérault . Geschriebe n H-E-R-A-U-L- T. « Wiede r ein e Sackgasse . Kari m wa r au f de r falsche n Spur . »Na gut . Jedenfall s viele n Dank , ic h …«
    Plötzlic h hiel t e r inne , vo m Donne r gerührt . Wen n e r rech t hatt e und dies e Lehreri n Jude s Mutte r war , dan n mußt e de r Familiennam e des Mädchen s ursprünglic h Héraul t gewese n sein . Un d ih r Vornam e … Waru m hatt e si e den n s o vehemen t au f de r französische n Aussprache ihre s Namen s bestanden ? Wei l e r si e a n ihre n eigenen , weiblichen Name n erinner t hatte ! »Hérault« , murmelt e Kari m vo r sic h hin.
    »Fabienn e Hérault . Jud e Itéro. « Zwe i Schreibweisen , dieselbe Aussprache . »Warte n Si e ein e Minute« , sagt e Kari m i n de n Hörer . Er beugt e sic h niede r un d schrie b mi t nervöse r Han d i n Großbuchstaben i n de n Sand:

    JUDE ITÉRO JUDIT H HÉRAULT

    Zwe i Schreibweisen , dieselb e Aussprache . E r hätt e ger n ein Triumphgeheu l ausgestoßen . Jud e Itér o hie ß i n Wirklichkei t Judith Hérault . De r Jung e wa r ei n Mädchen , un d di e Mutte r wa r die Lehrerin . Si e hatt e ihre n Geburtsname n wiede r angenommen , um ihr e Spure n z u verwischen , un d de n Vorname n ihre r Tochter maskulinisiert , vermutlic h u m da s Kin d nich t noc h meh r z u verstören ode r u m ih m di e Gewöhnun g z u erleichter n un d de m Risiko vorzubeugen , da ß da s Mädche n sic h i n eine m unbedachte n Moment verriet . Kari m ballt e di e Faust . E r wa r sicher , da ß e s sic h s o und nich t ander s abgespiel t hatte . I n de r Schul e hatt e di e Mutte r die wahr e Identitä t ihre s Kinde s vertusche n können , wei l si e selbs t dort unterrichtet e un d folglic h i n de r bestmögliche n Positio n war . Diese Hypothes e erklärte , weshal b e s ih r i n Sarza c s o leichtgefalle n war, all e Wel t hinter s Lich t z u führe n un d offiziell e Unterlagen verschwinde n z u lassen.
    »Könne n Si e bei m Schulam t genauer e Informatione n übe r diese Lehreri n erfragen? « fragt e e r di e Direktorin . »Heut e noch?«
    »Ja , bitte!«
    »Also … N a gut , ic h kenn e Leut e dort . E s wir d scho n gehen . Was wolle n Si e wissen?«
    »Ic h wil l wissen , w o Fabienn e Pascaud-Héraul t sich niedergelasse n hat , nachde m si e vo

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