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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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n Sarza c weggezoge n ist. Außerde m wil l ic h wissen , w o si e unterrichte t hat , bevo r si e a n Ihre Schul e kam . Vielleich t finde n Si e jemanden , de r si e gekann t hat. Habe n Si e ei n Mobiltelefon?«
    Di e Fra u bejaht e un d ga b ih m di e Nummer . Si e wirkt e leicht befremdet.
    »Wi e lang e brauche n Sie , u m persönlic h in s Schulam t z u fahren un d dies e Informatione n z u bekommen?«
    »Ungefäh r zwe i Stunden.«
    »Nehme n Si e Ih r Hand y mit . Ic h ruf e Si e i n zwe i Stunde n wieder an.«
    Kari m verlie ß de n Verschla g un d winkt e de n Brasero s zum Abschied , di e ihre n Teufelstan z wiederaufgenomme n hatten.

34

    Zwe i Stunden , di e e r irgendwi e totschlage n mußte.
    Kari m rückt e sein e Mütz e zurech t un d gin g zu m Wagen . Au s dem Win d wa r ei n Stur m geworden , de r di e welke n Blätter durcheinanderwirbelt e un d di e Luf t mi t de m salzige n Geruc h von Seetan g erfüllte . Zwe i Stunden . Vielleich t hatt e ih m dies e Gegend noc h meh r z u sagen.
    E r versuchte , sic h Fabienn e un d Judit h Héraul t vorzustellen , zwei einsam e Wesen , di e eine n Sommermona t lan g jede n Sonntag hierhergekomme n waren . E r malt e sic h di e Szen e aus , hiel t sich jede n Aspek t un d jede s Detai l vo r Augen , di e ih n vielleich t au f eine neu e Spu r bringe n konnten , sa h Mutte r un d Tochte r vo r sich , di e im frühe n Morgengraue n i n alle r Heimlichkei t aufbrache n un d i n eine Gegen d fuhren , w o nieman d si e kannte . Di e Fra u wil d entschlossen, da s Gesich t ihre s Kinde s vergesse n z u machen , un d di e Tochter , das androgyn e Kind , i n de r Angs t gefangen.
    Ei n gemeinsame s Elend , un d doc h beid e allein . Abdou f stellt e sich diese s merkwürdig e Paa r vor , wi e si e Han d i n Han d schweigend dahinginge n … Wi e ware n si e hierhergekommen ? Mi t de m Zug? Au f de r Straße?
    U m di e Zei t z u nutzen , beschlo ß er , sämtlich e Bahnhöf e der Umgebun g z u besuchen , di e Raststätte n a n de r Autobahn , die Gendarmerieposten , un d nac h eine r Spur , eine m Protokoll , einer Erinnerun g z u fahnde n …
    Zwe i Stunden : E s wa r da s Beste , wa s e r mi t de r Zei t anfangen konnte.
    Di e letzt e Glu t de r untergehende n Sonn e färbt e di e Wolke n rot , als e r losfuhr . E s wa r Oktober , un d di e Herbstnach t kauert e sic h schon i n ihr e früh e Dunkelheit.
    Kari m fan d ein e Telefonzell e un d rie f zuers t be i der Kriminalpolize i vo n Rode z an . E r fragt e nac h eine m Wagen , der 198 2 i m Départemen t Lo t au f de n Name n Fabienn e Pascau d oder Fabienn e Héraul t eingetrage n war . Ohn e Erfolg . E s ga b überhaupt kein e Zulassunge n au f dies e beide n Namen . E r stie g wiede r i n den Wage n un d verlegt e sic h nu n au f di e umliegende n Bahnhöfe , ohne di e Möglichkei t eine s PKW s völli g auße r ach t z u lassen.
    E r sucht e vie r Bahnhöf e au f un d erhiel t vierma l ein e negative Auskunft . I n imme r konzentrische n Kreise n umrundet e e r das Kloste r un d de n Rummelplatz . Nu r hoh e gespenstisch e Gestalten tauchte n i m Lich t seine r Scheinwerfe r auf : Bäume , Felsen, Tunnel s … E r fühlt e sic h wohl . Adrenali n wärmt e sein e Gliedmaßen, un d di e Aufregun g hiel t jetz t all e sein e Sinn e wach . Da s ware n die Empfindungen , di e e r liebte , di e Nach t un d de r Schaude r der Erregun g vo r Unternehmunge n mi t fragwürdige m Ausgang , – die Spannung , di e e r au f de n Parkplätze n kennengelern t hatte , al s er hinte r Säule n versteck t sein e erste n Schlüsse l zurechtfeilte . Karim fürchtet e di e Dunkelhei t nicht , si e wa r sein e Welt , sei n Deckmantel, sei n Element , i n ih r wa r e r gelassen , heiter , gespann t wi e eine schußbereit e Waffe , star k un d geschick t wi e ei n Raubtier.
    De r fünft e Bahnho f wa r nu r ein e Verladestation , vollgepfropf t mit alte n Waggon s un d bläulic h schimmernde n Turbinen . E r fuh r daran vorbei , doc h gleic h darau f bremst e e r scharf . E r stan d au f einer Brück e übe r de r Autobah n a n de r Ausfahr t Sète-West , vo n de r au s er di e klein e Mautstatio n dreihunder t Mete r weite r sehe n konnte . Eine Ahnun g gebo t ihm , dor t nachzufragen . Nicht s unversuch t lassen, jede m Anhaltspunk t nachgehen , immer . E r fuh r vo n de r Brücke herunter , bo g au f di e Autobah n ei n un d schwenkt e gleic h darauf nac h rechts . Hinte r eine r Ligusterheck e stande n mehrer e Gebäude au s

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