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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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nicht entgangen, dass
mit ihm etwas nicht stimmt, er war schon von seinem Dienst suspendiert, und ich
hätte im Laufe des morgigen Tages mit Salama über ihn beraten! Ich wollte nur
die Feierlichkeiten damit nicht trüben! Ich bin einer Meinung mit Catalina,
dass Nico dieses Schauspiel nicht hätte mit ansehen dürfen!“, wandte der
Anführer unerschrocken ein, da er einer der Wenigen war, der den mentalen
Tricks der Drachen ein Schnippchen schlagen konnte.
    „Morgen, Theron, morgen!“
    Astyanax trat einen Schritt auf Liliths Sohn und
Devena Catalina zu. Langeweile lag nun auf seinen Gesichtszügen und er stemmte
die Hände unnachgiebig in die Seiten, wohlwissend, dass Hellga nach Damons
Abtransport hinter ihm stand und notfalls Schützenhilfe leisten würde, sollte
der Führer der amerikanischen Riege ausfallend werden oder die Patrona ihre
Katzengene nicht unter Kontrolle haben.
    „Ihr verschiebt jede Entscheidung, die Ihr treffen
müsst, auf den morgigen Tag. Würdet ihr mir unterstellt sein, Theron, Krieger
aus dem Hause Harpyja, dann wäre Eure Entscheidung bereits vor einem Monat
getroffen worden.“
    Astyanax ließ diesen Satz folgenschwer im Raum stehen.
Genauso gut hätte er Theron Schläge auf den nackten Hintern androhen können.
Die Dreistigkeit, mit der die Männer gerade miteinander umsprangen, wäre
dieselbe gewesen.
    „Ihr wusstet genau, was euch seit Jahren mit Damons
Gebaren erwartet. Ihr habt toleriert, dass er hinter jedem Rock diesseits und
jenseits des Ozeans her war, der ihm unter die Augen kam und seinen Geschmack
traf. Ihr habt es unter dem Deckmantel des Hörnerabstoßens geduldet, obwohl er
mit seinem Verhalten nicht nur sich selbst sondern auch euch eben solche Hörner
aufsetzte. Ihr alle seid keine Kinder von Traurigkeit. Ihr habt über die Jahre
viele Söhne und Töchter in die Welt gesetzt, bis der Tag kam, an dem eure
Soulmate in euer Leben trat. Zum Fortbestand unserer Rasse und zur
Aufrechterhaltung der Blutlinie, die bei den Kriegern ganz besonders ist. Wir
brauchen das Blut, EUER Blut. Damon war nie bereit, es zu geben. Er vergoss nur
den Samen, ohne zu tun, was er hätte tun müssen. Eine Schande für jeden von
euch und ihr habt nichts dagegen unternommen, obwohl es das oberste Gebot des
Orakels ist bis zu dem Tag eurer Verbindung. Er musste bestraft werden
und zwar nicht erst MORGEN!“
    Theron verzog keine Miene, als Astyanax es wagte,
seinen Führungsstil offen zu kritisieren. Er war ein alter Mann in
altertümlichen Traditionen gefangen. Er hatte zu seiner Zeit großartige Dinge geleistet
und Theron hatte gelernt, die Älteren zu respektieren, auch wenn er nicht einer
Meinung mit ihnen war.
„Die Entscheidung treffe immer noch ich! Und wäre Salama an meinem schnellen
Handeln gelegen gewesen, so hätte sie genug Gelegenheit gehabt, mir das
mitzuteilen! Wir Krieger sind dir in keiner Weise Rechenschaft schuldig!“
Wenn er einen Fehler gemacht hatte, der Damon betraf, dann würde er
selbstverständlich die Konsequenzen tragen, allerdings durfte nur das Orakel
über ihn richten. Wenn Astyanax Damon betreffend so allwissend gewesen war,
dann hätte ihm sein Büro jederzeit offen gestanden. Er hätte auch gemeinsam mit
ihm das nächste Vorgehen besprechen können, ohne sie alle vor vollendete
Tatsachen zu stellen und vor allen Dingen, ohne Nico dabei so einen derben
Schock zu versetzen.
Damon hatte ihm sein Wort gegeben, dass er Nico nicht mehr zu nahe treten
würde. Und wenn man sich nicht einmal mehr auf das Wort eines Mitstreiters
verlassen konnte, wo waren sie dann hingekommen?
Theron runzelte die Stirn und warf dem Orakel, das sich ihnen ebenfalls
genähert hatte, einen misstrauischen Blick zu. Immerhin war es ihr Befehl
gewesen, dass Damon Nico trainieren sollte. Und dabei hatte sie doch um seine
Verfehlung gewusst, wie es schien.
    Astyanax wandte sich Lady Imogen zu, die mit
versteinerter Miene ihre Finger mit den dunkelrot lackierten Nägeln knetete und
bedachte sie mit einem langen, prüfenden Blick. Sie hatte ihn darum gebeten,
diese Farce endlich zu beenden und ihren Sohn in eine Entscheidung zu zwingen.
Ihren Sohn und am besten die Sophora gleich mit. Devena Imogen wollte ihre
Liebe geprüft wissen. Nun hatte sie ihren Willen bekommen und das Ergebnis war
kaum nach ihrem Geschmack.
    „Salama hat sich nie beschwert.“ Nathan trat als
Stellvertreter an die Seite seines Anführers und seiner Frau.
    Astyanax’ Augen glühten rot. Auch du, Nathan?
    „Aber ich

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