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Die Queen macht Ferien (German Edition)

Die Queen macht Ferien (German Edition)

Titel: Die Queen macht Ferien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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aufzustellen. Sie gingen in den Laden. Clare verriegelte die Tür und drehte das Schild auf „ geschlossen “ .

Kapitel 26
    Sie führten das Mädchen in die Küche und Clare machte sich daran, Tee zu kochen. Die Queen holte eine Vase und stellte die Blumen darin auf das Fensterbrett.
    Das Mädchen strampelte ihre Stiefel ab und kämpfte sich aus dem grünen Overall heraus. Darunter trug sie ein sehr enges T-Shirt welches Rücken und Bauch über der ausgefransten Jeans frei ließ. Ein Glitzersteinchen funkelte in ihrem Bauchnabel und als sie sich setzte rutschte ihr Hemd so hoch, dass man ein aufwendiges Tattoo auf ihrer Nierenpartie erkennen konnte. Eine weitere Tätowierung, diesmal eine Rose, prangte auf ihrer Schulter, von der das T-Shirt rutschte. Sie sah insgesamt viel zu mager aus, geradezu krank.
    Sie öffnete die Küchentür, nahm den Overall mit spitzen Fingern und warf ihn angewidert auf den Fußboden des Flures. Dann knallte sie die Tür wieder zu.
    Die Queen und Clare hatten alles staunend verfolgt.
    Clare fragte: „ Wäre es nicht eine gute Idee, den Overall anständig aufzuhängen? Da ist ein Haken direkt neben der Tür. “
    Mit grimmiger Miene antwortete das Mädchen: „ Ich werde das Teil doch eh nich' mehr brauchen. Und ist mir auch scheissegal. Die werden mich jetzt sowieso feuern, nach dem da“, s ie zeigte mit dem Daumen in die Richtung der Straße, „W erd' froh sein, es los zu sein, das blöde Ding! Hab's von Anfang an gehasst. Ihr habt keine Ahnung, wie heiß und stickig es darin wird – es ist die Hölle. “
    Nach einer wütenden Stille erzählte sie weiter: „ Der ganze Job war die reine Hölle. Ich fand FLOWER POWER in den Gelben Seiten. Als ich anrief und um Arbeit bat, waren sie zuckersüß und sagten: 'Klar, komm nur! Kannst morgen gleich anfangen.' Diese miesen Kerle! Ich wollte in einem Laden arbeiten. Ich liebe nämlich Blumen “, s ie tippte zur Verdeutlichung mit dem Zeigefinger auf das Tattoo auf ihrer Schulter, „i ch wollte bestimmt nich' auf der ollen Höllenmaschine durch die ganze Stadt jagen und mein Leben in dem bekloppten Outfit riskieren. Geschichten könnte ich euch erzählen! Erst letzte Woche wurde ich fast zwischen zwei Lastwagen zermatscht, nahe der Oxford Street. Einer der Kerle brüllte mich noch an der Ampel an, ich sei selber Schuld, wenn ich in Tarnkleidung rumsausen würde. Ich hätte ihn erwürgen können, das Arschloch! Und in der Woche davor, bin ich auf einer Ölpfütze ausgerutscht und hab mir dabei fast das Genick gebrochen. Als ich zur Zentrale zurückkam, sagte man mir nur, wenn ich nicht besser auf ihr beschissenes Motorrad achten würde, würden sie mich feuern. Und das kommt jetzt wohl auf mich zu. “
    Sie starrte in ihre Teetasse. Clare sah, dass diese leer war und füllte sie nochmal auf.
    „ Danke“, sagte das Mädchen, „i hr Leute seid echt nett zu mir, wenn man bedenkt, dass ich euer Vehikel verbeult habe. Übrigens, ich heiße Samantha. Aber ihr könnt ruhig Sam sagen. Alle tun's. “
    „ Hallo, Sam. Ich bin Clare, die Ladenbesitzerin und das ist Lizzy. Sie wohnt hier und hilft mir bei der Arbeit. “
    Sam nickte. „ Ach ja. Die, für die die Blumen sind“, d ann zog sie die Stirn in Falten, „ Wie kann jemand nur so doof sein und Blumen an einen Blumenladen schicken? Kapier ich nich'. “
    Die Queen schmunzelte. „ Es ist vielleicht schwer zu glauben, aber sogar alte Damen wie ich haben noch den gelegentlichen Verehrer. “
    Clare fiel die Karte wieder ein. „ Komm schon, Lizzy. Jetzt guck doch endlich mal nach, von wem die Blumen überhaupt sind! “
    Die Queen öffnete den Umschlag sorgfältig mit einem Messer und entfaltete eine hübsche grüne Karte. Darauf stand:
    Ich weiß zwar, dass ich hiermit Eulen nach Athen schicke, aber ich muss Dir einfach einmal sagen, wie sehr ich Dich vermisse. Pass gut auf Dich auf und genieße Deinen Urlaub mehr, als ich meinen ohne Dich erlebe. P.
    Die Queen lächelte glücklich. „ Das ist aber nett! “
    Clare warf einen schnellen Blick auf die Karte, während sie Lizzy frischen Tee ein goss. Sie sah nur die Worte „ Eulen “ , „ Athen “ und das „ P “ am Ende. Sie war überzeugt, dass die Blumen von Paul Du Bois waren. Sie sah daraufhin sehr zufrieden aus, was der Queen nicht entging.
    Sie schüttelte den Kopf. „ Es ist nicht wie du denkst, Clare. “
    Aber Clare war sich sicher. Trotzdem wunderte sie sich schon ein wenig über das glückliche Lächeln, das über Lizzys

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