Die Queen macht Ferien (German Edition)
Geldmengen ging.
„ Man kann davon ganz gut leben“, sagte ihr Gegenüber zufrieden und ergriff wieder Gabel und Messer.
Die Queen schaute auf Clare, die sehr still geworden war und die Augen auf ihren Teller gesenkt hatte.
Mr. Du Bois bemerkte die leichte Verstimmung in der Atmosphäre gar nicht, sondern plauderte munter weiter.
„ Verstehen Sie, manche Musikinstrumente sind richtige Kunstwerke. Sie wurden von Handwerken fabriziert, die gestorben sind und ihr Geheimnis mit ins Grab genommen haben. Aber auch relativ moderne Instrumente haben ihren Preis. Eine Flöte, zum Beispiel, kann zwischen 200 bis 20,000 Pfund kosten. Ein Berufsmusiker, dessen Prestige und Kunstfertigkeit sehr von seinem Instrument abhängen, wird sich niemals mit einem mittelmäßigen Instrument abgeben. “
Die genannten Geldsummen beeindruckten selbst die Queen.
Clare erhob sich hastig und schlug vor, dass sie in der Sofaecke noch ein Glas Port trinken könnten.
Beim Port änderten sie das Thema und Clare schien irgendwie entspannter zu sein. Sie erzählte Mr. Du Bois über ihre jüngsten Erlebnisse im Laden, auch von der kleinen Schülerin und ihrer Mathe-Lehrerin.
Er lachte herzlich, als sie erzählte, wie misstrauisch sie Lizzy gegenüber gewesen sei.
„ Wie kommt sie nur darauf, Sie könnten so etwas wie ein verdeckter Spion sein? Ich glaube, die Kinder sehen heutzutage zu viel fern. Das vergiftet ihre Unschuld und lässt sie die wildesten Sachen glauben. So bedauerlich kurz unsere Bekanntschaft auch erst ist“, hier hob er sein Glas galant in die Richtung der Queen, „ kann ich doch mit einiger Sicherheit behaupten, dass Sie eine durch und durch ehrliche und vertrauenswürdige Person sind. “
Nun fühlte sich die Queen nicht mehr ganz so wohl in ihrer Haut und sie beschloss, dass es für sie Zeit sei, sich zurückzuziehen.
Sie bedankte sich artig für das Kompliment und entschuldigte sich bei Clare, indem sie sagte, dass sie müde sei.
Clare wünschte ihr eine G ute Nacht und Mr. Du Bois stand auf und verneigte sich höflich zum Abschied.
Er würde auch bald aufbrechen, aber wollte noch ein wenig mit Clare plaudern.
Die Queen ging zu ihrem Zimmer herauf, wechselte in ihr Nachthemd und brachte das graue Seidenkleid von Emily zurück zum Schrank auf den Treppenabsatz. Als sie es gerade auf seinen Bügel hängte, hörte sie, wie Clare und ihr Gast am Fuß der Treppe murmelten. Sie riskierte einen Blick über das Treppengeländer und sah wie Clare Mr. Du Bois einen schmalen Kasten überreichte.
Mr. Du Bois sagte leise: „ Ich weiß, das ist nicht leicht für dich, aber du wirst schon sehen: ich bekomme hierfür eine schöne Summe. Du wirst es nicht bereuen. Du und Joey seid in Sicherheit. “
Clare nickte stumm. Sie half ihm in seinen Mantel und wünschte ihm eine G ute Nacht. Die Tür fiel hinter ihm zu und Clare stand mit dem Rücken zur Queen. Irgendwie sah sie unglücklich aus. Ihre Schultern bebten. Dann tauchte sie mit der Hand in ihre Tasche und holte ein Taschentuch hervor. Sie drückte es auf ihre Nase und Augen. Dann steckte sie es wieder in die Tasche, straffte ihren Rücken und schloss die Tür ab.
Als sie am oberen Treppenabsatz war, war die Queen in ihr Zimmer und Bett verschwunden. Aber sie konnte nicht sofort einschlafen. Sie lag noch eine Weile wach und starrte in die Dunkelheit des Raumes.
Kapitel 23
Gegenüber vom Laden schützte eine niedrige Mauer den Vorgarten eines Hauses. Zwei Männer hatten sich darauf gesetzt und blinzelten durch den Rauch ihrer Zigaretten, um das Fenster der Queen zu betrachten.
„ Wie kriegen wir die da raus? Und wann? “
„ Sobald alles vorbereitet ist. “
„ Denkste nich, 's wird zu kalt un' feucht sein? “
Der große Kerl lachte hässlich.
„ Oh Mann, du Trottel! Es ist doch nicht die Echte, oder? Wie brauchen kenen verdammten Palast für se. “
„ Klar, aber sie's doch och alt. Sie kriegt doch Rheuma. “
„ 'Sie's alt – sie kriecht Rheuma.' Ich glob's nicht! Wir machen dies hier nich als Seniorenwellness-Programm. Mir isses scheißegal, ob se Rheuma kriecht! “
„ Wenn de meinst, Fred. Hoffentlich bleibt se nich so lang in dem Loch. “
„ Jo. Hoffentlich. --- Oder, vielleicht für immer? “
Der große Kerl lachte fies und zog den einen Zeigefinger über seine Kehle. Dann stand er mit einem Ruck auf und trat seinen Zigarettenstummel mit dem Absatz aus.
Kapitel 24
Am nächsten Morgen sah Clare übernächtigt aus und hatte dunkle Ringe
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