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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Der Kensustrianer schützte sich mit seiner Magie vor der Wirkung der Dreschflegel.
    Nach einer Finte stieß der Krieger die Klingen an der Deckung des jungen Mannes vorbei und parallel in den Körper seines Sohnes.
    Schnaufend brach der Tadc auf die Knie, schlug dabei zu und drängte den Feind zurück. Die Schwerter steckten noch in ihm, der Kensustrianer war plötzlich waffenlos.
    Ehrfurchtsvoll schaute der Anführer auf den Riesen, der nicht aufgeben wollte und sich aufrecht hielt, seinen Gegner sogar noch auslachte. Die Tränen, die ihm in Sturzbächen die Wangen hinabliefen, gebar jedoch der Schmerz, nicht der Hohn.
    »Halt!,« rief Lodrik entsetzt und griff auf seine eigenen Kräfte zurück. Nicht allein der Klang seiner Stimme machte auf ihn aufmerksam, er verstärkte magisch die Wirkung seiner Präsenz und erzwang, dass selbst die Kensustrianer von ihren Gegnern abließen und auf den Neuankömmling starrten. Sein Name wurde geflüstert.
    Er schritt selbstsicher auf den Anführer zu, langte unter die Uniform und überreichte ihm das Schreiben. Der Kensustrianer las die Zeilen, das Gelb seiner Augen erlosch. Ein kurzer Befehl, und seine Leute verstauten die Waffen.
    Das Flüstern der Ulldarter wurde zu einem Raunen.
    Der ehemalige Herrscher lief zu seinem verwundeten Sohn. »Wir holen einen Cerêler. Er wird dich heilen, mein Junge.«
    »Vater?« Er lächelte, das entstellte Gesicht drückte unbändige Freude über das Wiedersehen aus. Er warf die Dreschflegel zu Boden. »Du bist gar nicht tot? Dann stimmt es also? Dann habe ich ganz viele Grünhaare ganz falsch kaputt gemacht.« Gequält blickte er nach unten, wo die Griffe der Schwerter aus ihm herausragten. »Schau, was sie dafür gemacht haben.« Angst schlich sich in seine Stimme. »Muss ich sterben?«
    Behutsam strich er über den deformierten Schädel seines Jüngsten. »Nein. Ein Heiler wird dich vor dem Tod bewahren. Halte aus.« Er richtete sich auf.
    Die Soldaten betrachteten ihn voller Verwunderung. Voller Hoffnung.
    »Untertanen«, hob er die Stimme, »ja, ich bin es. Lodrik Bardri¢, der rechtmäßige Herrscher von Tarpol. Gestürzt von seinem eigenen Sohn, der mein Reich, der ganz Ulldart ins Unglück führt.« Er drehte sich ein wenig, damit ihn alle sehen konnten. »Govan raubte mir viel. Meine Gestalt, einen Teil meiner Magie. Aber nicht die Liebe meines Volkes!« Die Männer johlten als Zeichen der Zustimmung. »Ich weiß, dass ihr hier seid, um meinen Tod an den Kensustrianern zu rächen. Doch ich lebe. Deshalb sage ich zu euch: Geht nach Hause. Kümmert euch um eure Familien, versteckt sie vor meinem Sohn und seinen Leuten, damit sie über den Winter kommen. Lasst das Kämpfen gegen die Kensustrianer sein, denn sie sind meine Verbündeten. Ich werde Govan schon bald seines Amtes entheben.«
    »Wir helfen Euch!«, schrie jemand aufgebracht, und die Menge stimmte sofort ein. Es dauerte eine Zeit, bis sie sich von ihm durch Gesten beruhigen ließen.
    »Nein«, befahl er. »Ihr würdet nichts gegen ihn ausrichten. Er würde euch mit einem Lachen töten und euch Tzulan opfern. Geht nach Hause und erzählt allen, die ihr trefft, dass die Zeit meines Sohnes nicht mehr lange …«
    Etwas flog surrend aus der Dunkelheit heran, wurde einen Fingerbreit vor Lodriks Kopf von seinen unsichtbaren Beschützern abgefangen und fallen gelassen.
    Ein tzulandrisches Kriegsbeil lag zu seinen Füßen.
    Einer der Soldaten hatte den Werfer erkannt, der eben noch Seite an Seite mit ihm gegen die Grünhaare gefochten hatte, und zückte wutentbrannt seinen Dolch. »Verräterischer Hundsfott!« Bis zum Heft trieb er dem Tzulandrier die Klinge in den Leib.
    Für einen Lidschlag geschah nichts.
    Dann entlud sich die Empörung über den versuchten Mord an dem verehrten Kabcar. Der Dolchstoß bildete den Auftakt zu einem unbeschreiblichen Kampf, bei dem Ulldarter und Kensustrianer sich gegen die Tzulandrier stellten.
    Lodrik gelang es nicht, die erregten Gemüter zu beruhigen. Daher widmete er sich seinem schwer verwundeten Sohn.
    Es dauerte nicht lange, und die einstigen Verbündeten, die Sinured gebracht hatte, ruhten tot auf der Erde. Die Ulldarter feierten ihren Sieg.
    Nachdenklich drehte Lodrik eines der Schwerter, das der Cerêler seinem Sohn aus dem Körper gezogen hatte, in den Händen hin und her.
    Unvorstellbar, dass er diese Wunden überlebt hat. Selbst der kleinwüchsige Heiler, den seine dienstbaren Seelen ausfindig gemacht hatten und der von den

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