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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Angriff auf Kalisstron ermöglicht.«
    »Schlecht für die Kalisstri, gut für uns. Die Ignoranz des ¢arije kommt uns zu Gute. Würde er sie uns ebenfalls in den Nacken hetzen, müsste Ulldrael vorbeikommen und helfen.«
    »Die Umsetzung der geraubten Baupläne aus den Verstecken des Kabcar läuft?«
    »Ich vermute es. Moolpár stolzierte hier vor kurzem mit einem sehr zufriedenen Gesicht vorbei. Nicht mehr lange, und das Zeug ist fertig. Nur die Bedienung der Gerätschaften werden wir wohl durch Ausprobieren herausfinden müssen.«
    Perdór wackelte mit dem Schopf, dass die Löckchen auf und nieder hüpften. »Heikel, heikel.«
    Mêrkos betrat den Raum. »Ich soll Euch zum Hafen bringen«, sagte er. »Wir haben Besuch bekommen.«
    »Vielleicht ist es Govan, der sich ergeben möchte?«, feixte Fiorell. »Oder wurden Eure schmachtenden Hilferufe gehört und die Götter sandten Euch einen schwimmenden Fresskorb?«
    »Oder einen immer währenden Knebel für deinen Mund«, knurrte sein Herr.
    Auf den Luxus einer Sharik mussten sie in Drocâvis verzichten, zu Fuß ging es mit Moolpár, Stoiko und Soscha durch die Stadt, bis sie die Tore in Richtung des Flusses erreichten. Eine arg ramponierte Dharka wurde gerade vertäut, mehrere Planken ausgelegt. Ein Kran hievte einen Schimmel aus dem Laderaum, um ihn langsam auf den Boden zu lassen.
    Ein typischer Rogogarder erschien an Deck und schwenkte den Hut. Ausgelassen winkte er der Gruppe zu.
    Stoiko kniff die Augen zusammen und fuhr sich über den Schnauzbart. »Rudgass? Ich werd verrückt.«
    »Bitte nicht«, bemerkte Perdór trocken. »Wir brauchen jedes Quäntchen Verstand.«
    Der Pirat ging federnden Schrittes die Planke hinunter, verneigte sich. »Da bin ich, Majestät. Ich war überrascht, als ich von Eurem Umzug hörte. Aber die freundlichen Kensustrianer wiesen mir den Weg. Sie wussten, dass ich zu den Freunden gehöre.«
    »Es freut mich außerordentlich, den Mann kennen zu lernen, der weder Tod noch Tzulan fürchtet«, meinte der ilfaritische König und streckte ihm die Hand hin. »Auch wenn Ihr ohne Erfolg durch die Weltmeere gekreuzt seid.«
    »Wie seid Ihr durch die Blockade gelangt, alter und treuer Freund?«, wollte Stoiko wissen, als die Reihe mit dem Händeschütteln an ihn kam.
    »Welche Blockade?« Irritiert hob Torben die Augenbrauen. Dann musste er lachen. »Die Palestaner, so scheint es, haben sich zurückgezogen. Es steht keine einzige ihrer Koggen mehr vor der Küste«, berichtete er. »Ich wollte es Euch selbst sagen, deshalb ließ ich die Botschaft verheimlichen. Sozusagen als frohe Kunde.«
    »Das kann keine Anordnung des ¢arije gewesen sein«, vermutete Perdór verblüfft.
    »War es auch nicht«, schaltete sich Moolpár wissend ein. »Wir erhielten Besuch von einer palestanischen Abordnung, die sich mit uns treffen möchte. Die Ankunft der Delegation behielt ich für mich, um Kapitän Rudgass seine Überraschung nicht zu verderben.« Er zeigte seine Eckzähne. »Sie ist wohl gelungen.«
    Der Herrscher kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. »Wohl wahr.«
    »Es ist wie immer. Da kommt die Krämerseele zum Tragen. Sie sehen, dass mit dem größenwahnsinnigen Möchtegerngott kein Staat zu machen ist, und seilen sich mal wieder ab.« Fiorell ahmte die umständliche Vorstellung eines Palestaners nach und näselte plötzlich so herrlich arrogant und affektiert wie einer der Seehändler. »Mir deucht, wir sollten miteinander ins Geschäft kommen, ehe es uns in das Salz regnet, nicht wahr?«
    Alle lachten.
    »Ach, ja, ich habe noch ein paar Mitbringsel.« Torben gab das verabredete Zeichen in Richtung des tarvinischen Seglers. »Ich mag es nicht, ohne Erfolge irgendwo aufzutauchen«, meinte er verschmitzt.
    »Soll das heißen …«, brach es aufgeregt aus Stoiko hervor, der zunächst nicht wagte, weiter zu fragen, »… soll das heißen, Ihr habt sie gefunden?«
    Wortlos deutete der Rogogarder auf den Ausstieg.
    Zuerst wurde der Kopf von Norina sichtbar, die Fatja aus Vorsicht das schwankende Brett hinabführte. Es folgte die markante Gestalt des Leibwächters, dahinter erschienen Matuc und seine Kalisstronen in den Gewändern von Ulldraelmönchen.
    Lidschläge darauf lagen sie sich mit Stoiko in den Armen und feierten ein Wiedersehen mit reichlich Freudentränen. Nur Norina stand unbeteiligt da und bemerkte anscheinend nicht, wie viel Seligkeit um sie herum herrschte.
    Selbst Perdór konnte sich der Stimmung des Wiedersehens nicht entziehen, Fiorell

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