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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Einverstanden. Die Angehörigen der kensustrianischen Gelehrtenkaste werden sich darüber freuen. Die haben sehr gute Metallurgen, wenn ich mir ihre Rüstkammer so ansehe. Eine neue Legierung zu knacken kommt ihnen da gerade recht.«
    »Sollten wir nicht weiterkommen, lassen wir ein Geschütz bauen, in das dieses Ding reinpasst, und blasen Sinured den Kopf von den Schultern«, meinte Fiorell, während er probehalber mit den Knöcheln dagegen klopfte. »Für irgendetwas wird es schon gut sein.«

Kapitel XI

    Kontinent Ulldart, Großreich Tarpol,
Hauptstadt Ulsar, Winter 459/60 n.S.
    E in Wintergewitter ging über der Hauptstadt nieder, wie man es selten erlebt hatte. Donner grollte auf Donner, Ohren betäubend krachte es, Schlag auf Schlag wechselten Licht und Finsternis miteinander ab.
    Über dem Palast des ¢arije zuckten die Blitze allerdings von unten nach oben in den Himmel, durchstießen die tief hängenden Wolken und beleuchteten die Wasserdampfgebilde von innen.
    Govan ließ seiner Wut freien Lauf, die vielen schlechten Neuigkeiten brachten sein heißes Temperament zum Glühen. Wie Magma aus einem Vulkan, so brach es aus ihm heraus. Völlig durchnässt stand er im Innenhof, lenkte und leitete die Strahlen, schuf Kugeln und die absonderlichsten Formen, die in gleißenden Explosionen und Funkenregen vergingen.
    Mit einem lang gezogenen Schrei senkte er die Hände.
    Vergeudung. Sinnlose Vergeudung. Zischend verdampften die Wassertropfen auf seiner blanken Haut. Ich werde mich dorthin begeben, wo meine Magie die Verräter zu Staub verbrennt.
    Er eilte in den Palast zurück. Unterwegs zog er sich die nasse, aber glühend heiße Uniform aus, die nur des halb kein Feuer gefangen hatte, weil der Regen für stete Kühlung gesorgt hatte. Brandflecken zierten den Stoff an zahlreichen Stellen.
    Achtlos warf er die Kleidung und die Stiefel zu Boden, bis er nackt in seinen Gemächern angelangte. Seine Fußsohlen brannten Löcher in die kostspieligen Läufer und Teppiche, der Marmor sprang unter der Hitze. Ungeduldig wartete er, bis sich sein Körper abgekühlt hatte, bevor er neue Gewänder anlegte.
    Rasch schlüpfte er in eine frische Uniform, legte die aldoreelische Klinge um die Hüfte und betrachtete sich im Spiegel. Im aufflackernden Licht der Naturgewalten gaukelte ihm die Einbildung vor, Lodrik darin zu erkennen.
    »Niemand wird mich niederringen. Auch du nicht, Vater! Der Thron gehört mir!« Er trat nach der reflektierenden Oberfläche, die klirrend zersprang. »Mortva!«
    Einen Lidschlag später schwang die Tür auf. »Hoher Herr?« Der Konsultant verneigte sich.
    Govan erlangte die Kontrolle über sich zurück. »Wir reisen nach Ilfaris, nach Séràly, wo meine holde Schwester mit den neuen Kontingenten in wenigen Wochen ankommen wird. Sinured müsste sich auch bald dort einfinden.« Er schrie einen Schreiber herbei und diktierte die neuen Befehle. »Alle Tzulandrier, die entlang der Grenze hocken, sollen sich in Séràly sammeln. Zusammen mit Euch, Mortva, Sinured und Zvatochna vernichte ich diese Grünhaare. Und wenn sie sich mir nicht stellen wollen, lege ich ihr Land in Schutt und Asche, bis sie zu mir kommen.«
    »Ein faszinierender Plan«, meinte Nesreca müde.
    Im nächsten Moment quollen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf. Der ¢arije hatte ihm die aldoreelische Klinge in einem flinken Manöver durch den Brustkorb gestoßen. Diese Art von Schmerzen waren für das Wesen mit den silbernen Haaren ungewohnt und mehr als unangenehm. Ein Stöhnen drang aus seinem Mund.
    »Schlagt etwas Besseres vor oder seid still, mein geliebter Mentor«, säuselte Govan, während er die Klinge drehte. »Sonst müsste ich mir Eure Magie nehmen.« Ruckartig zog er die Waffe aus seinem Körper. »Ihr tätet besser daran, mich zu unterstützen. Denn ohne den ¢arije wird Tzulans Rückkehr, so knapp sie auch bevorstehen mag, sich nicht erfüllen.«
    Nesreca hustete. »Ja, Hoher Herr. Die zum Dienst gepressten jungen Männer laufen uns schneller weg, als wir sie einsammeln können.« Er dachte nach. »Wir sollten einen Anreiz schaffen, damit Kämpfer bleiben.« Er konzentrierte sich auf seine Selbstheilung, die Wunden schlossen sich ebenso wie die Löcher in seiner Uniform. »Gebt allen, die mit nach Kensustria ziehen, das Recht der Plünderei. Das Land ist ohnehin sagenumwoben. Ich lasse noch etwas von Schätzen und Artefakten verbreiten, und wir locken all die Schmeißfliegen an.«
    »Von mir aus.« Der junge Herrscher hob den

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