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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kopf, blickte in die Ferne. »So, so. Die Händler machen plötzlich auf geziert, was? Sie sollen sehen, was es heißt, sich mit dem Göttlichen anzulegen.« Lachend setzte er sich auf den Tisch. »Notiere, dass die Flotte in Rogogard auf der Stelle Kurs auf Palestan nehmen soll. Sie sollen alle Hafenstädte vernichten, die sie in diesem verfluchten Krämerland sehen. Jede einzelne Kogge soll brennen, jeder Kaufmannshals soll baumeln. Denen bringe ich Respekt bei.« Sein Antlitz schnappte herum. »Mortva, wann sind die tzulandrischen Nachschubschiffe bei uns?«
    »Es wird noch bis zum späten Frühjahr dauern, Hoher Herr. Ihren ersten Aufenthalt machen sie wie immer in Tûris, sammeln sich erneut und sollten dann weiter nach Rogogard, wie Ihr es befohlen habt.«
    »Schreiber, Meldung an unsere Untergebenen in Tûris. Die zweite Flotte soll dort warten und die Vernichtung Palestans vorbereiten.«
    »Wäre es nicht sinnvoller, sie zur Unterstützung an die ilfaritische Küste zu beordern?«, wagte Nesreca einen taktischen Hinweis. »Eure Schwester meinte, dass man bei einer neuerlichen Deichsprengung die Flutwelle nutzen könnte, um mit den Schiffen tief ins gegnerische Land einzudringen und von innen heraus …«
    »Nein! Sie sollen Palestan einebnen!« Er lachte grell, seine Stimme schnappte über. »Ein ganzes Reich werde ich dem Gebrannten Gott opfern. Da muss Tzulan zurückkehren.« Er lief aufgeregt hin und her, die Kampfeslust und die Gier, sich endlich zu mehr als einem menschlichen Lebewesen aufzuschwingen, hatten ihn erfasst. »Stopft die Cerêler in Käfige und ladet sie auf die Wagen. Sagt Albugast und meinen Kettenhunden Bescheid, sie sollen sich bereit machen. Sobald der Sturm nachlässt, will ich auf dem Weg nach Séràly sein. Dieses Mal wird meinem Vater niemand helfen. Und Krutor wird für den Verrat bezahlen, den er an mir beging.«
    »Soll ich derweil die Geschäfte in Ulsar leiten, Hoher Herr?«, bot der Berater zuvorkommend an.
    Abrupt blieb Govan stehen, legte den Kopf auf die rechte Seite und betrachtete seinen Mentor; in seinen Augen flackerte es hektisch. »Es ist keine Zeit für Feigheit, Mortva. Wir gewinnen diese Schlacht durch unsere Magie und reißen Ulldart endgültig an uns. Der Anfang eines Imperiums zu Ehren Tzulans, der durch mich, versteht Ihr, Mortva, und nur durch mich aus seiner Verbannung geholt wird. Oder wir verlieren, und damit ist alles andere gleichgültig.«
    Die Hand des Schreibers vibrierte so sehr, dass er keine vernünftige Zeile mehr zu Stande brachte. »Ist das alles, Eure Göttlichkeit?«, fragte er bibbernd vor Furcht.
    »Verschwinde«, verscheuchte ihn der ¢arije gelangweilt. Der Mann rannte hinaus. »Ihr solltet genauso schnell laufen, Mortva, um Euer Köfferchen zu packen«, empfahl er dem Konsultanten, der regungslos an seinem Platz stand. Nach einer sehr zögerlichen Verneigung verließ sein Mentor den Raum.
    Wenn die Schlacht geschlagen ist, wird er das Schicksal seiner Gehilfen teilen. Richtig nützlich ist er schon lange nicht mehr. Glucksend schlenderte Govan zum Fenster.
    Das so herrlich veränderte und sich immer noch verändernde Ulsar gefiel ihm im Unwetter ganz ausgezeichnet. Die Schwere, das Finstere erhielten durch die Blitze die passende Betonung, der Donner untermalte die gewandelte Ästhetik der Hauptstadt. Er würde sich seine Macht nicht von einem Häuflein Widerspenstiger nehmen lassen, die mit dem Mut der Verzweiflung kämpften.
    Wenn der Süden am Boden liegt und die Kaufleute die Strafe für ihren Verrat erhalten haben, werden die Menschen es nicht weiter wagen, mir in meinem eigenen Land die Stirn zu bieten. Er betrachtete die düsteren Fassaden der Gebäude und blickte verliebt zur Kathedrale, das abgründig böse Herz der Dunkelheit, die sich über Ulsar ausgebreitet hatte.
    Er würde die nächsten Stunden bis zur Abreise damit verbringen, sämtliche Gefangenen der Verlorenen Hoffnung eigenhändig zu opfern, und den Rest der Zeit betend im Innern des Gotteshauses verbringen.
    Tzulan, du musst mir gewogen sein. Schon um deiner selbst willen. Wann zeigst du endlich mehr als nur dein Konterfei und deinen aus Sternen geformten Körper? Wie viele Menschen benötigst du noch, du nimmersatter Moloch? Zum ersten Mal verspürte Govan, wie seine Zuversicht etwas ins Schwanken geriet.
    Doch der Moment dauerte nicht länger als ein Lidschlag. Ha! Taktiken, Pläne, alles Unsinn. Ich bin göttlich, unverwundbar.
    Lachend machte er sich bereit, sich

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