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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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der Kabcar voller Begeisterung. »Das würde mir gefallen. Wann gab es das, dass der Pöbel von einem zum Gott aufgestiegenen Menschen regiert wurde?« Versonnen steckte er die aldoreelische Klinge ein. »Das wäre die Erfüllung meiner Träume, Mortva.« Er stand auf und stellte sich vor seinen Berater. »Ich verlange von Euch: Lasst ihn Wirklichkeit werden. Alles andere betrachte ich als Versagen Eurerseits. Und Ihr wisst, was ich von Versagern halte.«
    Damit habe ich mir jedenfalls auf längere Sicht meine Existenz gesichert , dachte der Konsultat und atmete innerlich auf. »Es wird nur möglich sein, wenn Ihr Euren Teil dazu beitragt, Hoher Herr.«
    »Das werde ich.« Der junge Mann ging zum Ausgang. »Werft den Kadaver in dieselbe Gruft, in der Paktaï liegt und verrottet«, wies er an. »Ich werde mich ein wenig zurückziehen.« Er stand halb in der Tür, als er den Kopf drehte. »Ach, ja, besorgt mir die aldoreelische Klinge und den Dieb dazu. Ich muss mit ihm noch ein paar Dinge abrechnen, die ich ihm von früher schuldig bin. Veranlasst alles, was notwendig ist.« Govan überlegte. »Und bewirkt, dass meine Anrede geändert wird. Von heute an soll mich das Volk ›göttlicher Kabcar‹ nennen. Demnächst wird sich noch mehr ändern. Jetzt werde ich erst einmal schlafen. Danach möchte ich wissen, warum die Modrak wie die Ölgötzen auf den Dächern hocken, anstatt mir zu gehorchen.« Er ging hinaus.
    Govan und ein Gott. Das hat noch gefehlt . Seufzend nahm Nesreca die drei Waffen aus dem Schrank und machte sich auf den Weg in die kleine Schmiede, um die aldoreelischen Klingen einzuschmelzen und ungefährlich zu machen. Wenn Tzulan nicht aufpasst, wird ihn der Kabcar glatt aus dem Reigen der Götter befördern. Aber Überheblichkeit ist die beste Scheuklappe gegenüber Gefahren, die es nur gibt.
    Warum die Modrak zur alten Passivität zurückkehrten, hätte er selbst zu gern gewusst, sah aber keine Möglichkeit, das herauszufinden. Im schlimmsten Fall hatte Lodrik wirklich überlebt und sie mit dem Amulett unter seiner Kontrolle behalten. Doch das erschien Nesreca zu abwegig. Man könnte einen Modrak fangen und aushorchen. Das wird das Beste sein . Während er in der Schmiede die Vorbereitungen traf, bereitete ihm der Auftrag, die letzte der auf dem Kontinent bekannten Klingen zu beschaffen, weiteres Kopfzerbrechen.
    Flugblätter, die Garnisonen verstärkt zur Wachsamkeit ermahnen, die Tzulani, ein Kopfgeld . Und dennoch schien ihm das angesichts der Unzahl von möglichen Fluchtorten und -wegen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
    Man müsste ihm jemanden auf die Fersen setzen, der ihn kennt . Abwesend schaute er in die glühende Esse und rührte die Kohlen in ihrem Bett mit der bloßen Hand um, ohne dass sich Verbrennungen auf seiner Haut zeigten.
    Natürlich! Ich werde die Nachricht verbreiten lassen, dass Tokaro den Großmeister getötet hat, um dessen Klinge zu stehlen. Das erste Schwert flog in die Glut. Und dann gebe ich einem aus der Ritterschaft die Gelegenheit zur Flucht. Meine Spione werden ihm folgen und sich zu dem kleinen Dieb führen lassen.
    Zufrieden begann er die Beschwörungszeremonie, um den Schutzzauber der Waffe teilweise außer Kraft zu setzen, damit die Klinge ihre gefährliche Form verlor und zu einem nutzlosen Klumpen Metall wurde.
    Kontinent Ulldart, Königreich Barkis (ehemals Tûris), Ammtára (ehemals die Verbotene Stadt), Frühsommer 459 n. S.
    V orwurfsvoll hob Shui die Robe hoch. »Weißt du, was das ist?«
    »Das?« Pashtak war nicht wohl in seiner Haut, die Augen seiner Gefährtin ruhten zu streng auf ihm. »Das ist meine Robe.«
    »Es ist die einzige Robe, die du noch hast«, verbesserte sie kühl. »Weil du nichts Besseres zu tun hast, als alle teuren Kleider, die du besitzt, zu zerreißen oder dermaßen schmutzig zu machen, dass man sie nicht mehr tragen kann. Außer als Windel.« Mit einer getragenen Geste reichte sie ihm das Gewand. »Dabei ist es doch so einfach: Zieh es an, geh damit in die Versammlung, kehre damit wieder zurück. Sauber, wenn ich bitten darf. Und anschließend schaust du beim Schneider vorbei, um dir neue anfertigen zu lassen.«
    Der Inquisitor nahm den Stoff so vorsichtig in die Hand, als hielte er das Kleinste seiner Kinder fest. Die spitzen Krallen konnten dem Webprodukt durchaus gefährlich werden. »Ich gelobe Besserung«, versprach er leicht girrend. »Wir haben die Mörderbande ja ausgehoben.«
    Shui kniff die Lider zusammen. »Ich kenne

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