Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz

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Durchsichtige Flüssigkeit troff zu Boden. »Es war niemals vereinbart, dass ich für Tzulan sterben soll«, donnerte er schmerzerfüllt, während er seine wahre Gestalt annahm. Die menschliche Hülle platzte auf, fiel in Fetzen zu Boden. Etwas anderes, Gefährlicheres entstand.
    »Vereinbarungen ändern sich«, meinte der Konsultant ruhig.
    Bevor die Verwandlung beendet war, attackierte Govan den Zweiten Gott mit einer Serie magischer Entladungen.
    Nur mit Mühe wehrte Hemeròc sie ab. Nesreca übernahm das Abfangen der abgleitenden Strahlen, um großflächige Zerstörungen innerhalb des Regierungssitzes zu verhindern.
    Das Antlitz des Kabcar leuchtete vor Begeisterung, er genoss die Herausforderung, endlich einen Gegner vor sich zu haben, der nach dem ersten Stoß Magie nicht sofort zu Asche oder unappetitlichen Überresten verging. Lachend setzte er seine eigenen und geraubten Kräfte ein.
    Er spielt mit ihm! , verstand der Konsultant. Für einen Moment befiel ihn selbst so etwas wie Furcht. Er ist einem Zweiten Gott überlegen, unbesiegbar geworden. Ich werde all meine List benötigen, um nicht ebenso zu enden wie Hemeròc.
    Schließlich packte der Kabcar die aldoreelische Klinge mit beiden Händen und eröffnete den Nahkampf. Alle Abwehrversuche seines Gegners, der inzwischen mit seinem schrecklich anzusehenden Dämonenschädel an die Decke stieß, scheiterten an der magischen Schutzbarriere, die um Govans Körper flirrte. Die Schläge der Klauen wurden kurz vor Govans Körper gebremst, die Arme federten zurück. Auch die stachelbewehrten Tentakeln, die Hemeròc aus dem Rücken wuchsen, richteten nichts aus.
    Letztlich brachte die aldoreelische Klinge das Ende.
    Zur Hälfte der Länge nach gespalten, krachte der Zweite Gott auf den Boden. Schließlich nahm sich der Kabcar die Magie des sterbenden Wesens, und die Schneide trennte den hässlichen Kopf vom Rumpf.
    Keuchend setzte sich Govan, seine Waffe klirrte zu Boden.
    »Das war ein Kampf«, japste er erschöpft. »Besser als jede Übungsstunde. Und viel befriedigender.« Er lockerte sich den Kragen, öffnete Jacke und Hemd. »Ich fühle mich furchtbar heiß.«
    »Das rührt daher, dass Ihr Eure Kräfte recht verschwenderisch eingesetzt habt«, erklärte Nesreca. »Ihr erinnert Euch doch noch an die Lektionen, die ich Euch erteilt habe? Eure Kleider könnten durchaus Feuer fangen.« Abschätzend betrachtete er den Leichnam seines Helfers. »Ihr habt uns schon wieder einen Verbündeten genommen, Hoher Herr.«
    »Ich habe jemanden beseitigt, der als Verbündeter nichts taugte«, verbesserte Govan lachend und wischte sich den Schweiß von der Stirn; die Haare klebten nass an seinem Kopf. Die Magie des Getöteten pulsierte durch ihn, verband sich mit seinen vorhandenen Kräften. Doch es gab kein schmerzhaftes Ringen der unterschiedlichen Energien, das Fremde wurde einfach absorbiert, hinzugefügt. Die Magie, die sich nun dunkelviolett zeigte, musste immens stark sein.
    »Wir haben aber sonst keinen mehr. Er hätte noch gute Dienste leisten können.«
    Der Kabcar schloss die Augen und zwang seine Atmung durch Konzentration, sich zu verlangsamen. »Ich habe immer noch Euch, geliebter Mentor«, erwiderte er ruhig.
    Nesreca überlegte, wie der junge Mann das gemeint haben könnte. Um meine Magie zu stehlen?
    »Tzulan mag mir verzeihen, dass ich seine Kreaturen töte. Aber sie sind seiner nicht wert. Und außerdem bin ich so stark, dass ich getrost auf solche Handlanger wie Hemeròc verzichten kann.« Seine braunen Augen richteten sich auf seinen Konsultanten. »Ich habe nicht einmal all meine Fertigkeiten zum Einsatz gebracht, Mortva, und dennoch gegen einen Zweiten Gott gesiegt.« Seine Züge wurden ernst. »Ich würde auch Euch besiegen. Ich bin mehr als ein Halbgott.« Er betrachtete seine Finger. Ich bin bereits göttlich.
    Nesreca kam eine Idee, wie er den Herrscher weiterhin in seiner Hand halten konnte. »Wahrlich, Ihr seid mehr als das«, verneigte er sich devot. »Dennoch fehlen Euch leider ein paar Attribute, Hoher Herr, die Euch zum Gott werden ließen.«
    »Ich weiß«, knurrte Govan mürrisch.
    Dachte ich es mir doch . Der Mann mit den silbernen Haaren schlenderte herüber. »Ich könnte mit Tzulan reden. Vielleicht stattet er Euch mit den fehlenden Eigenschaften aus, wenn er selbst erst vollständig zurückgekehrt ist«, schlug er harmlos vor. »Und je schneller das vorangeht …« Absichtlich ließ er den Satz unvollendet.
    »Ein Gott sein«, wisperte