Die Rache
vergessen.
Im Flur des achten Stocks roch es verdächtig nach SchieÃpulver.
Am Tag zuvor hatte Zara das Reinigungspersonal in Dantes Zimmer geschickt, damit es dort sauber machte und das Bett frisch bezog. AuÃerdem lag eine neue CHERUB-Uniform für ihn bereit, und vor dem Bett standen nagelneue Stiefel, schlieÃlich passierten zwischen zehn und dreizehn eine Menge Veränderungen. Daher war ihm die Freizeitkleidung in seinem Schrank auch viel zu klein geworden, und Dante fühlte eine
Mischung aus Verlegenheit und Nostalgie, als sein Blick auf die Wrestling-Poster an den Wänden und die Action-Figuren auf dem Regal über seinem Sofa fiel.
In der Tasche seines Kapuzenpullovers steckte sein neues schwarzes T-Shirt. Schnell streifte er den Pulli ab, doch bevor er in das T-Shirt schlüpfte, konnte er nicht widerstehen, sich in seiner Spiegelschranktür zu begutachten. Das wilde rote Haar und der muskulöse Oberkörper gefielen ihm, aber es wäre ihm lieber gewesen, nicht ganz so blass zu sein, und beim Anblick eines sprieÃenden Pickels auf seiner Schulter schüttelte er grimmig den Kopf.
»Ich hole den Staubsauger!«, hörte er ein Mädchen auf dem Gang rufen. »Ist nicht so schlimm, solange es niemand auf dem Teppich festtritt.«
Die Stimme erinnerte Dante an seinen allerersten Tag auf dem Campus. Er riss die Tür seines Zimmers auf, und das Mädchen stieà einen erschrockenen Schrei aus.
»Oh mein Gott, ich dachte schon, ich sehe einen Geist!«, stieà Lauren hervor, fasste sich mit beiden Händen ans Herz und begann dann zu strahlen. »Dante! Wo zum Teufel hast du dich herumgetrieben?«
»Ãberall und nirgendwo«, grinste er. »Hier und da und irgendwo.«
»Du hast ja einen irischen Akzent!«
»Nun ja, wenn du dich drei Jahre lang irgendwo aufhältst, wirst du wahrscheinlich auch irgendeinen Akzent annehmen«, erklärte Dante. »Du riechst auf jeden
Fall besser als beim letzten Mal, als wir uns gesehen haben.«
»Wann war das denn?«
»Damals hast du den ganzen Tag damit verbracht, Gräben auszuheben â zur Strafe dafür, dass du Mr Large mit einem Spaten geschlagen hast«, grinste Dante. »Du warst voller Schlamm und hast ungefähr so gerochen wie das hintere Ende einer Kuh.«
»Oh, nein, ich erinnere mich. Das war einfach ekelhaft«, stöhnte Lauren. »Ich hab den Gestank kaum mehr aus meinen Haaren gekriegt.«
»Du wolltest gerade wieder mit der Grundausbildung anfangen, und ich wurde nach Belfast geschickt«, fuhr Dante fort. »Aber wenn ich mir dein schwarzes T-Shirt so ansehe und dein wunderschönes Lächeln, dann schlieÃe ich daraus, dass es dir ganz gut ergangen sein muss.«
Lauren freute sich über das Kompliment. »Du alter Schmeichler!«, grinste sie. »Und du siehst aus, als hättest du mit Gewichten trainiert. Willst du immer noch Wrestler werden?«
Dante lachte. »Puh, das ist ziemlich lange her. Und inzwischen sind mir glatt Gerüchte zu Ohren gekommen, dass bei diesem Wrestling gar nicht alles echt ist.«
»Nein, du machst Witze!«, kicherte Lauren. »Ãbrigens feiern wir gerade Bethanys Geburtstag«, fuhr sie dann fort und zog Dante am Handgelenk mit sich. »Komm mit rüber, alle anderen sind in ihrem Zimmer!«
Dabei vergaà Lauren vollkommen, dass sie eigentlich einen Staubsauger hatte holen wollen, und Dante hatte immer noch das neue schwarze T-Shirt in der Hand und betrat Bethanys überfülltes Zimmer mit nacktem Oberkörper.
»Seht mal, wer da ist!«, rief Lauren begeistert.
Allerdings waren einige der Kinder wie Rat und Andy erst zu CHERUB gekommen, als Dante schon bei seiner Mission war, sodass sie ihn gar nicht kannten. Andere hatten ihn zwar noch kennengelernt, aber nach drei Jahren war es schwierig, das Gesicht mit einem Namen zu verbinden.
»Wow, ein richtiger Kerl zu meinem Geburtstag«, grinste Bethany und kam auf Dante zu. »Willst du vielleicht für mich strippen?«
»Ich war gerade dabei, mich umzuziehen«, erklärte Dante. »Lauren hat mich einfach hierhergeschleift.«
»Bis jetzt ist das auf jeden Fall das beste Geschenk«, stellte Bethany lächelnd fest.
James trat auf den Balkon hinter Rat und Andy.
»Na, Jungs, kommt ihr ins Schwitzen?«, zog er sie auf. »Ich glaube, ihr kriegt ganz schön Konkurrenz.«
»Red keinen ScheiÃ,
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