Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich auch einen Namen wie Smith, Jones oder Edwards aussuchen.«
    Neil spürte, wie sein Herz schneller schlug. Er war beunruhigt, während er zugleich wusste, dass es unmöglich war, auch nur ein paar Stunden in Gesellschaft von Bikern zu verbringen, ohne dass einer von ihnen irgendwo einen Spitzel oder Verräter vermutete. Dafür hatten schon viel zu viele Undercover-Cops den Untergang der verschiedensten Gangs auf der ganzen Welt herbeigeführt.
    Â»Noch nie ist es jemandem gelungen, einen Club der Bandits zu unterwandern«, sprach der Commander weiter, »weder in Großbritannien noch irgendwo im Ausland. Und es versteht sich von selbst, dass jeder Bulle oder Verräter, den wir unter unseren Leuten finden, einen langsamen und qualvollen Tod sterben wird.«

    Â»Ich bin ein offenes Buch«, erklärte Neil. »Ich bin schon seit zwei Jahren mit den Bikern hier aus der Gegend unterwegs. Und wenn ihr was über mein Leben davor wissen wollt, dann fragt einfach. Wenn ihr glaubt, dass es für mich zu früh ist mit der Anwärterschaft, dann warte ich eben. Ihr wisst, was ich will, aber ich respektiere die Bandits und sehe ein, dass diese ganzen Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind.«
    Der Commander drehte sich jetzt so auf seinem Sitz herum, dass er Neil direkt ansehen konnte. Dann legte er ihm die Hände auf die Schultern und zog ihn zu sich heran, Nase an Nase.
    Â»Gib′s zu«, sagte der Commander. »Du bist ein Cop. Ich weiß, dass du ein Cop bist.«
    Neil war nervös, brachte aber ein Lachen zustande.
    Â»Du willst mich wohl verarschen. Pfadfinderehrenwort, beim Leben meiner Mutter, rosaroter Superschwur. Was soll ich sagen, Boss? Ich kann′s nur immer wiederholen. Glaub mir oder glaub mir nicht. Aber ganz ehrlich – ich bin der Meinung, dass ich durch die Arbeit als Schatzmeister für den Monster Bunch und durch das Geld, das ich eingebracht habe, eine Chance bei den Bandits verdient hätte.«
    Â»Du bist ein Cop«, sagte der Commander erneut und ließ sich in den Ledersitz zurückfallen.
    Sein veränderter Tonfall erschreckte Neil. Der Mann, der durch Immobiliendeals reich geworden war und für alle Ewigkeit bequem von seinem legalen Einkommen hätte leben können, liebte es umso mehr, die Leute mit
seinen Spielchen in Angst und Schrecken zu versetzen. Sei es jemand, der ihm Geld schuldete, sei es eine verängstigte Kellnerin, der ein Schlag ins Gesicht drohte, wenn sie ihm das falsche Essen servierte. Doch jetzt klang der Commander nicht einmal mehr so, als ob er Spielchen spielte.
    Â»Es ist schon lustig, Neil«, lächelte er. »Die Cops müssen Hunderte von Arbeitsstunden investiert haben. Sie haben dich in die Archive eingetragen: Sozialversicherung, Steuerakten, Geschwindigkeitsübertretungen, Vorstrafenregister. Und dann haben sie alles mit deinem Bike versaut.«
    Neil zuckte zusammen, als Teeth eine Automatikwaffe aus dem Handschuhfach holte und eine Kugel einlegte.
    Â»Hat es dir die Sprache verschlagen?«, fragte Teeth und grinste Neil mit seinem typischen zahnlosen Lächeln an.
    Â»Komm schon, Neil«, bat der Commander leise. »Spiel mit! Warum fragst du nicht, wie wir herausgefunden haben, dass du ein Cop bist?«
    Neil wusste, dass er ein toter Mann war, wenn das tatsächlich stimmte.
    Â»Egal, was für Informationen ihr habt, sie sind falsch«, behauptete er und versuchte, nicht nervös zu klingen. »Also sag mir, was es ist.«
    Â»Vor drei Jahren kam ein Fall vor Gericht«, erzählte der Commander. »Vier gestohlene Bikes wurden aus Kanada nach Großbritannien gebracht, zerlegt
und hier verkauft, wo Harleys teurer sind. Zwei Biker aus irgendeiner läppischen Gang im Norden wurden verhaftet und zu zwei Jahren verknackt. Die kanadischen Bike-Eigentümer haben ihr Geld von der Versicherung bekommen, und anstatt die Bikes wieder nach Kanada zu verfrachten, verkaufte die Versicherung sie hier in Großbritannien auf einer Auktion. Drei wurden von einem Gebrauchthändler gekauft. Die Vierte aber erwarb die Einkaufsabteilung der Metropolitan Police und lieferte sie prompt an die Polizeiwache von Hornsey, die zufällig das Hauptquartier der NPBTF ist.«
    Â»Das ist doch inszeniert!«, behauptete Neil.
    Der Commander lächelte. »Die Fahrgestellnummer deines Bikes passt zu der Nummer im Auktionskatalog.«
    Neil versuchte, nicht laut

Weitere Kostenlose Bücher