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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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weiß ja nie.«
    James erinnerte sich an ein paar Einzelheiten aus Teeth′ Vergangenheit und beschloss, seinem neuen Boss ein wenig zu schmeicheln. »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor. Waren Sie nicht früher einmal Wrestler?«

    Teeth grinste breit. »Woher weißt du denn das?«
    Â»Als ich noch klein war, da waren Sie Gumdrop McGlone, in einer dieser Wrestling-Morgenshows auf dem Sportkanal. Das habe ich immer wie gebannt geschaut.«
    Â»Ich bin nur drei Mal im Fernsehen aufgetreten«, lächelte Teeth. »Du hast aber ein gutes Gedächtnis.«
    Â»Machen Sie immer noch Wrestling?«
    Â»Nee«, antwortete Teeth. »Früher habe ich Feriencamps organisiert, aber jetzt betreibe ich diese Anlage hier, und da kann man nicht einfach im Sommer für ein paar Wochen verschwinden. Außerdem liegt meine beste Zeit schon ein paar Jahre hinter mir. Eine Weile hab ich einen Club geleitet, um den Jüngeren Boxen und Wrestling beizubringen, aber das habe ich aufgegeben. Ein Kerl hat versucht, mich zu verklagen, weil sein Sohn sich den Arm gebrochen hat. Außerdem haben sie alle möglichen neuen Bestimmungen und Vorstrafenüberprüfungen eingeführt, wenn man mit Kindern arbeitet. Und ich hab eine ziemlich raue Vergangenheit.«
    Â»Schade«, fand James.
    Â»Für heute habe ich eigentlich schon genug Leute«, sagte Teeth, »aber wenn du gleich anfangen willst, kann ich dir einen Spezialjob anbieten.«
    Eigentlich wollte James sein neues Bike ausprobieren, sobald es fertig war, aber sein neuer Boss war wahrscheinlich eher zu beeindrucken, wenn er ein paar Stunden arbeitete.

    Â»Ich mache alles«, behauptete James. »Ich kann hart arbeiten.«
    Teeth händigte ihm einen Sicherheitsausweis, ein Funkgerät und einen blauen Overall aus, bevor er einen Dampfstrahler holte. Er brachte James in die Tiefgarage unter den Marina-View -Appartements und führte ihn zwischen den teuren Autos hindurch zu einer Wandfläche, auf der das teilweise ausgefüllte Graffiti-Tag Eklipz 08 prangte.
    Â»Den Kerl mit der Sprühdose haben wir erwischt und ihm eine ordentliche Tracht Prügel verpasst«, sagte Teeth. »Aber das da kriegt man nur mit einem Hochdruckstrahler weg.«
    Er zeigte James, wo er den Schlauch anschließen konnte und wie er die Farbe von der Wand bekam.
    Â»Die Farbe geht zwar ab, aber der Beton ist so porös, dass es ewig dauert«, erklärte er. »Du wirst gut vier oder fünf Stunden dazu brauchen. Wenn du die Hälfte hast, kannst du eine Pause machen, und wenn du fertig bist, kommst du wieder zu mir.«
    James nahm die Schutzbrille, die Teeth ihm reichte, und begann, die Wand zu bearbeiten. Plötzlich knisterte das Funkgerät, das er sich um die Hüfte geschnallt hatte.
    Â»Putzkolonne eins an Donut Shack«, erklang es. »Ein Kind hat auf die Promenade gekotzt. Wir machen sauber, bevor die Leute das Zeug breit treten.«

    Um halb drei war James fertig. Das Managerbüro lag hinter den Restaurants. Teeth saß an einem übervollen Schreibtisch, und als James eintrat, erkannte er Martin, den sechzehnjährigen Sohn des Commanders.
    Â»Das ist der Junge, von dem ich dir erzählt habe«, erklärte er Martin.
    Martin war größer als James, aber schlanker. Er trug eng anliegende schwarze Jeans, ein kurzärmeliges blaues Hemd mit einer dünnen, lose umgebundenen Lederkrawatte und hatte strubbeliges, kurzes Haar. James schüttelte die magere Hand, die Martin ihm hinstreckte.
    Â»Hi«, begrüßte ihn Martin. »Hattest du Spaß?«
    Â»Klar, wieso nicht? Ich hab gerade viereinhalb Stunden lang ein Graffiti mit einem Dampfstrahler bearbeitet«, grinste James.
    Auf einer der Überwachungskameras hinter ihm betrachtete Teeth den Bereich, den James geputzt hatte.
    Â»Sieht so aus, als hättest du das gut gemacht.«
    Â»Ich habe gehört, du hast ein neues Bike. Wie ist es denn?«, fragte Martin.
    Â»Ich weiß es noch nicht«, antwortete James. »Ich brenne schon darauf, es endlich auszuprobieren.«
    Â»Gerade hat Martins Assistentin angerufen und sich für heute Abend krank gemeldet«, sagte Teeth. »Samstags ist immer ziemlich viel Betrieb, und heute besonders, weil die Bandits am Abend ihr Clubhaus öffnen. Martin braucht jemanden, der ihm zwischen sechs und
Mitternacht am Crêpestand hilft. Hast du schon irgendwas vor?«
    James zuckte mit den Achseln.

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