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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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verlegen.
    Â»Tut mir leid«, sagte Joe, nahm seiner Mutter die Fernbedienung ab und schaltete auf stumm.
    Â»Ihr seid schon ein verrückter Haufen«, lachte Joes Mum. »Ihr könnt wirklich gerne Spaß haben, aber das eben habe ich bis unten in die Küche gehört.«

23
    Samstagmorgen
    Die Clubs der Bandits waren weltweit vertreten. In dreiundzwanzig Ländern trugen alle Mitglieder dasselbe Abzeichen und befolgten die Regeln, die von dem Mutter-Club in Long Beach, Kalifornien, aufgestellt worden waren. Alle Mitglieder mussten eine Harley-Davidson besitzen und einen komplizierten Aufnahmeprozess durchlaufen. Sie mussten einen Mitgliedsbeitrag bezahlen, zu den wöchentlichen Treffen erscheinen, mindestens zweimal jährlich eine Tour mitmachen und den Rechtsfonds des Clubs großzügig unterstützen.
    Auch die Clubs selbst unterlagen gewissen Bestimmungen. So musste jeder Club mindestens sechzehn Vollmitglieder aufweisen können, einschließlich eines Präsidenten, eines Schatzmeisters und eines Zeremonienmeisters.
Das Clubhaus musste ein feststehendes Gebäude sein und einen Bereich für gesellige Zusammenkünfte, eine Motorradwerkstatt und die Möglichkeit zur Unterbringung von Gästen haben. Ein vollwertiges Mitglied der Bandits konnte jedes Clubhaus auf der ganzen Welt besuchen und dort übernachten.
    Abgesehen von diesen Regeln hing viel vom Reichtum der einzelnen Clubs ab. Es gab Clubs in Argentinien, deren Clubhäuser kaum mehr als Wellblechhütten waren, während die neu errichteten Gebäude in Long Beach und South Devon mit ausgefeilter Sicherheitstechnik, Klimaanlagen und bequemen Unterkünften aufwarten konnten, auch wenn Letztere im Hinblick auf Sauberkeit wahrscheinlich nicht viele Mütter überzeugt hätten.
    Zwischen diesen beiden Extremen lag der Londoner Club. Das Clubhaus war ein Pub in der Nähe des Bahnhofs King′s Cross. In den 60er-Jahren hatte man es für ein paar hundert Pfund gekauft, als es noch von Trümmerfeldern umgeben war. Doch jetzt stachen die Sicherheitskameras und zugemauerten Fenster unter niedrigen Bürogebäuden und billigen Hotels hervor. Gelegentlich kamen ein paar Touristen von einem Spaziergang am Kanal herüber und ließen sich vor dem gemalten Bandits-Logo und den chromblitzenden Maschinen fotografieren.
    Der Club in London wurde rund um die Uhr bewacht. An den Kontrollmonitoren saß ein älterer Biker
namens Pikey, der in einem Zimmer im Dachgeschoss wohnte. Pikey hatte durch eine Lungenentzündung die eine Hälfte seiner Lungen verloren, und als er sich jetzt über das Geländer beugte, um in die enge Bar nach unten zu rufen, keuchte er ein wenig.
    Â»Da ist ein Paki an der Sprechanlage, der zu dir will, Boss!«
    Sealclubber stank nach Alkohol und Zigaretten. Er hatte bis um drei Uhr morgens gepokert und war dann auf einer Matratze in seinem Präsidentenbüro eingeschlafen, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, die Stiefel auszuziehen.
    Die stahlverstärkte Eingangstür hatte ein elektronisches Schloss, gegen das sich der Undercover-Agent George Khan jetzt stemmte, als der Türsummer ging. Hinter der Tür erwartete ihn ein schäbiger Pub, dessen Teppich schwarz von Dreck und Zigarettenstummeln war. Der Poolbillard-Tisch und die Spielautomaten sahen neu aus, während die Theke herausgerissen worden war, um Platz zu schaffen. Essen und Getränke waren frei, aber Nicht-Mitglieder, die das Clubhaus verließen, ohne ein paar Scheine in die Spendenbüchse an der Tür zu stecken, liefen Gefahr, mit einem Stiefel oder einer Faust Bekanntschaft zu machen.
    Â»Früher hatten wir hier Probleme mit Ratten, aber die sind inzwischen angewidert abgezogen«, erklärte Sealclubber, als George eintrat. »Ich muss Sie bitten, sich auszuziehen.«
    Solche Durchsuchungen waren für jeden obligatorisch,
der ein Clubhaus aus geschäftlichen Gründen betrat. Die beiden anderen Bandits, die an einem der Tische saßen, musterten George finster, als er sein T-Shirt über den Kopf zog und seine Shorts ebenso fallen ließ wie seine Sporttasche, um Sealclubber zu beweisen, dass er keine Abhörgeräte am Körper trug.
    Â»Legen Sie Schlüssel und Handy auf den Tisch«, verlangte Sealclubber. »Vorsichtshalber.«
    Dann führte er George durch eine niedrige Seitentür. Die Wände von Sealclubbers Büro waren von Fotos, Zeitungsausschnitten

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