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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Stände weiter«, erklärte er.
    Die Frau deutete auf die Eisbehälter. »Und was ist das?«
    Â»Wenn Sie eine Crêpe mit Eis haben möchten, dann bin ich Ihr Mann«, bot James freundlich an.
    Â»Sie werden ganz frisch gebacken und sind einfach
köstlich«, warf Martin ein. »Aber wir haben keine Waffeln für das Eis, wenn Sie so etwas möchten.«
    Â»Ihr könntet eine Kugel in einen Kaffeepappbecher geben.«
    James und Martin sahen einander an. »Das geht nicht«, erklärte Martin schließlich. »Dafür habe ich keinen Knopf an der Kasse.«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Ich bin sicher, hier wäre viel mehr Betrieb, wenn ihr Eis verkaufen würdet«, meinte sie, bevor sie sich dann zögernd zur Schlange am Eisstand begab.
    Â»Genau deswegen machen wir es ja nicht, du blöde Kuh«, sagte Martin, gähnte und streckte sich demonstrativ.
    Â»Nachdem du jetzt deine Zigarettenpause gehabt hast, hättest du was dagegen, wenn ich auch mal Pause mache?«, fragte James.
    Â»Ist sowieso nichts los«, entgegnete Martin mit einem Blick auf die Uhr. »Nimm dir eine halbe Stunde, aber komm dann wieder, falls doch noch mehr Leute aufkreuzen.«
    Â»Alles klar, Boss«, lächelte James und öffnete die Tür des Crêpe-Standes.
    Doch schon nach fünf Schritten verschwand sein Lächeln abrupt, als er ausgerechnet Noelene in die Arme lief. Die Stickerei auf ihrem eng sitzenden Poloshirt wies sie als Schichtleiterin aus, und sie versprühte jene Art von disziplinierter Betriebsamkeit, die sie bei ihren jugendlichen Mitarbeitern so verhasst machte.

    Â»Wo willst du hin, James?«, fragte sie mit schwerem neuseeländischem Akzent.
    Hätte James sein Gehirn angestrengt, wäre es ein Leichtes gewesen, ihr zu erzählen, er sei auf dem Weg in den Kühlraum hinter dem Diner, um frischen Pfannkuchenteig oder Eis zu holen, aber stattdessen war er völlig überrumpelt und stammelte nur etwas von einer Zehn-Minuten-Pause.
    Â»Oh nein, kommt nicht in Frage, mein Kleiner«, grinste Noelene und wies mit ihren langen Nägeln, die passend zu ihrem Poloshirt lackiert waren, in Richtung Diner. »Ich hab eine riesige Essensbestellung, die rüber ins Clubhaus der Bandits gebracht werden muss, und zwar sofort. Und sieh dich nur mal um, wie viel hier los ist: Ein Dutzend Tische oder noch mehr müssen abgeräumt werden. Findest du es wirklich richtig, jetzt Pause zu machen, wenn alle deine Kollegen so viel zu tun haben?«
    James seufzte auf. »Ich hole das Essen.«
    Â»Mir gefällt deine Einstellung nicht, Mr Raven«, erklärte Noelene, als James zum Restaurant schlenderte. »Und zieh dir gefälligst die Hosen hoch, dass man deine Unterwäsche nicht sehen kann. Das hier ist keine Skateboardbahn!«
    Skatepark, du fette Kuh, dachte James, als er das Restaurant betrat. Im Diner ging es hoch her und James nickte ein paar von Laurens und Dantes Freunden zu, während ihm der Geruch von Bratfett und Pickles in die Nase stieg. Auf einem doppelstöckigen Servierwagen
stapelten sich Schachteln mit Donuts, Brathähnchen, Burger, und auch ein paar Teller aus dem chinesischen Restaurant am anderen Ende der Promenade standen darauf.
    Aus der Küche kam ein schwarzer Koch geflitzt und gab noch drei große Pizzaschachteln obenauf.
    Â»Jetzt aber schnell«, riet er James grinsend, »wenn du keine nähere Bekanntschaft mit ihren Stiefeln machen willst. Bei kaltem Essen sind die Bandits empfindlich.«
    Â»Verstehe«, antwortete James.
    Das Clubhaus war zwar nicht weit weg, aber erst als James aus dem Diner trat, stellte er fest, dass er mit dem Servierwagen gar nicht die Treppe hinunterkam. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als den ewig langen Umweg über die Behindertenrampe vor dem Gebäude zu nehmen und dann um alle Läden herumzugehen, bis er wieder auf die Rückseite und zum Clubhaus gelangte.
    Als er endlich im Clubhaus ankam und durch die Halle ging, waren bereits volle fünf Minuten vergangen. An vereinzelten Tischen saßen ein paar Bandits-Anwärter, Freundinnen und Mitglieder der Anhänger-Gangs. Die Vollmitglieder trafen sich in einem Hinterzimmer. Nervös klopfte James an die Tür.
    Die Tür schwang auf, und von seinem Platz am Kopfende des Tisches dröhnte der Commander: »Boy!«
    Zigarettenqualm kräuselte sich bis zur Decke. Über zwanzig Bandits saßen

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