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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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tönte der Commander, woraufhin die anderen lachten. »Ich hab Joe noch nie so ruhig erlebt. Warum so schüchtern, Junge? Sag dem Mädel, sie soll herkommen und ihrem künftigen Schwiegervater einen Kuss geben.«
    Nervös trat Lauren vor und gab dem Commander einen Kuss auf die Wange. Er roch nach einem seltsamen Aftershave, das gegen Sealclubbers Gestank allerdings kaum eine Chance hatte.
    Generös zückte der Commander seine Brieftasche und drückte Joe zwei Zwanziger in die Hand. »Macht euch einen schönen Abend«, grinste er. »Du bist wunderschön, Lauren, war nett, dich kennenzulernen.«
    Beim Weggehen wandte sich Joe verlegen an Lauren. »Tut mir leid«, flüsterte er ihr zerknirscht zu. »Ich hatte keine Ahnung, was mein Dad vorhat.«

    Â»Hab schon Schlimmeres überlebt«, beruhigte ihn Lauren achselzuckend.
    Als wollte er den Beweis dafür antreten, erhob sich der Commander und rief so laut, dass die halbe Halle es hören konnte: »Los, mein Junge, verpass ihr einen von mir!«
    Die Bandits brüllten vor Lachen, während Lauren und Joe erneut knallrot anliefen und so schnell wie möglich nach draußen zu ihren Freunden rannten.

25
    Zwölf Abende nach seinem ersten Versuch am CrêpeStand hatte James nicht nur die runden Platten im Griff, sondern wusste auch, wie man einen Cappuccino oder eine Latte macchiato aufbrühte, ohne sich die Finger an der Dampfdüse zu verbrennen, und ansonsten möglichst beschäftigt auszusehen, wenn Teeth oder einer der anderen Manager vorbeikamen und zusätzliche Hilfe brauchte, um Tische abzuwischen oder Mülleimer auszuleeren.
    Ausgerechnet den sechzehnjährigen Sohn des Commanders als »Boss« zu bekommen, war ein ziemlich unerwarteter Bonus gewesen, und James hatte sich rasch mit Martin angefreundet. Allerdings hielt Martin sich so gut es ging von seinem alten Herrn fern, und obwohl er und James sich am Stand stundenlang unterhielten,
hatte der CHERUB-Agent bisher noch keine nützlichen Informationen erhalten.
    Martin war wegen seiner Homosexualität so sehr in der Schule schikaniert worden, dass er sie noch vor den Abschlussprüfungen geschmissen hatte und jetzt sieben Tage die Woche am Crêpe-Stand arbeitete, um Geld für eine Weltreise mit einem Freund zu sparen.
    Der Commander war natürlich alles andere als stolz darauf, dass sein Sohn schwul war, aber Marlene Donnington beschützte ihren Sohn, und sein Familienname zählte nach wie vor etwas: Als Imbissmanager verdiente Martin gutes Geld, und im Vergleich zu den wesentlich anstrengenderen Jobs im Diner oder am Fish&Chips-Stand war die Leitung des Crêpe-Stands ein Kinderspiel.
    Â»Und wie läuft′s mit Ashley?«, fragte Martin. Es war kurz nach acht und der Himmel hatte sich orange verfärbt. Martin rauchte vor dem Crêpe-Stand eine selbstgedrehte Zigarette, während sich James von innen auf die Theke lehnte und versuchte, sich im Luftstrom des kleinen Plastikventilators, der auf dem Kühlschrank stand, etwas abzukühlen.
    Â»Sie ist nett«, antwortete James. »Und witzig.«
    Â»Und tut sich was?«
    Â»Nee, so viel Glück hab ich leider nicht«, seufzte James. »An den Samstagabenden raucht sie zwar jede Menge Dope, aber dafür geht sie auch jeden Sonntagmorgen zur Beichte, und ihre Eltern haben ihr diesen ganzen Mist über Liebe und Ehe eingetrichtert.«

    Lachend schnippte Martin seinen Zigarettenstummel über den Rand der Promenade und betrat dann wieder den drückend heißen Stand. »Dann bin ich ja wenigstens nicht der Einzige hier, der unter sexuellem Notstand leidet.«
    James grinste breit. »Weißt du was? Leg dich über den Tresen, zieh die Hosen runter und ich besorg′s dir!«
    Â»Oh, ja, nur zu gerne«, erwiderte Martin gespielt tuntig.
    In diesem Moment klopfte jemand mit einem Fünfzig-Pence-Stück auf die Theke. James wandte sich um und fing den finsteren Blick einer Mutter in den Dreißigern auf, die ein kleines Mädchen im Arm hielt.
    Â»Ich glaube kaum, dass eine solche Unterhaltung angemessen ist, oder?«, fragte sie gereizt.
    Â»Natürlich nicht, tut mir leid«, entschuldigte sich James hastig und räusperte sich mit einer Hand vor dem Mund, um sein Grinsen zu verbergen. »Was hätten Sie denn gerne?«
    Â»Verkauft ihr Eis?«
    James schüttelte den Kopf und wies auf eine Schlange von Leuten. »Zwei

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