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Die Rache der Engel

Die Rache der Engel

Titel: Die Rache der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Sierra
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sie an irgendeinem Punkt des Planeten auftauchen.«
    » Noch viel interessanter, Sir, ist die Tatsache«, ergänzte Owen, » dass die Ehefrau des ehemaligen Elias-Mitarbeiters, nach dem Sie mich in meinem Büro gefragt haben, sich genau zum Zeitpunkt der Strahlung dort aufhielt. Und danach ist sie verschwunden.«
    » Wirklich?«
    » Verstehen Sie nun, warum ich einen meiner besten Männer dorthin geschickt habe, um mit ihr zu sprechen? Begreifen Sie, wie heikel die Lage ist, in der wir uns befinden?« Das Gesicht des NSA -Direktors verdüsterte sich. » So ein starker Sender muss unbedingt unter unsere Kontrolle kommen.«
    Roger Castle beugte sich erneut über das Satellitenbild, das den elektromagnetischen Strahl aufgenommen hatte.
    » Aber Ihr Satellit konnte nicht die Person fotografieren, die sie entführt hat?«, fragte er den NSA -Direktor.
    » Nein, Sir. Diese Verzerrung hat sich jedoch bestimmt zum gleichen Zeitpunkt wie die Entführung ereignet. Sagt Ihnen das hier etwas?«
    Castle schüttelte den Kopf.
    » Mir schon«, ergänzte er missmutig. » Sie sind ein Stratege, Mr President. Überlegen Sie selbst: Eine nicht identifizierte Person hat einen ehemaligen Agenten entführt, der für das Elias-Projekt gearbeitet hat. Diese Person verfolgt eine nahe Angehörige des Entführten und kann mit den ›Radiosteinen‹ so umgehen, dass eine Technologie in Gang gesetzt wird, die seit biblischen Zeiten niemand mehr verwendet hat… Sie können doch nur das gleiche Ziel wie wir haben, oder?«
    » Mit Gott zu sprechen…?«, flüsterte der Präsident ungläubig.
    » Sir, es hängt von Ihrer Genehmigung ab, ob das Elias-Projekt als Erster diese Verbindung aufnimmt. Bitte überlassen Sie alles Weitere uns!«

51
    » Und wie zum Teufel soll ich den Adamanten aktivieren?«
    Dujok sah mich an, als wäre ich schwachsinnig.
    » So wie immer, Mrs Faber«, erwiderte er. » Man hat Ihnen doch gewiss beigebracht, dass die Steine mit Hilfe von bestimmten vibrierenden Tönen in Gang gesetzt werden, oder? Hat Ihr Mann Ihnen nicht erklärt, dass bestimmte, von der menschlichen Stimme modulierte Klänge die stoffliche Struktur verändern können?«
    Der Armenier hatte wieder einmal recht. Ich wusste das. Zumindest in der Theorie, doch in der Praxis war ich aufgrund all der Dinge, die sich in den letzten Stunden abgespielt hatten, so nervös, dass mein Gehirn die Erinnerungen daran in den Hintergrund gedrängt hatte. Im Eifer, den verdammten Talisman zu finden und mit ihm Martin zu suchen, hatte ich das Wichtigste vergessen: ohne die passende Anrufung, ohne die korrekte Intonation der Formeln von John Dee, mit denen man die Schmuckstücke zum Leben erweckte, waren die Adamanten nur ein ganz gewöhnliches Mineral.
    » Sobald dieser Stein funktioniert«, sagte der Armenier voraus, » wird es bei Martins Stein zu einer Resonanz kommen. Naturphilosophen wie John Dee oder Roger Bacon haben dieses Phänomen als speculum unitatis bezeichnet, als die Einheit der Spiegelung. Moderne Physiker bezeichnen es als Quantenverschränkung. Sie müssen sich vorstellen, dass zwei Atompartikel, die von derselben ›Mutter‹ abstammen, immer gleich agieren, ungeachtet der Entfernung, die sie trennt.«
    » Und so erfahren wir, wo Martin sich aufhält?«, fragte ich ungläubig.
    » Genau. Wir verfügen über die notwendige Technologie, um jede elektromagnetische Strahlung, wie sie Ihre Steine aussenden, aufzuspüren, wo auch immer sie produziert wird. Wenn Martins Adamant so wie Ihr Stein reagiert, werden wir fast in Echtzeit seine Koordinaten erhalten. Machen Sie sich an die Arbeit. Ich werde mich darum kümmern, dass…«
    » Und wenn der Stein nicht aktiv wird?«, fragte ich besorgt. Ich wusste schließlich nicht, wie weit die Fühler meines Gastgebers reichten. » Was ist, wenn es nicht klappt?«
    » Sie haben die Gabe, Mrs Faber. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Adamanten und sprechen Sie die Gebete, die Sie kennen. Das ist alles.«
    Er ließ mir keine andere Wahl.
    Zitternd nahm ich den Anhänger mit dem Adamanten und löste ihn aus dem Silberreif. Artemi Dujok griff währenddessen zu seinem Handy und tippte eine Adresse ein. Er sagte, er müsse sich auf der Site der NOAA , der National Oceanic and Atmospheric Administration, über die Sonnenaktivität in den letzten Stunden informieren. Ich wusste– von Martins Arbeit als Klimaforscher–, dass diese Webadresse aktuelle Bilder von der Sonne zeigte, ihre elektromagnetischen Strahlen maß, eine Karte

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