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Die Rache der Horror-Reiter

Die Rache der Horror-Reiter

Titel: Die Rache der Horror-Reiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hingen an den Fenstern, preßten ihre Köpfe gegen die Gitterstäbe, schrien, tobten und winselten, je nach Temperament und Kondition. Im Trakt für die schlimmen Fälle hatten an diesem Abend zwei langgediente Männer Dienst, die ihre Arbeit kannten.
    Pedro und Carlos.
    Beide stammten aus Madrid, hatten mal bei der Polizei gearbeitet, waren aber dort entlassen worden und hatten einen Job in der Anstalt gefunden.
    Mit Pedro und Carlos konnte man keine Scherzchen treiben. Sie hämmerten sofort zu. In ihrem Bereich waren sie die unumschränkten Könige. Pedro zählte 33 Jahre, sein Kollege war zwei Jahre älter. Sie ähnelten sich auch äußerlich. Beide waren bullig, krauses Haar wuchs auf ihren Köpfen, und beide schwärmten für rassige Blondinen.
    Die meisten Frauen jedoch wollten mit diesen brutalen Muskelpaketen überhaupt keinen Kontakt, und das ärgerte die beiden. Die Zeit bis zur Essensausgabe vertrieben sie sich mit Lesen und Radiohören. Pedro schlief auch kurz mal ein, und das Magazin mit den nackten Blondinen rutschte ihm aus den Fingern.
    Carlos schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. Das Geräusch jagte Pedro hoch.
    »Was ist?«
    »Schlaf nicht ein, Amigo. Wir müssen gleich ran. Essensausgabe!«
    »Ach, Mist.« Pedro kratzte sich mit allen Fingern auf dem Kopf herum.
    »Ich habe überhaupt keine Lust.«
    »Dienst ist Dienst.«
    »Die kommen auch mal ohne aus.« Pedro war hundemüde.
    »Dann bringe ich das Essen allein«, meinte Carlos.
    »Nee, das geht auch nicht.«
    »Na also, komm!«
    Pedro stand auf, schaute nach, ob sein Gummiknüppel auch umgeschnallt war, und nickte seinem Kollegen zu. Gemeinsam verließen sie ihre Bude, wo sie des Nachts auch schliefen.
    Vor ihnen lag ein langer Gang. Er war sogar ziemlich breit und irgendwie deprimierend öde. Die Lampen an der Decke wurden durch kleine Gitter geschützt, rechts befand sich nur Wand, links führten mehrere Türen zu den Zellen.
    Die Wand war gekalkt worden und dann mit einer Ölfarbe grüngrau gestrichen. Ebenso wie die Zellentüren. Alles wirkte deprimierend, verloren.
    Eine Gittertür trennte diesen Trakt von den anderen ab. Die Stäbe waren so dick, daß eine Kinderhand sie nicht umfassen konnte. Pedro und Carlos besaßen die Schlüssel zur Tür.
    Jenseits davon hörten sie das Klappern der Töpfe und Kübel. Ein Kalfaktor brachte das Essen. Der Mann sollte eigentlich schon vor drei Jahren als geheilt entlassen werden, doch er hatte sich so an die Klinik gewöhnt, daß er dageblieben war und die Aufgabe eines Mädchens für alles übernahm. Er winkte, als er die beiden sah.
    Pedro schloß auf.
    Der Kalfaktor kam mit dem Wagen angefahren und grinste. Er trug einen blauen Kittel und auf dem Kopf eine Mütze.
    »Sind auch keine Wanzen im Fraß?« fragte Carlos.
    »Nein.« Der Kalfaktor sprach mit einer hohen Fistelstimme, und dann kicherte er.
    »Wenn ich eine finde«, drohte Carlos, »dann gebe ich sie dir zu fressen.«
    Der Kalfaktor leckte sich die Lippen. »Die schmecken so gut.«
    »Hau ab, Mensch.«
    Der Mann verschwand.
    Carlos drehte den Wagen um und schob ihn bis an die erste Zellentür.
    Von außen öffnete er eine Klappe.
    In der Zelle hockte ein alter Mann. Er hatte einen Buckel und war früher Maler gewesen. Die Innenwände der Zelle waren mit allerlei Farben vollgeschmiert, und wenn der Kranke einen Anfall bekam, dann kippte er die Farben einfach auf dem Boden aus.
    »Los, Picasso, es gibt Essen!« rief Pedro. Sie nannten ihn immer Picasso, obwohl er anders hieß.
    Der Kranke kam. »Bleibt so stehen!« rief er und machte den Hals lang, damit er durch die Luke schauen konnte. »Diese Gesichter hinter dem Rechteck, einfach großartig. Ich werde euch malen und das Bild verkaufen. Es macht mich berühmt, wirklich…«
    Carlos füllte den Pappteller mit dem Essen. Es war ein Gemisch aus Reis und Gemüse.
    »Hier, schlag dir die Pampe in den Bauch und halte dein Maul«, sagte er, als er den Teller durch die Klappe schob. Einen Kunststofflöffel bekam Picasso auch noch.
    »Was brauche ich zu essen, wenn ich die Farben der Natur um mich herum habe!« rief er und nahm den Teller trotzdem.
    Die Männer gingen weiter.
    In der zweiten Zelle hockte jemand, der das Essen verweigerte. Aus starren Augen stierte er zu Boden und rührte sich nicht.
    Eine Zelle weiter hockte jemand, der noch die Zwangsjacke anhatte. Er wollte auch nichts.
    Acht Zellen befanden sich hier. Sieben hatten die beiden Männer hinter sich, als sie vor der letzten

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