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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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aber war das Grund genug, sich zur Närrin zu machen? Einem anderen Menschen Schaden zuzufügen?
    Als sie nun Thurstons Gemach verließ, wurde sie, wie sie befürchtet hatte, bereits von Turgeis erwartet. Aber sie wollte jetzt nicht über den Kelten sprechen, wollte nicht erfahren, wie schlimm Wulnoth ihn misshandelt hatte. Sie könnte die Schuld, die sie womöglich auf sich geladen hatte, einfach nicht ertragen.
    Dennoch muss te sie fragen: »Wird der Mann wieder genesen?«
    Turgeis hatte selbst kaum geschlafen. Er wußte, er könnte ihr nicht die Antwort geben, die sie zu hören verlangte, ohne zu lügen. Denn die Wahrheit wäre schrecklich für sie. Der Mann hatte sie gebeten, sie solle selbst seine Wunde befühlen. Sicher, das konnte man von ihr nicht erwarten, aber sie würde sich trotzdem vorwerfen, es nicht getan zu haben. Das Auspeitschen hätte er problemlos überlebt, doch seine Kopfwunde und das daraus resultierende Fieber? Elfwina war ihre einzige Heilerin, und sie hatte sich nicht gerade zuversichtlich geäußert. Und bösartige Hexe, die sie war, konnte man ihre Hilfe auch unmöglich weiterhin beanspruchen.
    Also log Turgeis: »Es geht ihm gut.«
    Ihr erschöpftes Lächeln zeigte ihm, dass er richtig geantwortet hatte. Sollte der Norweger sterben, würde er die Leiche einfach fortschaffen und Erika erzählen, dass der Mann geflohen sei und auf seiner Flucht Wulnoth getötet habe. Und diese Lüge Wahrheit werden zu lassen, würde Turgeis ein Vergnügen sein.
     

9
    Kristen befand sich gerade im Stall und machte ihr weißes Streitroß für den Ausritt fertig, als einer ihrer Männer einen Boten zu ihr brachte. Die beiden Männer wagten sich nicht näher heran, da das große Tier nicht angebunden war.
    Ihr Pferd war ein Geschenk von Royce, nachdem sie über den Zelter, den er ihr zuerst gegeben hatte, in lautes Gelächter ausgebrochen war. Sobald sie auf dem Rücken des Zelters aufgesessen war, hatte auch Royce zugeben müssen, dass sie für das kleine Damenpferd schlichtweg zu groß war, und ihr daraufhin das weiße Streitroß besorgt, ein junges Füllen und noch nicht für die Schlacht ausgebildet. Kristen hatte die Ausbildung selbst übernommen, und das Pferd hatte sich zu einem ausgezeichneten Reittier entwickelt.
    Sie wollte sich jetzt nicht mit dem Boten abgeben. Da sie ihn nicht kannte, konnte er auch nicht von Royce kommen und war demnach für sie von keinerlei Interesse. Sie hatte beschlossen, Royce nachzureiten, und nachdem sie sich nun endlich gegen seinen ausdrücklichen Willen dazu durchgerungen hatte, wollte sie nicht von irgendetwas aufgehalten werden und kostbare Zeit verlieren.
    Ivarr und Thorolf erwarteten sie bereits hoch zu Ross vor dem Tor. Sie waren erst heute Morgen zurückgekehrt, und nachdem sie die Gerüchte, die erst am Tag zuvor nach Wyndhurst gedrungen waren, vernommen hatten, waren sie derselben Meinung wie Kristen gewesen. Sie konnte einfach nicht untätig zu Hause sitzen und warten, während ihr Gemahl nachforschte, ob ihr Bruder nun tatsächlich tot war.
    Denn genau dies beinhaltete jenes Gerücht, das den Weg zu ihnen erst so schrecklich spät gefunden hatte: Man munkelte, der Bischof und seine Begleiter seien vermutlich etwa einen Tagesritt nordöstlich von Wyndhurst von Dieben überfallen und getötet worden.
    Kristen wollte es nicht glauben. Es war nur ein Gerücht, und nicht einmal ein wirklich handfestes. Vermutlich überfallen bedeutete noch lange nicht, dass man sie tatsächlich angegriffen hatte. Sicher, jedes Gerücht barg einen Funken Wahrheit, aber eben nur einen Funken, der sich meist als unbedeutend herausstellte. Selig und die anderen konnten überfallen worden sein, aye, doch ebensogut konnten sie ihre Angreifer auch abgewehrt haben und nach Ostanglia weitergereist sein.
    Auf Kristens Drängen hin war Royce sofort aufgebrochen, um herauszufinden, was es mit der Sache auf sich hatte. Dafür hatte er allerdings verlangt, dass sie in Wyndhurst bleiben solle.
    Es war völlig unsinnig von ihm, darauf zu bestehen, nur weil in diesem idiotischen Gerücht die Rede von Strauchdieben gewesen war. Er wußte, was sie für ihren Bruder empfand. Schon einmal hatte sie ihn tot geglaubt, hatte ihn in der Schlacht fallen sehen, und er hatte trotzdem überlebt. Bevor sie nicht mit eigenen Augen seine Leiche sähe, würde sie ihn nie wieder für tot halten. Andererseits konnte sie auch nicht einfach darauf warten, dass Royce zurückkehrte und ihr die schlimme Nachricht

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