Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
mitteilte. Vor allem hielt sie es unmöglich weiterhin mit all den Frauen in ihrer Halle aus, die schon jetzt um Selig weinten und trauerten und Kristen mit ihrem Mangel an Glauben bis aufs Blut reizten.
    Auf einem schnellen Pferd weniger als ein Tagesritt, hatte Royce gesagt. Heute Morgen hätte er wieder zurück sein wollen, selbst wenn er dafür, wie er versprochen hatte, die ganze Nacht hätte durchreiten müssen. Aber der Morgen war längst schon vorbei, die Sonne stand hoch am Himmel, und er war noch immer nicht zurückgekehrt. Nein, sie würde nicht länger warten.
    Und nun hatte einer der Männer diesen Boten angeschleppt. Sie be schloss , ihn einfach zu ignorieren, führte ihr Pferd aus dem Stall und stellte das große Tier zwischen sich und die Männer. Doch ihr Dienstbote gab nicht auf.
    »Er verlangt, entweder mit dir oder mit Lord Royce zu sprechen, Mylady.«
    Seufzend erwiderte sie: »Hast du ihm mitgeteilt, dass Royce nicht da ist?«
    »Aye,«
    »Gut, und ich bin auch nicht da.«
    »Es geht um deinen Bruder.«
    Diese Worte stammten aus dem Mund des Boten. Wie der Blitz schoß Kristen hinter ihrem Pferd hervor und herrschte ihn an: »Woher kommst du?«
    »Aus Gronwood, südlich von Bedford.«
    Die Namen sagten ihr nichts, und sie tat sie mit einer ungeduldigen Handbewegung ab. »Wo ist das?«
    »In Ostanglia.«
    Als sie sich der Tragweite dieser Worte bewußt wurde, lachte sie auf und wurde von einem Gefühl grenzenloser Erleichterung erfasst . Sie hatte sich zwar eingeredet, dass Selig nicht tot sei, es insgeheim aber dennoch befürchtet. »Demnach ist er also bei König Guthram angekommen?«
    »Darüber ist mir nichts bekannt. Lady Erika von Gronwood hält ihn als ihren Gefangenen ... «
    Kristen packte den Mann am Ausschnitt seines Überrocks und zog sein Gesicht nah an das ihre heran. Sie war einen halben Kopf größer als er und sicher ebenso stark. Er würde es bestimmt nicht auf ein Kräftemessen ankommen lassen und es wagen, sich ihr zu widersetzen.
    »Weshalb hat man ihn gefangengenommen?« fragte sie.
    »Er wurde beim Spionieren ertappt. «
    An die Stelle der Wut trat nun Verwirrung, und sie ließ den Mann los. »Spionieren? Das ist absurd! Er reiste als Dolmetscher für einen angelsächsischen Bischof nach Ostanglia. Spionieren?«
    »Ich kenne die Hintergründe nicht«, gab der Bote zu. »Turgeis Zehn Fuß, der Vertraute meiner Lady, hat mich gesandt und mir lediglich gesagt, ich solle mich beeilen, was ich auch getan habe.«
    »Geht es um Lösegeld?«
    »Davon hat Turgeis nichts erwähnt. Aber ich soll dich, falls du das wünschst, nach Gronwood führen.«
    »Falls?« fauchte Kristen und fragte dann: »Wie lange dauert es bis dorthin, wenn wir schnell reiten?«
    »Ich habe zwei Tage gebraucht.«
    »Wir werden es schneller schaffen. Mach dich bereit, in einer Stunde loszureiten!«
    »Aber mein Pferd wird nicht ... «
    »Wähl dir ein anderes aus! « entgegnete sie unwirsch, ehe sie nach draußen eilte, um nach Ivarr und Thorolf zu schicken , die sie in der Halle treffen wollte. Als sie Eda gerade mitteilte, welche zusätzlichen Kleidungsstücke sie einpacken sollte, tauchten die beiden Männer hinter ihr auf.
    »Typisch Frau, sich wegen ihrer Garderobe zu verspäten ... « , begann Ivarr sich zu beschweren. Mit warnendem Funkeln in den Augen wirbelte Kristen zu ihm herum. »Hüte deine Zunge, Ivarr, wenn dir deine Gesundheit lieb ist! « Da Kristen für ihre Boxkünste bekannt war, trat er grinsend einen Schritt zurück, um sie zu beschwichtigen, aber sie hatte jetzt keine Zeit zum Scherzen. »Selig ist gefunden worden, und wir müssen sofort losreiten, um ihn zu holen. Allerdings befindet er sich nicht dort, wo wir glaubten. Er ist in Ostanglia.«
    »Aber genau dort sollte er doch sein«, wandte Thorolf ein.
    »Als Gast, aye. Aber statt dessen ist er der Gefangene von einer der dort ansässigen Frauen, einer gewissen Lady Erika.«
    »Bei den Zähnen von Thor!« explodierte Ivarr. »Da hat er sich das falsche Weibsbild angelacht, und jetzt will sie ihn nicht gehen lassen!«
    Kristen lächelte gequält. »Das war auch mein erster Gedanke, doch dem ist nicht so. Er wird der Spionage verdächtigt, und fragt jetzt bitte nicht, weshalb, denn der Bote weiß es auch nicht. Er sagte nur, dass ich zu ihm kommen soll.«
    »Zweifellos mit einem fetten Sack Dänengeld!« sagte Ivarr nun ernsthaft aufgebracht.
    »Auch davon war nicht die Rede, obwohl ich vorsichtshalber Royces Schatzkammer plündern

Weitere Kostenlose Bücher