Die Rache der Werwölfe!
wundervolle durchschimmernde Brust geworfen.
„Nicht aufmachen!“, flüsterte Lara.
Es wurde zum zweiten Mal geklopft, diesmal lauter und ein wenig gebieterischer als beim ersten Mal.
„Also springst du nun aus dem Fenster?“, knurrte David zu Jan.
„Wenn es gutgeht und du wohlbehalten unten angekommen bist, dann schrei laut. Wir werden dann unverzüglich hinterherspringen.“
„Ein fauchendes Ungeheuer, das höflich an die Tür klopft?“
Jan lächelte überlegen. „Ich weiß, dass wir alle etwas schreckhaft sind, aber das ist völliger Unsinn.“
„Dann mach du doch auf!“ antwortete David.
„Ja“, seine Nase zuckte nervös. „Vielleicht hast du Recht. Wer möchte sich schon gerne mit einem Ungeheuer, das anklopft und zugleich fauchen kann, einlassen?“
Erneut wurde geklopft, diesmal sehr laut und dann hörten alle die Stimme von Clément.
„Hallo, David?“
Seine Stimme klang gedämpft durch die Tür, hatte aber einen deutlich erkennbar kläglichen Unterton.
„Lass mich rein, bitte. Es ist dringend!“
„Keine Sorge, David“, sagte Jan mit prachtvoll gespielter Herablassung. „Ich werde die Tür öffnen. Auch ein tapferer Mann stirbt nur einmal...“
„Da hast du ganz recht“, antworte David schadenfroh. „Vor allem von den Händen eines Ungeheuers, das anklopft und faucht, außerdem die Stimme eines Theaterproduzenten imitieren kann!“
Einen Augenblick zögerte er noch, dann taumelte er vollends zur Tür und öffnete sie.
Clément trat in das Zimmer und blickte alle an, als stammten sie von einem anderen Planeten. „Oh!“ Er blinzelte ein wenig. „Findet hier eine Party statt?“
„Nicht gerade“, antwortete David. „Aber du darfst gerne ein Glas Wodka mit uns trinken.“
„Nein danke. Hören sie zu.“
Er räusperte sich theatralisch. „Es gehen merkwürdige Dinge vor!“
„Das braucht er uns gerade zu erzählen“, brummte Jan.
„Ich meine –nun ja-, es ist ziemlich kompliziert“, sprach Clément weiter und räusperte sich erneut. „Vielleicht möchte ich doch etwas trinken.“
Jan folgte dieser Anregung, indem er einfach den Flaschenhals über ein Glas senkte und dieses mit reinem Wodka füllte. Clément nahm es und lächelte erleichtert. „Vielen Dank, ich kann es brauchen.“
Lara schob schweigend ihr Glas zu Jan hin und bekam es gefüllt zurück. Sie leerte es erneut mit einem Zug zur Hälfte.
„Das ganze Schloss ist ein Narrenhaus“, erklärte sie rundheraus. „Wir sollten alle von hier weg! Wenn mir freundlicherweise jemand meine Kleider holen würde, dann würde ich...“
„Das ist es ja eben“, unterbrach sie Clément. „Wir können nicht weg, ich habe es eben vor fünf Minuten probiert.“
„Was?“ Jan starrte ihn an. „Wer hat sie denn davon abgehalten?“
„Dieser Idiot von einem Butler.“
Clément bemühte sich offensichtlich, seiner Stimme einen verärgerten Klang zu geben, aber sie wirkte ausgesprochen unsicher.
„Ehrlich gesagt machte ich mir Sorgen um Mikhail. Nachdem du mir erzählt hast, er sei in die Dorfkneipe gegangen, um dort zu übernachten, sah ich kurz in sein Zimmer hinein. Seine Sachen sind völlig unberührt, kein einziger Koffer ausgepackt. Und es ist doch anzunehmen, dass er nicht einfach für die Nacht irgendwohin verschwindet, ohne auch nur seine Zahnbürste mitzunehmen, oder?“
„Vielleicht hatte er es sehr eilig!“, sagte Lara, bereits leicht angetrunken.
„Unsinn, mein hübsches Kind!“, antwortete Clément mit Wärme in seiner Stimme. „Mikhail ist sehr pingelig, was seine Toilette anbetrifft. Er rasiert sich zweimal am Tag und so weiter. Ein reinlicher, schwuler Choreograf halt. Der würde keinen Schritt dieses Schloss ohne seinen Toilettenkoffer verlassen. Nein, ich gebe unumwunden zu, ich mache mir Sorgen. Also wollte ich das Gasthaus anrufen, nur um sicher zu sein. Versteht ihr? Ich ging die Treppe hinab und der Butler stand in der Diele. Als ich ihn nach der Telefonnummer der Dorfkneipe fragte, behauptete er, sie nicht zu kennen. Er wisse nicht einmal, wie die Kneipe heißt, sagte er! Habt ihr schon einmal eure Handys angesehen? Keinen Empfang! Und egal ob T-Mobile oder Vodafone, kein Ausschlag, null und gar nix. Ich kann hier nicht einmal ins Internet oder eine SMS verschicken. Wir sind hier völlig von der Außenwelt abgeschnitten!“
David stürzte sofort zu seiner Jacke und holte sein Apple iPhone hervor.
„Stimmt“, sprach er schließlich entsetzt. „Ich habe auch keinen
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