Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Energien, die in ihr steckten.
Boindil wich aus und achtete darauf, nicht mit ihr in Berührung zu kommen. Doch das Wesen wusste sehr gut mit seinen ungewöhnlichen Waffen umzugehen. Ein kurzes Zucken mit dem Arm genügte, und die Kette änderte im Flug ihre Richtung, schlang sich um den Hals des Zwerges.
Ingrimmsch schrie gellend, ließ den Krähenschnabel fallen und ging in die Knie.
Tungdil riss die Axt mit einem lauten Schrei los, klirrend fiel die Kette zu Boden.
»Zurück - oder der Unterirdische stirbt«, verlangte das Wesen hart. Wie zum Beweis seiner Worte glommen die albischen Gravuren der linken Unterarmschiene auf, das Leuchten der Kette, an der Ingrimmsch hing, steigerte sich. Er begann zu zucken, gurgelnde Laute entstiegen seiner Kehle, und er fiel zu Boden.
Goda stand plötzlich an Tungdils Seite. »Was tun wir?«
»Es gehen lassen«, knirschte er mit den Zähnen und trat zur Seite. Er wollte Boindil nicht verlieren. »Den Diamanten können wir uns schnappen, wenn es sich in Sicherheit wähnt und Ingrimmsch freigelassen hat.«
Das grüne Schimmern erlosch. Das Scheusal zog den gefangenen Zwerg zu sich heran, wickelte dabei die Kette um den Unterarm, bis sie nur noch einen halben Schritt lang war und Ingrimmsch dadurch auf die Beine gezwungen wurde. Er stand schwankend auf den Zehenspitzen, damit er sich nicht selbst erwürgte. Die Kette war heiß und hatte seinen schönen schwarzen Bart und das lange Haar abgesengt. »Nicht folgen«, sagte es und ging an Goda und Tungdil vorbei.
Rückwärts lief es durch den Tunnel hinaus, ein Auge immer auf die Zwerge gerichtet. Es schnupperte laut und orientierte sich anhand des Geruchs, wohin es gehen musste, um den Stollen zu verlassen; die Flügel der schlanken Nase blähten sich. Es setzte seinen Weg fort und schleifte den hustenden und keuchenden Ingrimmsch hinter sich her.
»Wann befreien wir ihn?«, flüsterte Goda feindselig. »Er wird bald keine Luft mehr bekommen.« »Solange er Geräusche von sich gibt, ist es gut«, antwortete Tungdil und überlegte unablässig, was er gegen den ungebetenen Besucher ausrichten konnte. Goda ignorierte anscheinend die magischen Kräfte des Eindringlings, die vermutlich nicht einmal voll zum Einsatz gebracht worden waren. Die Feuerklinge bewahrte ihn vor Zaubern, wie damals gegen die Macht des Nebeldämons im Schwarzjoch. Doch ein Treffer der schweren Ketten gegen den Kopf oder ein anderes Körperteil würde in jedem Fall eine schwere Verletzung nach sich ziehen. Das Wesen hatte den Gang gefunden, der zum Tor führte, und beschleunigte seine Schritte. Durch eine rasche Armbewegung öffnete es die Schlinge um Ingrimmschs Hals, und er fiel schnaufend auf den Boden. Fassungslos betastete er die verschmorten Überreste des Bartes und seiner Haarpracht. »Ich bin ein Krüppel! Dafür schneide ich dir die Haut in Streifen vom Leib, Fröschi«, krächzte er und stemmte sich auf die Füße. »Gib mir deine Waffe, Goda.«
»Nein, Meister. Ihr habt selbst gesagt, dass ein Krieger seine Waffe niemals aus der Hand gibt.« »Goda, das ist keine neuerliche Prüfung! Gib mir deine Waffe« hustete er mehr undeutlich, als dass er sprach. Ein leiser, entsetzter Schrei aus Tungdils Mund ließ ihn nach vorne schauen: Balyndis stellte sich der Kreatur unmittelbar vor dem Ausgang in den Weg. »Geh weg!«, schrie Tungdil. »Sonst...«
Seine Warnung kam zu spät. Balyndis griff unerschrocken mit ihrem Beil an, ließ die heranzischende Kette vom Schild abprallen und befand sich in bester Reichweite für einen Schlag.
Das Monstrum benutzte den linken, kettenumwickelten Unterarm zur Parade. Kaum berührten sich die Schneide und die Kettenglieder, wurde Magie freigesetzt.
Ein grüner Blitz fuhr in die Waffe, die zersprang und die Zwergin mit einem Hagel aus feinen Metallschrapnellen überschüttete. Sogar der Schild wurde durchlöchert. Balyndis wankte, fiel gegen die Tunnelwand und rutschte langsam daran zu Boden.
»Balyndis!« Tungdil rannte vorwärts, Ingrimmsch und Goda folgten ihm.
Brüllend wandte sich die Kreatur um, hob einen Teil des zerborstenen Holztores und schleuderte es ihnen entgegen.
Der Wurf war gut gezielt und fegte die drei von den Beinen, alles Dagegenstemmen und Ducken half nichts. Als sie wieder standen, fehlte von dem Monstrum jede Spur.
»Los, ihm nach«, befahl Tungdil Boindil und schaute zu Goda. »Du kümmerst dich um Balyndis.« Sie nickte und reichte ihrem Meister ohne ein weiteres Wort den Nachtstern.
Die Zwerge rannten

Weitere Kostenlose Bücher