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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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den Tunnel ins Jenseitige Land gar nicht.«
Mit einem harten Ruck zog er die Widerhaken aus ihrem Unterarm, ihr roter Lebenssaft rann auf die Eisenplatte. »Ihr Dritten seid erbärmlich«, knurrte er.
»Du glaubst mir immer noch nicht?« Veltaga schaute auf ihren zerschmetterten Arm. »Frag den Schauspieler. Bandilor hat ihn in Mifurdania auf Geheiß des Magisters besucht und ihn bedroht, damit er nicht weiter nach ihm sucht. Er war zu gutmütig. Ich hätte den Schauspieler gleich getötet, aber der Magister verschonte sein Leben.« Ihre Lider flatterten, sie stand kurz vor einer Ohnmacht. »Das Geborgene Land wird untergehen, so hat er es sich gewünscht. Und ihr werdet nichts dagegen tun können.« Sie senkte den Kopf, atmete flacher. Es dauerte nicht mehr lange, und die Dritte würde sterben.
»Was ist das für ein Tunnel?«, fragte er sie und beugte sich über sie, packte sie am Kragen der Lederrüstung und zog sie nach oben. Wenn es den Tunnel gab, konnte er der Ausweg aus ihrem nassen Grab sein. »Wo ist er?« Ein hartes Rumpeln ging durch den Berg. Sie hatten auf dem Grund des Sees aufgesetzt, und das Ächzen der Eisentüren wurde bedrohlicher.
»Der Tunnel ist unerreichbar für euch«, lächelte sie ihn mit blutigen Zähnen an. »Ihr werdet...« Veltagas Blick ging durch ihn hindurch, die Augen wurden glasig wie die einer Puppe. Sie war tot.
Tungdil ließ den Kragen los, sie fiel auf das Eisen.
»Hat sie was gesagt?«, fragte Rodario. »Gibt es eine Möglichkeit zu entkommen?«
Er schüttelte den Kopf. »Wir werden uns selbst etwas ausdenken müssen.«
»Kommt her!«, hörten sie Sirkas aufgeregte Stimme. »Schaut euch das an!«
Sie rannten in die Mitte des Raumes. Sechs baumdicke Metallpfeiler ragten zehn Schritt hoch aus dem Boden, die zu einer sechseckigen Plattform führten; von der Plattform hingen zahlreiche Ketten und Lederbänder herab, und neben ihr stand eine käfigähnliche, große Hebebühne, die über einen Flaschenzug betätigt werden konnte. »Was hat das wieder zu bedeuten?«, murmelte Goda, unbewusst den Tonfall ihres Meisters nachahmend, und berührte einen der schmucklosen Pfeiler. »Kalt. Nichts Besonderes.«
Dergard trat nach vorn. »Das ist sie«, raunte er ehrfurchtsvoll. »Das ist die neue Quelle. Ich spüre die Energie, die durch das Eisen fließt.«
»Das ist kein Eisen.« Tungdil betrachtete das Metall genauer. »Es ist die Legierung, die Magie leitet«, befand er. »Natürlich! Vermutlich durchbrechen die Pfeiler den Boden und ragen aus der Unter seite der Insel. Sie leiten die Kraft aus der neuen Quelle hinauf zu der Plattform.« Er legte den Kopf in den Nacken. »Da oben entstanden die Scheusale der Unauslöschlichen.«
»Jetzt sind wir an der Reihe«, sagte Ingrimmsch, zupfte Dergard am Ärmel und deutete auf den Aufzug. »Du wirst gleich zu einem Magus. Hast du dir schon einen Beinamen ausgedacht?«
Dergard schluckte laut. »Ich werde mich in Erinnerung an Nudin den Wissbegierigen nennen.« Tungdil schnalzte mit der Zunge. »Das ist keine gute Eingebung, Dergard. Es weckt bei mir und gewiss bei vielen weiteren Bewohnern schlechte Gedanken. Lass dir etwas Besseres einfallen.« Er ging zur Hebebühne, öffnete sie und betrat sie. »Komm. Je eher du über die Kräfte verfügst, desto eher wird es uns gelingen, aus unserem Gefängnis zu entkommen.«
»Du wirst uns doch befreien können, oder?« Ingrimmsch betrachtete ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen. »Ihr Magi könnt das sicher. Du musst es einfach können.«
»Ich werde es versuchen«, versprach Dergard und stieg zu Tungdil, die anderen bedienten den Flaschenzug und hievten die beiden in die Höhe.
»Der Einsame«, sagte der Mann auf halber Strecke. »Ich werde mich Dergard der Einsame nennen. Es gibt keinen Famulus mehr, niemanden, der Magie nutzen kann. Außer mir.«
»Traurig, aber treffend«, meinte Tungdil und schaute zur Plattform; plötzlich glaubte er, ein Flackern gesehen zu haben.
Dann erkannten sie es ganz deutlich. Schwache Funken tanzten an den Rändern entlang, zuckten gegen die Eisenwände der Kessel und leckten daran.
»Magie«, sagte Dergard leise und ein wenig ängstlich. »Wie es wohl sein wird, von ihr durchdrungen zu werden?«
Tungdil lächelte ihm aufmunternd zu, während sich der Aufzug der Plattform näherte. »Hunderte von Magi vor dir haben es überstanden und sogar länger gelebt als jeder Mensch im Geborgenen Land.« Sie glitten an dem Rand vorbei und schauten auf die Oberseite. »Wir ...« Er

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