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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und sah den Alb zwei Schritt von sich entfernt. Visionen eines zerstörten Geborgenen Landes flammten in seinem Verstand auf. Horden von Bestien in nie gekanntem Ausmaß strömten aus dem Norden, entsprungen aus der Schwarzen Schlucht, und vereinigten sich mit den Monstren aus dem Westen. Gemeinsam verwüsteten sie das schutzlose Land und brachten ihm den Untergang. Nichts blieb außer Enklaven des Grauens, verbrannt und geschändet, und die Menschen wurden zu Dienern des Bösen. Der Alb schob sein Visier nach oben und zeigte dem Magus sein anmutiges Gesicht, in dem zwei schwarze Löcher anstelle der Augen saßen.
Die Schönheit war lähmend und entwaffnend. Lot-Ionan spürte, wie sein Widerstand schwand und er sich wünschte, diesem Wesen jeden Wunsch zu erfüllen. Es müsste ihn nur um den Stein bitten, und er... »Nein«, schrie er dem Alb entgegen und bäumte sich gegen dessen Anziehung auf, auch wenn er sich ihr nicht auf Dauer zu entziehen vermochte. »Hilf mir, Nudin«, sagte er leise.
»Sehr gern, alter Freund.«
Ein brennender Schmerz durchfuhr Lot-Ionans Rückgrat, wanderte daran entlang, schoss durch die Schulter in den Arm und breitete sich bis in die Fingerspitzen aus. Sofort danach entflammte der Diamant in kaltem grünem Feuer.
Und auf einmal kehrte das Wissen des Magus zurück. Ihm fielen die Sprüche ein. Viele Sprüche. Sie kamen wie von selbst in seinen Verstand, sein Mund und seine Hände formten Zauber, um sie gegen den Alb zu schleudern. Der Unauslöschliche wurde von der Wucht der magischen Attacke überrascht. Eine Sphäre aus malachitfarbenem Licht schloss ihn ein, aus der er nicht hinausgelangte. Ein Gedanke von Lot-Ionan genügte, und die schimmernde Kugel verkleinerte sich, bis der obere Rand an den Helm des Albs stieß. Er ging in die Hocke und versuchte verzweifelt, ein Loch in sein Gefängnis zu schlagen, doch es misslang. Derweil schrumpfte die Sphäre weiter und weiter, drückte und presste den Alb zusammen. Das Tionium verbog sich, Knochen brachen, bohrten sich durch die Haut und durch die Organe des Unauslöschlichen; sein Blut floss in Strömen in den Staub. Schrill tönten seine Schreie durch den Stollen.
Die Kugel besaß inzwischen den Durchmesser eines kleinen Wagenrades, zog sich enger und enger zusammen, schrumpfte auf die Größe einer Kristallkugel, einer Murmel. Die Magie formte aus dem Unauslöschlichen ein blutiges Ding aus Fleisch und Metall, aus dem jegliches Leben gewichen war.
Lot-Ionan ließ die Sphäre verschwinden, und die kleine Kugel rollte in den Staub. Mithilfe seiner neu gewonnen Macht hob er sie an, ohne das widerliche Gebilde berühren zu müssen, und ließ es in die Maschine schnellen. »Bist du mit mir zufrieden, Geduldiger?«, erkundigte sich Nudins Stimme. »Ich finde, wir haben uns sehr gut ergänzt.«
Der Magus achtete nicht darauf, sondern kümmerte sich rasch um seine Begleiter. Für Tungdil kam jede Hilfe zu spät. Das Albschwert hatte das Herz zerschnitten. »Nein«, raunte er erschüttert. Erinnerungen an glückliche Zyklen stiegen aus der Tiefe seines Gedächtnisses, der friedliche Stollen, Tungdil am Amboss oder lachend in der Küche mit der Magd Frala und ihren Kindern, denen der Zwerg etwas vorlas. Wie viel hätte er gegeben, um in diese Zeit zurückzukehren. Mit allen, die er seitdem verloren hatte.
»Versuche es«, raunte Nudin verführerisch.
»Was soll ich versuchen?«
»Ihn zum Leben zu erwecken.«
»Ihn zu einem Untoten zu machen? Ich kann es nicht. Und selbst wenn es in meiner Macht stünde, nein, dann soll er lieber...«
Nudin lachte, wie ein Erwachsener über ein ahnungsloses Kind lacht. »Geduldiger, deine Macht ist unermesslich. Die Götter wären neidisch auf dich. Versuche es.«
»Nein.«
»Versuche es. Du wirst nicht enttäuscht werden.«
Zuerst legte Lot-Ionan zögernd die linke Hand auf den Körper des Zwergs, die rechte hielt den Stein umklammert. Heilungszauber mischten sich mit Bildern von einem lebendigen Tungdil.
Die Magie wirkte!
Als sich der Schnitt schloss und das Herz unter seinen Finger zu schlagen begann, konnte der Magus es selbst nicht glauben. Er hatte die Macht über Leben und Tod erlangt, eines der ältesten Ziele von Generationen von Magi und Magae! Einfach so, ohne zyklenlanges Forschen, Erfinden von Formeln und Experimentieren. Alles, was es bedurfte, hielt er in seinen Fingern.
Tungdils Lider flatterten, und dann schaute er seinen Ziehvater an. »Ehrenwerter Lot-Ionan? Bin ich tot?« Hustend richtete er sich

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