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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Fieber, das er sich unterwegs zugezogen hat«, sagte er, um eine Ausrede vorzubringen. »Es benebelt gelegentlich seinen Verstand.«
Irdosil lächelte ihn an; in seinen hellen Augen stand zu lesen, dass er dem Zwerg nicht eine Silbe glaubte, doch er ersparte ihm die Peinlichkeit, ihn einer Lüge zu überführen. Zwerge logen doch angeblich nicht. »Dann machen wir es auf diese Weise«, sagte der Großkönig. »Noch heute gehen die Einladungen für eine Versammlung der Stämme auf Reisen.« Er wandte sich an die Elben. »Ihr seid sehr herzlich eingeladen, der Versammlung beizuwohnen.«
Boindil öffnete den Mund und wollte etwas anmerken. Er besann sich anders und schob sich stattdessen einen Bissen in den Mund. Die Offenheit Gandogars schmeckte ihm gar nicht. Die Spitzohren am Leben und den Gewohnheiten teilnehmen zu lassen, war eine Sache, aber sie im wichtigsten Gremium dabei zu haben, fand er als starkes Stück. Da fiel ihm etwas ein, wie der Spieß in zwei Richtungen stach. »Sag, wer von uns wird nach Älandur gehen, Großkönig?«, meinte er gelöst und zwinkerte Eldrur zu.
»Ich verstehe nicht, Boindil«, gab Gandogar irritiert zurück. »Was meinst du?«
»Den Besuch unseres Volkes. Unsere Elbenfreunde sind allerorten zu Gast, wenn ich die Worte richtig verstanden habe«, holte er aus. »Da werden sie doch sicherlich erwarten, dass zumindest wir, die Kinder des Schmieds, eine Abordnung nach Älandur senden, um ihnen die gleiche Ehrerbietung zu erweisen.« Eldrur lächelte misslungen. »Fürst Liütasil besteht nicht darauf, Boindil Zweiklinge, da er um das Unwohlsein Eures Volkes weiß, längere Zeit unter freiem Himmel oder in Wäldern leben zu müssen.«
Ingrimmsch kreuzte die Arme vor der Brust und über seinem schwarzen Bart. »So haben wir nicht gewettet, Freund Elb. Was du ertragen kannst, nämlich unter Tage zu leben, das schaffen wir sicherlich ebenso gut. Ich fürchte mich nicht vor einem Baum.«
Gandogar grinste, er hatte verstanden. »Ein sehr guter Vorschlag, Boindil. Warum übernimmst nicht du das vertrauensvolle Amt?«
»Ich?« So hatte sich der Zwilling den Ausgang des Disputs allerdings nicht vorgestellt. »Ich denke, dass ich hier besser aufgehoben bin, Großkönig Gandogar. Wenn wir ins Jenseitige Land ziehen, wirst du mich benötigen.« »Daran bestand niemals ein Zweifel. Doch es wird lange dauern, bis alle Vertreter der Clans und Stämme hier eintreffen«, meinte Gandogar unnachgiebig. »Und da Älandur nicht weit von hier entfernt ist, schlage ich vor, dass du dem Reich der Elben zumindest einen Höflichkeitsbesuch abstattest. Wer könnte dazu besser geeignet sein als einer unserer größten Helden?«
»Großkönig, ich ...«, versuchte Boindil, seinen Herrn umzustimmen, und schaute nun ebenso betroffen drein wie Eldrur.
»Es gibt keine Widerrede, Boindil«, sagte Gandogar freundlich. »Du wirst bei Sonnenaufgang mit Geschenken aufbrechen und Liütasil meinen persönlichen Dank für seine Bemühungen für den Austausch zwischen den Völkern überbringen. Ich lasse dich rufen, sobald die Versammlung zu einer Einigung gekommen ist und wir ins Jenseitige Land vorstoßen.« Er erhob sich und nickte den Elben zu. »Eldrur, sei so freundlich und stelle meinem Gesandten ein Schriftstück aus, in dem in deiner Sprache steht, was er möchte und dass er auf Geheiß sowie mit der besten Empfehlung des Großkönigs kommt.«
»Gewiss, Großkönig Gandogar«, verneigte sich der Elb, während Gandogar die Halle verließ und Boindil mitsamt den Gästen allein mit dem Essen ließ.
Eldrur musterte die bärtigen Züge des Kriegers, der lustlos in seinem Mahl stocherte. »Ihr verwünscht Euch gerade selbst, nicht wahr?«, meinte er und traf die Gedanken des Zwergs haargenau.
»Nein.« Ingrimmsch kaute auf einem Stück Pilz. »Ich könnte mich ohrfeigen.« Er zeigte auf den Krähenschnabel. »Mit dieser Waffe hier.«
Die Elben lachten. Ein leises, unaufdringliches und melodisches Geräusch, mehr ein vornehmer, zu heller Chor als ein echtes, freudiges Gelächter und falsch wie Gnomengold. »Ihr seid mit Sicherheit eine Abwechslung für Älandur«, prophezeite Eldrur, ohne wirklich glücklich zu sein.
»Schreib in deinen Wisch, dass dein Fürst mich gleich wieder nach Hause schicken soll«, bat er grimmig. »Ist es mit Eurer Leidensfähigkeit doch nicht so bestellt, wie Ihr uns glauben machen wolltet?«, flachste Irdosil. »Was gäbe ich, an Eurer Stelle sein zu dürfen.«
»Das würde nicht gehen.« Ingrimmsch

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