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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und setzte sich neben sie ins frische Grün.
»Den des Herzensbrechers oder das unglaublich!«, flachste sie und bewarf ihn mit einem Grashalm. »Ich sollte mich wirklich weniger über Dinge aufregen, die ich in meinem Leben bislang ständig getan habe«, sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr. Er legte sich hin, stützte den Kopf auf den Arm und betrachtete sie voll geheucheltem Mitleid. »Du armes, armes Ding hast noch so viel nachzuholen, wo dein Gatte sich mehr für Männer als für Frauen begeisterte.«
Ihre Heiterkeit verflog. »Ja«, sagte sie mit zitterndem Kinn, den Tränen nahe. »Oh, ich bin schändlich, nicht wahr?« Sie legte die Hände vors Gesicht, ihre Schultern bebten. »Schande über mich. Die Götter...« »Halt, halt!«, unterbrach er sie. »Du hast zu schnell angefangen zu heulen.«
Abrupt endete ihr Geschniefe, sie schaute zwischen den Fingern hindurch. »Zu schnell?«
»Mehr Übergang, sonst nimmt man es dir nicht ab.« Er zog ihre Hände zur Seite und küsste sie auf die Stirn. »Ansonsten, begnadete Tassia mit dem Leib und dem Antlitz einer verführerischen Elbengöttin, gefiel mir deine kleine Vorstellung sehr gut. Du brauchst jedoch noch ein wenig Übung.«
Sie lachte und rollte sich auf ihn, sodass er in ihren Ausschnitt schauen durfte. Es gefiel ihm, was er sah. »Eines Tages wird mir das Curiosum gehören, und du wirst nach meinen Anweisungen springen«, drohte sie ihm scherzhaft.
»Daran hege ich keinerlei Zweifel. Reimar hast du schon auf deiner Seite, und die anderen wirst du auch mit Leichtigkeit verführen. Sogar die alte Gesa«, nickte er und warf sie herunter. Sie quietschte auf und landete mit dem Hintern in der einzigen Pfütze auf der ganzen Wiese. Rodario stand auf. »Oh, das tut mir aber Leid.« »Komm und rette mich!«, verlangte sie quengelnd.
Aber da, genau da kam ihm die Eingebung. »Hilf dir selbst raus, Tassia, ich muss unbedingt etwas aufschreiben.« Er eilte zu den Stufen, wo Papier und Tinte lagen. »Geistesblitze verglühen zu schnell, als dass man sich erlauben könnte, sie nicht gleich zu notieren.«
Die Frau fluchte und stemmte sich in die Höhe, stellte sich an seine Seite und wrang den nassen Rock über seinem Kopf aus. »Du sollst auch etwas davon haben.«
»Nicht jetzt, Tassia.« Er arbeitete wirklich. »Ich habe einen Einfall für eine Komödie.«
»Ach?« Sie setzte sich neben ihn. »Wovon handelt sie?« Sie wischte die Tropfen von seinen Haaren und seinem Gesicht.
»Von einem Mann und einer Frau.«
»Wie originell.«
Er hielt mit dem Schreiben inne und schaute sie an. »Besser gesagt, es geht um dich und mich.« Tassia wirkte plötzlich neugierig. »Dann klingt es nach einer Liebeskomödie.«
»Exakt, meine blonde Schönheit. Das, was wir bisher erlebt haben, soll die Vorlage sein: ein Mann, eine Frau mit einem männerbevorzugenden Gatten, ein böser Vater, ein Fechtkampf, eine Beziehung voller Feuer, Leidenschaft, mit Witz und ...«
»Einem Schatz!«, fiel Tassia ihm ins Wort.
Rodario ließ die Feder über das Papier huschen. »Sehr gut, sehr gut«, lobte er. »Aber wo bekommen wir den her?«
Sie funkelte ihn an. »Ich könnte ihn doch von dem bösen Vater meines männerbevorzugenden, einstigen Gemahls gestohlen haben«, meinte sie.
Er verstand sofort. »Oh, Tassia, nein.«
»Doch«, lächelte sie übermütig.
»Sag, dass das nicht wahr ist!«
»Aber es ist so.« Sie nahm ihn bei der Hand, zerrte ihn in seinen Wohnwagen und hob eines der Dielenbretter an. Darin lag ein zusammengedrückter Lappen, den sie herausnahm und auseinander schlug. Rodario wusste ganz sicher, dass er dieses Versteck nicht angelegt hatte. »Schließ die Tür«, sagte sie und wartete mit dem vollständigen Auspacken, bis sie sicher war, dass niemand sie beobachten konnte.
In ihren Händen funkelte es golden. Es war eine Halskette aus dünnen Goldplättchen, und in der Mitte prangte ein Anhänger mit einem Edelstein, der in den durch das Fenster hereinfallenden Son nenstrahlen glitzerte und funkelte. Tassia hielt die Kette Rodario hin. »Was sagst du dazu? Ist das ein Schatz?« »Ach du liebe Güte«, flüsterte er. »Ist das ... ein Diamant?« Ehrfürchtig nahm er den Schmuck und drehte und wendete ihn.
»Nein. Dafür wäre Noliks Vater viel zu geizig, obwohl er in Geld erstickt. Es ist ein Imitat aus geschliffenem Bergkristall, wie mir Nolik sagte.«
»Hat er dir die Kette geschenkt?«
»Schon.« Tassia grinste. »Aber zuerst hat er sie seinem Vater gestohlen und mir als

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