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Die Rache des glücklichen Mannes

Titel: Die Rache des glücklichen Mannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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vom Archiv der Finnischen Literaturgesellschaft mit einer Urkunde ausgezeichnet worden.
    Manssila ist in den Reichstag gewählt worden, wo er gewichtige Gesetzesarbeit leistet, nicht nur für Kuusmä­ ki, sondern auch für die Region und die gesamte Nation. Pyörähtälä ist Betriebsleiter in der Nordischen Beton und Lehm und hat die Ökonomin Säviä geehelicht, die hoch­ schwanger ist.
    Leea und Irene blühen und sind beide schwanger. Und wie ist das Befinden von Ingenieur Akseli Jaati­
    nen selbst?
    In einem Gespräch unter vier Augen beschrieb Jaati­ nen dem Verfasser dieses Buches seine gegenwärtige Lebensphase mit den Worten, er sei ein glücklicher Mann, wenn auch mit einigen Vorbehalten.
    In häuslichen Angelegenheiten hat er nicht viel mitzu­ reden. Seine Frauen entscheiden alles gemeinsam; das ständige Gerufe zwischen den beiden Flügeln seines Hauses belastet den Ingenieur zuweilen. Das Eheleben verläuft ruhig, zehrt aber unleugbar an seinen Kräften. Die Gemeinde Kuusmäki empfindet er hin und wieder als einengend klein, er hätte Lust, ins Zentrum der Provinz zu ziehen.
    Auch wenn also im Leben von Ingenieur Jaatinen al-les bestens bestellt ist, kann es vorkommen, dass er sich, wenn er ein wenig getrunken hat, dem fremden Zuhörer anvertraut. Er würde in der Tat gern diesen kleinen Lebenskreis verlassen, noch einmal richtig seine Kräfte erproben, eventuell in einer der Provinzen, zum Beispiel in Häme; anstelle einer kleinen Gemeinde wür­ de er gern eine ganze Provinz mit ihrer Industrie, ihrem Verwaltungsapparat und allem Drum und Dran über­ nehmen.
    »Aber ich werde wohl alt«, meint er unsicher. »Ich ha-be nämlich Bedenken, einen Kampf anzutreten, bei dem als Lohn eine ganze Provinz winkt, sei es auch nur eine kleine. Ich habe gelegentlich mit meinen Frauen über diese Dinge gesprochen, aber sie sagen, ich sei größen­ wahnsinnig geworden. Liegt es vielleicht daran? Ich weiß es nicht.«
    Es wird Abend, die Dämmerung bricht herein. Mein Postauto wartet an der Bushaltestelle von Kuusmäki. Jaatinen begleitet mich. Vom Rücksitz des Autos sehe ich noch, wie er im Sonnenuntergang dasteht und seine große Hand schwenkt wie einen Spaten. Kuikero, den 29. 5. 1976
    Arto Paasilinna

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