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Die Rache des Stalkers

Die Rache des Stalkers

Titel: Die Rache des Stalkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hünnebeck
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habe ich das Bergsymbol nicht verkauft.«
    Umso besser, dachte Anja und notierte ihm ihre berufliche E-Mail-Adresse.
    Einige Stunden später schaute Anja aus ihrem großen Wohnzimmerfenster. Draußen war es dunkel, nur das Licht der Straßenlaternen erhellte das abendliche Szenario. Aus dem Haus gegenüber trat ein junges Paar auf den Bürgersteig, Arm in Arm, sichtbar glücklich, die Nähe des anderen zu spüren.
    Anja wünschte sich, dieses Gefühl wieder selbst zu erleben. Abermals nahm sie sich vor, ihr Privatleben zu ändern, sobald die aktuellen Ermittlungen abgeschlossen waren. Zum ersten Mal seit vielen Jahren spürte sie den Wunsch, das Risiko einer richtigen Partnerschaft einzugehen. Zwar war sie damals maßlos verletzt worden, doch wie sie nun festgestellt hatte, war es keine Lösung, sich in ihr Schneckenhaus zurückzuziehen und auf halbe Sachen einzulassen. Zumal es kaum ihr Schicksal sein konnte, ständig emotional enttäuscht zu werden.
    Nachdem das Liebespaar aus ihrem Blickfeld verschwunden war, entdeckte Anja einen Wagen, der ihr bekannt vorkam. Sie schaltete das Licht aus, damit sie mehr erkennen konnte.
    Tatsächlich. Dort unten stand Franks Auto und er saß hinter dem Steuer. Offenbar beobachtete er ihre Wohnung. Fassungslosigkeit spülte ihre Verblüffung fort. Nun ging er entschieden zu weit. Das ließ sie sich nicht gefallen. Energisch griff sie nach ihrer Dienstwaffe und entfernte das Magazin. Sie wollte Frank einen gehörigen Schreck einjagen, aber nicht Gefahr laufen, dass durch einen dummen Zufall etwas passierte. Bestimmt würde er nach einer solchen Lektion für immer aus ihrem Leben verschwinden. Eilig zog sie ihre Schuhe an und stopfte das Schlüsseletui in eine Hosentasche. Die Pistole steckte sie in den Hosenbund. Um nicht auf den Überraschungseffekt zu verzichten, verließ sie ihre Wohnung, ohne die Beleuchtung im Hausflur einzuschalten.
    ***
    Frank angelte gerade nach einer Zigarette, als die Haustür aufging. Sein Atem stockte. Anja trat auf die Straße und schlenderte nach linke, in die entgegengesetzte Richtung. Zahlte sich sein häufiges Warten endlich aus?
    Plötzlich drehte sie sich blitzartig um und rannte los. Dabei griff sie in ihren Hosenbund und zog ihre Waffe. Fluchend startete er den Motor, legte den Rückwärtsgang ein und rangierte den Wagen auf die Fahrbahn. Ihn ins Visier nehmend, blieb sie in Schießhaltung stehen. Er raste rückwärts die Straße entlang und wartete ängstlich auf den Knall. Frank erreichte die Kreuzung, bremste ab und wendete das Fahrzeug. Während er Gas gab, verfolgte er im Rückspiegel, wie Anja kleiner wurde.
    ***
    »Du Armleuchter«, flüsterte sie schmunzelnd.
    Zweifellos hatte sie ihm Angst eingejagt. Ein verdammt gutes Gefühl. Vielleicht gab er nun auf. Beseelt von dieser Hoffnung ging sie zurück ins Haus. Wann begriff er, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte?
    ***
    Drei Straßen weiter stoppte Frank sein Auto. Wütend schlug er aufs Lenkrad. Jetzt hatte sie ihn das zweite Mal dank ihrer Waffe in die Flucht geschlagen. Sie demütigte ihn, was er sich nicht gefallen lassen konnte. Fieberhaft dachte er darüber nach, wie er ihr das heimzahlen konnte, und nach einer Weile tauchte ein Bild vor seinem geistigen Auge auf. Lächelnd begab er sich auf den Heimweg. Mit seiner Rückkehr musste er warten, bis sie eingeschlafen war.
    Um zwei Uhr morgens parkte er seinen Pkw einen Straßenblock von ihrer Wohnung entfernt. Bedauerlich, dass sie ihm nie einen Schlüssel überlassen hatte. Sonst wäre alles viel einfacher. Aber ihr großer Selbstbestimmungsdrang hatte das nicht zugelassen.
    Zügig legte er den Weg zu ihrem Haus zurück und bog an der Einfahrt zu den Garagen ab. Anja hatte keine angemietet, da es auf der Straße genügend Parkmöglichkeiten gab. Letzten Sommer war ihm eines Abends aufgefallen, wie leicht sich ein durchtrainierter Mann auf das Garagendach stemmen könnte, um an der angrenzenden Mauer entlangzulaufen und von dort auf ihren Balkon zu klettern. Er hatte Anja darauf aufmerksam gemacht, doch sie hatte diesen Hinweis mit einem Achselzucken und den Worten, bei ihr gebe es nichts zu stehlen, abgetan.
    Alle Fenster des Hauses lagen im Dunkeln. Frank stellte seinen rechten Fuß auf den am Garagentor angebrachten Griff und stieg hoch. Mit seinen Händen reichte er bis zum Dach und tastete nach scharfen Gegenständen, die sein Vorhaben vereiteln könnten. Anschließend zog er sich wie bei einem Klimmzug nach oben,

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