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Die Rache des Stalkers

Die Rache des Stalkers

Titel: Die Rache des Stalkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hünnebeck
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Altermann erhalten hatte, mit einer Doppelschicht bis Mitternacht eingetragen. Bestimmt achtete Theresa Born spätestens seit ihrem Gespräch genau darauf, wer zu welcher Zeit die PCs des Altenheims nutzte, um im Internet zu surfen. Aber wenn er möglicherweise einen Laptop besaß, den er in den ruhigeren Abendstunden ungesehen verwenden konnte, schied Stamm als Verdächtiger keineswegs aus. Zumal das Amulett auf seine Tatverwicklung hindeutete.
    Der letzte Kandidat war mit vierundzwanzig der Älteste von ihnen. Anja überprüfte Daniel Lundbergs Adresse und traute kaum ihren Augen. Lundberg wohnte im Hofweg, einer Parallelstraße zur Augustastraße, in der Julia gelebt hatte. Sie kontrollierte seine Arbeitszeiten und verglich sie mit ihrer eigenen Aufstellung. Das Ergebnis war vielversprechend. Er hatte sowohl in der Mordnacht freigehabt als auch zu den Daten, an denen Altermann seine an Picasso adressierten E-Mails verschickt hatte.
    Daniel Lundberg und Bernd Stamm.
    Spielte einer von ihnen für ihre Ermittlungen eine Rolle?
    ***
    Anja Hübner beendete ihren Arbeitstag frühzeitig. Sie hatte sich mit Theresa Born in Verbindung gesetzt, um etwas über die beiden Pfleger zu erfahren. Doch aus dem Telefonat ergab sich nichts, was einen von ihnen sonderlich verdächtig erscheinen ließ.
    Den nächsten Tag wollte Anja nutzen, um an weitere Informationen zu gelangen. Aber am heutigen Abend würde nach langer Zeit wieder einmal ihr Privatleben im Vordergrund stehen.
    Um Viertel nach sechs warf sie durchs Wohnzimmerfenster einen Blick nach draußen, um zu entscheiden, welche Kleidungsauswahl das Wetter zuließ. Nachdem es den ganzen Tag geregnet hatte, klarte es inzwischen langsam auf. In diesem Moment sah sie, wie Frank auf der Suche nach einem Parkplatz die Straße entlangfuhr. Anja spürte aufgrund seines dreisten Verhaltens Wut in sich aufsteigen. Wann akzeptierte er endlich ihre Trennung?
    ***
    Für Frank Gerlich war es mittlerweile Routine, seine Abende hier zu verbringen. Er parkte mittlerweile weit genug von ihrem Haus entfernt, sodass er ihr kein weiteres Mal auffallen konnte. Und immer an unterschiedlichen Standorten, um sich keinem Nachbarn ins Gedächtnis zu brennen. Er war nach wie vor unschlüssig, wie er seinen Plan ausführen sollte. Aber er würde Anja beschatten, bis sich ihm eine Chance bot.
    Plötzlich sah er sie aus dem Haus stürmen.
    »Verdammt!«
    Hektisch startete er seinen Motor und fuhr davon. Im Rückspiegel beobachtete er, wie sie ihn verfluchte.
    Zwei Straßen weiter stellte er seinen Wagen ab. So leicht ließ er sich nicht mehr vertreiben.
    ***
    Fassungslos starrte sie ihm nach. Wie lange wollte er dieses Spiel noch spielen? Wann gab er ihr die Freiheit zurück?
    Anja sah auf die Uhr. Sie benötigte maximal eine Stunde, um sich zurechtzumachen. Und diese Situation musste geklärt werden. Bevor sie Jürgen König traf, wollte sie ihren alten Ballast abwerfen.
    Sie eilte zu ihrem Auto, schloss es auf und stieg ein. Ihr blieben etwa sechzig Minuten, um Frank loszuwerden. Genügend Zeit für ein klärendes Gespräch in seiner Wohnung. Doch sie war noch keine dreißig Sekunden unterwegs, als sie seinen Pkw am Straßenrand sichtete.
    ***
    Frank bemerkte ihr Fahrzeug in seinem Seitenspiegel. Wie wenige Augenblicke zuvor, startete er seinen Motor und fuhr los. Diesmal folgte sie ihm allerdings. Innerlich aufgewühlt versuchte er sich daran zu erinnern, wie er schnellstens aus dem Wohngebiet zur Hauptstraße gelangte, und beschleunigte in der Tempo-30-Zone auf siebzig Stundenkilometer. Was hatte sie bloß vor?
    Mit quietschenden Reifen bog er ab. In dreihundert Metern Entfernung teilte sich die Straße nach links und rechts. Ein großer Blumenkübel versperrte den Weg geradeaus, dahinter begann eine Einkaufspassage. Erneut drückte er das Gaspedal hinunter.
    Links oder rechts? Die Abzweigung war lediglich fünfzig Meter entfernt und Frank hatte sich noch nicht entschieden. Er riss das Lenkrad nach rechts und schlitterte in die Kurve. Das Heck brach aus, ehe ein dumpfer Aufprall den Wagen erschütterte. Er hatte die Kurve zu spät und zu rasant genommen, war auf der feuchten Fahrbahn ins Rutschen gekommen und mit dem Heck gegen den Blumenkübel geknallt. Frustriert verließ er sein Auto. Auch Anja bremste ab und stieg bei laufendem Motor aus.
    »Scheiße! Scheiße! Scheiße!«, brüllte er. Hasserfüllt blickte er sie an, bevor er den Schaden begutachtete. Eine große Delle verunzierte die bislang

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