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Die Rache des Stalkers

Die Rache des Stalkers

Titel: Die Rache des Stalkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hünnebeck
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packend, schwang er sich über die Brüstung. Zu seinem Glück stand eine große Pflanze in einer Ecke, die ihm als Versteck diente.
    Weil Anja die Vorstellung, beim Sex von Fremden beobachtet zu werden, erregte, hatte sie wie so oft in ihrer gemeinsamen Zeit den Rollladen nicht heruntergelassen.
    Vorsichtig spähte Frank um die Pflanze herum und registrierte jede Kleinigkeit: Anja auf dem Kerl hockend, ihn reitend, das Haar wild in ihr Gesicht hängend.
    Es trieb ihn in den Wahnsinn, ihr dabei zuzusehen, wie sie einem anderen Mann das schenkte, was ihm zustand. Zur eigenen Beruhigung streichelte er über den kalten Griff des Messers. Er wusste genau, wofür er es in dieser Nacht einsetzen würde.
    ***
    Von der Toilette kommend, rümpfte Jürgen die Nase.
    »Hast du etwas gegen Frischluft einzuwenden?«, fragte er.
    »Im Gegenteil.«
    Er öffnete die Balkontür, trat nach draußen, lehnte sich an die Brüstung und atmete tief durch.
    Plötzlich nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Gemächlich drehte er sich um.
    »Muss ich dich jetzt wegen Exhibitionismus verhaften?«, neckte ihn Anja und deutete auf seinen nackten Unterkörper. Sie selbst hatte die Bettdecke um sich geschlungen und kam zu ihm. Zärtlich presste sie sich an ihn und hüllte ihn mit der Decke ein.
    »Du kannst mit mir machen, was du willst«, antwortete er.
    Nach einem intensiven Kuss deutete Jürgen auf die Balkonpflanze. »Hast du die aus dem Urwald importiert?«
    »Als sie mir geschenkt wurde, war sie gerade einmal so hoch.« Sie hielt eine Hand in Höhe seines Penis. »Und gertenschlank.« Nun umfasste sie sein Glied. »Aber ich bin talentiert darin, Sachen zum Wachsen zu bringen.«
    ***
    Eine Viertelstunde, bevor der Radiowecker ansprang, weckte sie sein Atem. Jürgen lag auf dem Rücken, das Gesicht zu ihr gewandt. Sie lächelte, froh darüber, dass er nach dem Sex keinerlei Anstalten gemacht hatte, ihre Wohnung zu verlassen.
    Seine Haltung sah einladend aus. Anja rutschte näher an ihn heran und legte ihren Kopf behutsam auf seine Schulter.
    »Guten Morgen«, flüsterte er und drückte ihr sanft einen Kuss auf die Haare.
    »Guten Morgen.«
    Sie schmusten miteinander, bis aus dem Radio die Nachrichten drangen. Dann schlug Anja die Bettdecke beiseite und stand auf.
    »Ich geh kurz duschen und mach uns Frühstück.«
    Vor dem Verlassen des Raumes drehte sie sich zu ihm um. An seinem Lächeln erkannte sie, dass er offenbar genauso glücklich war wie sie.
    Am Küchentisch redeten sie über ihre Pläne für den Tag. Während sie sich um diesen Lundberg kümmern musste, hatte er einen Artikel zu Ende zu schreiben, ehe er mittags gemeinsam mit Lara ins Schwimmbad gehen wollte.
    »Dein Leben möchte ich haben«, beneidete sie ihn.
    »Hast du heute Abend Zeit?«, entgegnete er schmunzelnd.
    Eifrig nickte sie. »Soll ich zu dir kommen?«
    »Oh nein«, entfuhr es ihm entsetzt. »Meine Putzfrau ist seit Wochen krank und in meiner Bude sieht es schrecklich aus. Können wir uns wieder bei dir treffen? Ich verspreche, bald aufzuräumen, aber nachher schaffe ich das nicht.«
    »Kein Problem.« Sie fühlte sich ohnehin in ihrer Wohnung am wohlsten.
    Gemeinsam verließen sie das Haus und wandten sich nach links. Jürgen hatte gestern einen Parkplatz nur zwei Autos hinter ihrem gefunden. Plötzlich erstarrte er.
    »Was –«
    Anja folgte seinem Blick und bemerkte das Desaster: Sämtliche Reifen an seinem Fahrzeug waren zerstochen, der Lack mit einem langen Kratzer verunstaltet. Rasch lief er hin und begutachtete den Schaden.
    Anja wusste sofort, dass einzig Frank für diesen Zerstörungsakt infrage kam. Alle anderen Wagen schienen intakt.
    Jürgen stemmte seine Arme fassungslos in die Seiten. »Passiert das hier öfter oder habt ihr etwas gegen Fremdparker in eurer Straße?«
    Anja kämpfte mit ihrem schlechten Gewissen. Es wurde Zeit, ihm die Wahrheit über Frank zu erzählen. Doch ihre Beziehung war erst vor einer Nacht aufgeblüht und sie befürchtete, dass er sich aus Angst vor ihrem Ex zurückziehen würde.
    »Warum ausgerechnet meiner?« Fragend schaute er sie an.
    »Das tut mir so leid.« Sie trat zu ihm und streichelte sein Gesicht.
    »Na ja. Falls das der Preis für hemmungslose Nächte mit dir ist, zahle ich ihn gern. Aber heute Abend bestelle ich mir ein Taxi. Das ist auf Dauer billiger.«
    Sie fand es unglaublich, wie locker er mit der Situation umging. Ein weiterer Grund, ihn zu mögen.
    »Soll ich dich irgendwo absetzen?«
    »Nein. Ich bin

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