Die Rache des stolzen Griechen
drei Mal hineinpassen würden.“
„Ich mag weite Kleider“, versetzte sie trotzig. „Außerdem geht es Sie nicht das Geringste an, was ich anziehe.“
Er ignorierte ihren Einwand. „Als ich den Bikini kaufte, war mir bereits klar, dass Sie ihn nicht anziehen würden“, sagte er. „Aber ich wusste auch so, dass sich unter diesen unförmigen Kleidern eine attraktive Figur verbirgt. Sie sollten stolz auf Ihren schönen Körper sein.“
Clare wollte nichts mehr davon hören. Sie wollte nur noch ihren Körper vor seinen Blicken bedecken. Sie versuchte, ihm ihr Kleid aus der Hand zu reißen, doch als er ihrem Griff auswich, verlor sie das Gleichgewicht. Geistesgegenwärtig umfing er sie mit beiden Armen, um sie vor einem Sturz zu bewahren.
Seine Hände auf ihrem nackten Rücken und die Vorstellung, wozu diese intime Berührung führen konnte, versetzten sie erneut in Panik. Clare versuchte ihn von sich zu stoßen, doch er hielt sie fest. Wild begann sie, um sich zu schlagen, ohne sich darum zu kümmern, wohin sie ihn traf. Als ihre Hand auf seiner Wange landete, packte Lazar sie mit einem wütenden Laut bei den Armen.
„Sie Teufelskatze!“, stieß er zwischen den Zähnen hervor. Im nächsten Moment zog er sie fest an seine Brust.
„Nein!“, schrie Clare in heller Angst. Doch niemand war in der Nähe, der sie hören und ihr zu Hilfe kommen konnte.
Plötzlich befand sie sich nicht mehr an diesem einsamen Strand Hunderte von Meilen von zu Hause entfernt, sondern in einer dunklen Gasse. Es war auch nicht mehr Lazar, der sie im Arm hielt. Sie war in den Klauen dieser Bestie, die ihren Körper wollte. Das Sonnenlicht erlosch. Ihre Welt wurde wieder dunkel und bedrohend, als die schrecklichen Erinnerungen sie einholten.
Verzweifelt wollte sie um Hilfe rufen, doch kein Laut kam aus ihrer Kehle. Dann wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen, und sie fiel in Ohmacht.
4. KAPITEL
Nur allmählich drang Licht in ihre dunkle Welt. Ihre Lider begannen zu flattern. Als sie die Augen öffnete, stellte sie fest, dass sie immer noch am Strand lag. Lazar war bei ihr. Er musste sie in den Schatten gebracht haben, denn die Sonne brannte nicht mehr auf sie herab.
Schlagartig kehrte die Erinnerung zurück an das, was geschehen war. Clare versuchte aufzustehen, um einen größtmöglichen Abstand zwischen sich und Lazar zu bringen.
„Nehmen Sie Ihre Hände weg!“, befahl sie, als er ihre Bemühungen sah und ihr behilflich sein wollte. Sofort ließ er sie los.
Clare fühlte sich noch ziemlich geschwächt von ihrer plötzlichen Ohnmacht. Die Vorstellung, dass ihr die Beine wegknicken und sie abermals in Lazars Armen landen könnte, erschreckte sie. So blieb sie sitzen, bis ihre Kräfte zurückkehrten. Dass Lazar ihre Schwäche ausnützen würde, befürchtete sie nicht.
Auch er saß schweigend da, bis er sah, dass sie wieder Farbe im Gesicht hatte.
„Was, zum Teufel, war los mit Ihnen?“, fragte er dann. „Hätten Sie wohl die Güte, mir das zu erklären?“
Sein Tonfall brachte sie gleich wieder auf die Palme. „Ich bin ohnmächtig geworden, das haben Sie doch gesehen.“ Den Grund würde sie ihm ganz gewiss nicht anvertrauen.
Niemand könnte sie dazu bringen, über die schrecklichen Erinnerungen zu sprechen, die ihre Ohnmacht ausgelöst hatten.
„Natürlich habe ich gesehen, dass Sie ohnmächtig geworden sind“, sagte er unwirsch. Als Clare abermals Anstalten machte aufzustehen, hinderte er sie daran. „Miss Clare Harper, Sie werden keinen Schritt tun, bevor Sie mir nicht gesagt haben, was an meiner Umarmung so schlimm für Sie war, dass Sie in Ohnmacht gefallen sind.“
Fieberhaft suchte sie nach einer glaubwürdigen Erklärung. Er sollte nicht denken, sie hätte Angst vor Männern. Deshalb verzichtete sie darauf, ihn zu bitten, ihr das Kleid herüberzureichen, auch wenn sie etwas dafür gegeben hätte, ihren Körper bedecken zu können.
Lazar schien es offenbar nichts auszumachen, den ganzen Tag hier zu sitzen und auf ihre Antwort zu warten. Clare brach der kalte Schweiß aus. Wenn ihre Antwort ihn nicht befriedigte, traute sie ihm durchaus zu, dass er sie ein zweites Mal in die Arme zog, um eine Antwort auf seine Frage zu bekommen.
„Ihre Umarmung hatte damit nichts zu tun“, erklärte sich schließlich.
„Nein?“ Er schien keineswegs überzeugt zu sein.
„Nein“, bekräftigte sie.
„Aber Sie wollen doch nicht etwa bestreiten, dass Sie vor wenigen Minuten noch ganz außer sich vor Angst gewesen
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