Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)
fluchend stürmte er aus dem Zimmer und machte sich auf die Suche nach Olin.
Mit einem großen Reifen aus Malerkrepp, den sie wie ein Armband um ihr Handgelenk trug, ging Tess weiter zum nächsten Fenster. Morgen sollten die Grundierungs-und Malerarbeiten in Angriff genommen werden, und sie wollte schon einige Vorarbeiten erledigt haben.
Gut, das war nur ein Teil der Wahrheit.
Der Aufenthalt in Damiens Gästezimmer fing an, etwas zu gemütlich zu werden, gleichzeitig fühlte sie sich aber auf eine Art unbehaglich. Sie ertappte sich dabei, dass sie nicht mehr in dem Bett liegen konnte, ohne dass sie sich danach sehnte, ihn an ihrer Seite zu haben, um mit ihm einen Film zu gucken und seine Wärme zu spüren …
Sie legte das Kreppband um das Fenster, drückte es in Form und riss es ab. Die Wandfarbe, die sie ausgesucht hatte, würde fantastisch aussehen, besonders mit dem neuen Bodenbelag.
Oh, die neuen Böden.
Sie waren so schön, dass sie sich, als sie in dieser Nacht angekommen war, tatsächlich mitten ins Wohnzimmer gesetzt und sie volle dreißig Minuten angestarrt hatte. Sollte sie jemals in der Lotterie gewinnen, würde sie den beigefarbenen Teppich in ihrem Apartment in den Müll schmeißen und diese Fliesen verlegen lassen.
Plötzlich sprang die Haustür auf, und Damien stand dort, teuflisch sexy und äußerst wütend.
„Heiliger … Mensch!“ Tess fasste sich an die Brust und fühlte, wie ihr Herz gegen die Rippen hämmerte.
„Pack deine Sachen zusammen, wir gehen“, forderte Damien sie mit leiser, drohender Stimme auf.
Wütend funkelte sie ihn an. „Du hast mich zu Tode erschreckt.“
Er schloss die Tür, trat ins Zimmer und schleifte seinen langen Wollmantel achtlos hinter sich her. „Als ob du nicht wüsstest, dass ich dir folgen würde.“
„Doch, das war mir schon klar. Aber ich hatte erst morgen früh damit gerechnet.“ Sie fing an zu glauben, dass sie diesem Mann nicht entkommen konnte. „Wieso hast du überhaupt gewusst, dass ich gegangen bin?“
„Das spielt keine Rolle.“
„Olin hat mich verpfiffen, stimmt’s?“
„Seine Loyalität sollte mir gelten“, erwiderte er aufgebracht.
Sie seufzte. Der arme Kerl. Sie hätte ihn nicht in so eine unangenehme Lage bringen sollen. „Sei nicht wütend auf ihn. Ich habe ihn angefleht, mich zu fahren, ihm erzählt, dass es äußerst dringend sei.“
„Wie auch immer, er hat einen Fehler gemacht und ist gefeuert.“
Damien beugte sich hinunter und zog die Plane, die den Fußboden bedeckte, weg. Tess bückte sich neben ihm und spürte, dass ihr verletzter Fuß durch die Bewegung leicht schmerzte. Er sah sie an. „Der Boden ist schön.“
Das Gefühl, ihn so dicht neben sich zu wissen, ließ sie frösteln und ihren Körper vor Verlangen erbeben. „Du wirst ihn doch nicht wirklich feuern, oder?“, versuchte sie ihn in honigsüßem Ton umzustimmen.
Sein Blick wurde weich, und er zuckte leicht die Schultern. „Nein. Doch ich sollte.“
„Danke.“ Sie setzte sich auf den Boden.
Obwohl er viel zu gut angezogen und attraktiv aussah, um sich zwischen den hingeworfenen Lappen und Farbeimern niederzulassen, folgte Damien ihrem Beispiel. „Du kannst nicht einfach so verschwinden, Tess. Ich habe dir gesagt, dass du im Haus bleiben sollst …“
„Damien, bitte“, unterbrach sie ihn und hob abwehrend die Hand, um ihn am Weiterreden zu hindern. „Ich bin nicht deine Gefangene, und du bist nicht mein Aufseher.“
„Hier geht es nicht darum, dich gefangen zu halten, Tess.“
„Worum geht es dann?“
„Dafür zu sorgen, dass dir nichts passiert, verdammt noch mal.“
Sie seufzte. „Das war ein einmaliger Unfall. Das wird nicht wieder vorkommen.“
Leidenschaftlich sah er sie an. „Du hast recht. Das wird es nicht, weil du mit mir nach Haus kommst.“
„Nein“, erwiderte sie mit Nachdruck.
„Nein?“
Er sah so schockiert, so irritiert aus, dass sie lachen musste. „Ich weiß, es ist hart für dich, das zu hören“, erklärte sie, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte. „Ich bin sicher, das du das nicht oft zu hören bekommst.“
„Tess …“
„Ich mag dieses Haus. Ich fühle mich sehr wohl hier.“
„Du fühlst dich in meinem Haus nicht wohl?“, hakte er eindringlich nach.
Sie seufzte wieder. Kapierte er es nicht? „Damien, ich kann dort nicht bleiben … mit dir.“
Ein unverschämtes Lächeln umspielte seinen Mund. „Hast du Angst, ich könnte das beenden, was ich letzte Nacht angefangen
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